HSB und Höhenlage: Der Heidenheim-Sixpack
Am Freitag geht es für den Club zum 1. FC Heidenheim. Wir haben wieder ein paar Fakten zum nächsten Gegner herausgesucht. Der Heidenheim-Sixpack: Die etwas andere Auswärts-Info.
1. Die Anfänge
Auf dem Papier wurde der 1. Fussballclub Heidenheim 1846 e.V. am 01. Januar 2007 gegründet. Trotzdem ist die 1846 im Vereinsnamen nicht falsch, denn Fußball wird in Heidenheim ja nicht erst seit 13 Jahren gespielt. Der 1. FCH ist nämlich durch die Abspaltung der Fußballsektion des Heidenheimer Sportbund (HSB) als neu gegründeter Verein entstanden. Dieser HSB wurde am 14. August 1846 als TB Heidenheim gegründet, worauf die Jahreszahl im Vereinsnamen des 1. FCH zurückgeht.
2. Frank Schmidt – der Ewige
Die Saison 2006/2007 in der Oberliga Baden-Württemberg beendete der 1. FC Heidenheim noch unter dem Namen Heidenheimer SB. Danach firmierte die Mannschaft auch final als 1. FCH und startete schlecht in die neue Oberliga-Saison. Aus diesem Grund wurde am 17. September der Ex-HSB-Spieler als Trainer installiert. Diese Maßnahme ist nun zwölfeinhalb Jahre her und hat immer noch Bestand.
Schmidt – von 1991-1994 beim 1. FC Nürnberg aktiv – steht noch heute an der Seitenlinie der Heidenheimer, nachdem er in seiner ersten Saison den württembergischen Pokal und den Regionalliga-Aufstieg sicherte und ein Jahr später den Durchmarsch des 1. FCH in die 3. Liga vollendete. Nach vier weiteren WFV-Pokalen in Folge und fünf Jahren in Liga 3 coachte der gebürtige Heidenheimer seine Mannschaft 2014 in die 2. Liga, in der sie sich seitdem durchgehend befindet und sogar zweimal ins Viertelfinale des DFB-Pokals einzog. Ein Ende der Ära Schmidt ist noch nicht in Sicht und anhand der aktuelle Ergebnisse wohl auch kein Thema.
3. Unabgestiegen
In dreizehn Spielzeiten als 1. FC Heidenheim sind die Rot-Blauen aus der Oberliga Baden-Württemberg bis in die 2. Bundesliga geklettert. Nach dem direkten Aufstieg aus Ober- und Regionalliga und fünf Saisons in der 3. Liga, spielt die Truppe inzwischen im sechsten Jahr in der 2. Bundesliga. Aus dieser Bilanz geht hervor: Seit Vereinsgründung 2007 ist der 1. FC Heidenheim noch nie in seiner Geschichte abgestiegen, unabhängig von der Liga, in der sie spielten. Auch in der 13. Spielzeit sieht es nicht danach aus, als ob der 1. FCH den Gang in die 3. Liga angehen müsste. Mit 34 Punkten aus 21 Spielen und Platz vier in der Tabelle klopfen die Heidenheimer sogar an der Tür zur 1. Bundesliga.
4. Albstadion
Das Albstadion in Heidenheim ist die Heimat des 1. FCH. Mit einer Höhenlage von 555 Metern über dem Meeresspiegel ist es das höchstgelegene Stadion im deutschen Profifußball. 1972 als Leichtathletikstadion erbaut, wurde es 2009 umfangreich saniert. Die Leichtathletikbahn wurde entfernt und vier überdachte Tribünen direkt ans Spielfeld gebaut. Diese Maßnahmen wurden allesamt in der Sommerpause 2009 unternommen und fertiggestellt. Das letzte Spiel im alten Albstadion fand damit am letzten Spieltag der Regionalligasaison 2008/2009 statt. Gegner des 1. FCH war damals… der 1. FC Nürnberg! Die U21 des Club siegte im Farewell-Game des Albstadions am 06.06.2009 mit 3:0 über den FCH. Die Heidenheimer stiegen am Ende der Saison vor Hessen Kassel in die 3. Liga auf (der Club wurde 5.) und eröffneten das neue Albstadion nur sieben Wochen später am 1. Spieltag der 3. Liga gegen den Wuppertaler SV.
