Business Mittwoch, 21.06.2023

Hersbruck benennt Weg nach Meisterspieler Helmut Hilpert

Meister Pegnitzgrund 1951. Helmut Hilpert (hintere Reihe, dritter von links) mit der Jugendmannschaft des 1. FC Hersbruck. (Foto: Archiv 1. FC Hersbruck)

Am 28. Juni erfolgt in Hersbruck die offizielle Benennung des Helmut-Hilpert-Wegs. Der 1. FC Nürnberg wird dabei sein und zu einem Freundschaftsspiel bei Hilperts Jugendverein antreten.

Helmut Hilpert wurde am 20. September 1937 in Nürnberg geboren und verbrachte hier auch seine ersten Lebensjahre. Doch die verheerenden Luftangriffe gegen Ende des Zweiten Weltkriegs zwangen die Hilperts, wie viele Nürnberger Familien, die Noris zu verlassen.

Der damals Siebenjährige kam 1945 mit seinen Eltern und den beiden Geschwistern in einem sogenannten Behelfsheim für Ausgebombte im heutigen Hersbrucker Stadtteil Ellenbach unter. Eng ging es darin zu, weshalb Helmut Hilpert am liebsten draußen mit den Nachbarskindern Fußball spielte und sich schließlich dem 1. FC Hersbruck anschloss. 1952 wechselte der talentierte Abwehrspieler in die Jugend des FCN.

Einstimmig für den Helmut-Hilpert-Weg

Recherchiert hat das Matthias Hunger, Clubverführer und Autor von Büchern wie „Fußballkosmos 1. FC Nürnberg“. Er hat „den Stein ins Rollen gebracht“, wie es Thomas Paul, Vorsitzender des 1. FC Hersbruck, ausdrückt. Denn Hunger holte Hilperts Geschichte aus der Aktenlage zurück ins Bewusstsein der Hersbrucker.

So waren sie nicht nur beim FCH schnell angetan von Hungers Idee, die Stichstraße zum Vereinsgelände nach Helmut Hilpert zu benennen, sondern auch bei der Stadt um Bürgermeister Robert Ilg. Dies ist eine große Ehre für den erfolgreichsten Fußballer, den Hersbruck hervorgebracht hat, und laut FCH-Sportvorstand Hans Herrmann durchaus ein Ansporn: „Es wäre für unseren Verein überragend, wenn wir mal wieder so ein Talent entwickeln könnten.“

Deutscher Meister 1961

Hilpert schaffte es 1959 in die erste Mannschaft des FCN und feierte 1961 seinen ersten Titel. Als frisch gebackener Meister trat er mit dem Club übrigens wenig später zu einem Freundschaftsspiel beim 1. FC Hersbruck an. Bereits kurz vor dem Meisterschaftsgewinn begegnete der FCN dem FCH, wie Hunger weiß: „Der 1. FC Nürnberg schottete sich im Vorfeld des Finales in der Fränkischen Schweiz ab. Die Hersbrucker, trainiert vom legendären Club-Meisterspieler Bumbes Schmidt, hatten zeitgleich just dasselbe Domizil gewählt, um sich auf das entscheidende Spiel um den Aufstieg in die Bayernliga vorzubereiten.“

Weitere Titelgewinne

Bis 1968 war Helmut Hilpert beim 1. FC Nürnberg aktiv, gewann 1962 den DFB-Pokal, spielte mehrfach im Europapokal und wurde zum Abschluss in der Bundesliga nochmals Deutscher Meister. Neben und nach seiner Spielerkarriere betrieb der gelernte Schlosser zunächst eine Tankstelle, dann ein Lotto-Toto-Geschäft in Nürnberg.

Nach Hersbruck, wo heute noch sein Bruder lebt, kehrte Hilpert immer wieder gerne zurück. Zwischen 1969 und 1971 sogar als Trainer des FCH. Der FCH-Vorsitzende Paul zeigt sich glücklich über die Ehrung des bereits am 15. Juni 1997 verstorbenen Defensivspezialisten und darüber, dass „der Club nach Hersbruck kommt und dem Ganzen den passenden Rahmen verleiht“.

Der offizielle Akt der Wegbenennung findet am 28. Juni um 17.30 Uhr vor dem GERU-Plast-Sportpark des 1. FC Hersbruck statt. Anpfiff des Freundschaftsspiels ist um 19 Uhr.


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