"Handwerker-Azubi-Tag": "Viele Karrierewege stehen offen"
Der Fachkräftemangel in der Region Nürnberg ist für jede*n im persönlichen Umfeld spürbar. Auch der 1. FC Nürnberg hat damit zu kämpfen: sei es als Auftraggeber, in Zusammenarbeit mit Dienstleistern oder bei der Suche nach Partnern und Sponsoren.
Besonders stark von der Fachkräftelücke betroffen sind schon seit längerer Zeit soziale und handwerkliche Berufe. fcn.de sprach dazu mit Beate Weiser, Bereichsleiterin Marketing bei Club-Partner WOLF GmbH. Der Experte für gesundes Raumklima bietet zukunftsfähige Produkte wie Wärmepumpen oder Lüftungsanlagen für Ein- und Mehrfamilienhäuser, Bürogebäude sowie das industrielle Umfeld.
Am 3. Februar im Max-Morlock-Stadion: Der großer Handwerker Azubi-Tag!
fcn.de: Frau Weiser, wie macht sich der Fachkräftemangel bei Ihnen im Unternehmen, aber auch für Ihre Kundinnen und Kunden bemerkbar?
In sehr vielen Branchen fehlt es derzeit an qualifizierten Fachkräften, auch wir sind kontinuierlich auf der Suche nach neuen Kolleginnen und Kollegen zur Verstärkung des WOLF-Teams. Unser Ziel ist es, die Entwicklung und den Einsatz von energieeffizienter und umweltfreundlicher Gebäudetechnik noch schneller voranzutreiben und dazu benötigen wir qualifizierte Mitarbeiter. Die aktuelle Situation ist aber auch für unsere Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik-Fachpartner herausfordernd. Vielfach gibt es dort gerade beim Thema Wärmepumpe eine gewisse Verunsicherung oder sogar Vorurteile. Nur rund ein Drittel der Fachhandwerker verfügt heute über die notwendigen Fertigkeiten für einen sicheren Wärmepumpeneinbau.
fcn.de: Was ist dabei die besonders schwierige Situation von Handwerksbetrieben?
Die Betriebe investieren sehr viel Zeit und Geld in die Ausbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, daher sollten diese möglichst lange im Handwerksbetrieb bleiben. Diese motiviert im Betrieb zu behalten, ist jedoch mindestens genauso schwierig wie geeignete junge Menschen für eine Ausbildung zu begeistern.
fcn.de: Was tun Sie alles gegen den Fachkräftemangel?
WOLF bietet Ausbildungsmöglichkeiten in den verschiedensten Richtungen an und bildet jedes Jahr mehr als 30 Azubis aus. Im Jahr 2023 werden wir die Anzahl an Auszubildenden noch einmal deutlich steigern – gerade in den gewerblichen und technischen Berufen. Weiterbildung sowohl für Mitarbeiter als auch für unsere Kunden ist ein weiterer wichtiger Punkt in unserer Unternehmensstrategie. Rund um das Zukunftsthema „Wärmepumpe“ hat unser WOLF Campus beispielsweise ein umfangreiches Wärmepumpen-Schulungsprogramm zur Unterstützung des Fachhandwerks entwickelt.
fcn.de: Zum 1. September startet das neue Ausbildungsjahr. Konnten Sie alle Ausbildungsplätze besetzen? Wie überzeugen Sie junge Leute vom eigenen Unternehmen?
Das Auswahlverfahren für 2023 läuft aktuell noch und wir sind sehr zuversichtlich, wieder alle Ausbildungsplätze zu besetzen. Seit Jahren ist für unser WOLF-Ausbilderteam der enge Kontakt zu den Schulen im Umkreis sehr wichtig, da ihm die Berufsorientierung der Schülerinnen und Schüler sehr am Herzen liegt. Gerade der persönliche Kontakt zu jungen Leuten beispielsweise über Praktika, Ausbildungsmessen oder Bewerbungstrainings hilft uns dabei, potenzielle Auszubildende von WOLF zu überzeugen.
fcn.de: Zusammen mit anderen Partnern aus der Club-Sponsorenfamilie sind Sie Hauptinitiator des „Handwerker-Azubi-Tags“, der am Freitag, 03.02.23, zum zweiten Mal im VIP-Bereich des Max-Morlock-Stadions stattfindet. Wie wichtig sind Veranstaltungen dieser Art für Handwerksbetriebe, aber auch für potenzielle Azubis?
Das persönliche Kennenlernen von Handwerksbetrieben und ihren potenziellen Azubis hat viele Vorteile, die beide Seiten nutzen sollten. In solchen Situationen laufen Gespräche wesentlich lockerer ab als bei einem offiziellen Bewerbungsgespräch und meist ist das Lampenfieber wesentlich geringer. Gerade die Schülerinnen und Schüler haben die Chance, die Entscheider von einer ganz anderen Seite kennenzulernen. So bekommen die jungen Leute ein erstes Gefühl für das jeweilige Unternehmen.
fcn.de: Abschließend Ihr Tipp für Schülerinnen und Schüler: Warum bringt‘s ein Job im Handwerk?
Eine fundierte Ausbildung im Handwerk ist eine sehr gute Grundlage für den Berufsstart. Mit etwas Ehrgeiz und Weiterbildungen bis zum Meisterbrief stehen den jungen Leuten viele Karrierewege offen. Es ist egal, ob sie die Karriereleiter im Ausbildungsbetrieb nach oben klettern oder sich später mit einem eigenen Unternehmen selbstständig machen. Außerdem haben uns die vergangenen Jahre gezeigt, dass die meisten Handwerksberufe sehr krisensicher sind.
Vielen Dank für das Gespräch.
27 Handwerkerbetriebe präsentieren sich am Freitag, 03.02.23, beim „Handwerker-Azubi-Tag“ im Business-Bereich des Max-Morlock-Stadion an verschiedenen Orten. Von 9 Uhr bis 15 Uhr sind interessierte Schüler*innen und auch weitere Betriebe aus der Region herzlich willkommen, die für 2023 oder 2024 Lehrstellen suchen oder anbieten. WOLF GmbH und RICHTER+FRENZEL Nürnberg GmbH sind Initiatoren und Hauptsponsoren des „Handwerker-Azubi-Tags“, der nach dem Erfolg im letzten Jahr nun zum zweiten Mal und mit noch mehr Handwerkerbetrieben aus dem FCN-Umfeld stattfindet.
Bei der Messe wird es auch ein Programm für Schüler*innen geben. Sie können an einer Gaming-Station gegen die eSportler des 1. FC Nürnberg antreten („Beat a pro“), Stadionführungen wahrnehmen und sich Autogramme von einem 1. FCN-Spieler holen, der vor Ort sein wird.