5. Liko´s Kiosk
Speisen- und Getränkebuden in einem Fußballstadion sind inzwischen Normalität, doch im Heidenheimer Stadion gibt es einen ganz besonderen Stand: Liko´s Kiosk. Die gängige Stadionbude steht im Außenbereich oder ist unter der Tribüne zwischen den Blockeingängen integriert. Liko´s Kiosk befindet sich zwar im Grunde auch unter der Tribüne, ist allerdings in Richtung Spielfeld geöffnet. Der Kiosk ragt aus der Tribüne also hinaus und bietet gute Sicht auf das Spielgeschehen. Über den Stehplatzblock M und den Sitzplatzblock N hat man Zugang zu diesem besonderen Stand, der nach Stadionplan Teil des Block M ist. Um gemütlich Bier und Bratwurst genießen zu können, sind zwischen Kiosk und Spielfeld auch mehrere Bierzeltgarnituren aufgestellt. Im Winter stehen sogar Heizpilze parat. Auf der Bierbank direkt am Spielfeld: Ein wenig Kreisliga-Atmosphäre mitten im Profi-Sport der 2. Bundesliga.
6. Heidenheim – Nürnberg: KEIN Frankenderby
Die Heimatstadt des 1. FCH ist Heidenheim an der Brenz. Und der Zusatz ist auch für Auswärtsfahrer wichtig. Heidenheim an der Brenz ist nämlich eine 50.000-Einwohner-Stadt in Ostwürttemberg rund 160 Kilometer über die A6 und A7 vom Valznerweiher entfernt. Die Partie ist also sicherlich kein (Mittel-)Frankenderby. Der Ortsname könnte das Ortskundige hier in der Region allerdings vermuten lassen. Wer ins Navi nur Heidenheim eingibt, läuft Gefahr am Ende nicht mal den Regierungsbezirk zu verlassen.
Im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen – ungefähr 70km vom Valznerweiher entfernt – befindet sich der 2.600 Einwohner große Markt Heidenheim, der auch ohne jeglichen Zusatz in der Landkarte eingetragen ist. Der Ort in Mittelfranken teilt sich zwar den Namen mit seinem schwäbischen Pendant, allerdings nicht den Fußballklub. Der mittelfränkische Heidenheimer Fußballverein spielt bei den Herren als SG Heidenheim/Hechlingen/Döckingen in der Kreisklasse West Neumarkt/Jura und kommt erst am 01. März zum Testspiel gegen den TSV Oettingen aus der Winterpause zurück. Daher lohnt es sich, bei der Routenplanung zweimal zu schauen und auch wirklich ins richtige Heidenheim zu fahren, um den Club zu unterstützen.
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- 1. FC Heidenheim
- 45. Tim Kleindienst 1:1
83. Tim Kleindienst 2:2
- 1. FC Nürnberg
- 1. Nikola Dovedan 0:1
62. Hanno Behrens 1:2
- Stadion
- Voith-Arena
- Datum
- 14.02.2020 18:30 Uhr
- Schiedsrichter
- Timo Gerach
- Zuschauer
- noch unbekannt
- 1. FC Heidenheim
- Müller - Busch - Mainka - Hüsing - Föhrenbach - Dorsch
- Griesbeck (80. Thomalla) - Theuerkauf (68. Multhaup) - Schnatterer (68. Schimmer) - Mohr - Kleindienst
- Reservebank
- Eicher, Beermann, Feick, Kerschbaumer, Multhaup, Sessa, Otto, Schimmer, Thomalla
- Trainer
- Frank Schmidt
- 1. FC Nürnberg
- Mathenia - Sorg (90. Mühl) - Margreitter - Mavropanos
- Handwerker - Erras - Geis
- Dovedan
(69. Kerk) - Behrens - Heise (78. Nürnberger) - Frey
- Reservebank
- Lukse, Mühl, Nürnberger, Valentini, Gnezda Cerin, Kerk, Ishak, Lohkemper, Schleusener
- Trainer
- unbekannt







