Fans Freitag, 26.05.2017

Margreitter übte Torabschluss mit Gehandicapten

Der Club-Profi besuchte ein Training der Inklusions-Trainingsgruppe des 1. FC Nürnberg am Sportpark Valznerweiher.

Dass Fußball ein attraktives Transportmittel sein kann, ist weithin bekannt: Seit einigen Monaten treffen sich mehr als 20 Jugendliche und junge Erwachsene mit und ohne körperlicher und geistiger Behinderung einmal wöchentlich beim Club zum Fußballspielen. Der 1. FCN arbeitet dabei eng mit den Institutionen der Lebenshilfe Nürnberg und Noris Inklusion zusammen.

Kopf des Trainingsangebotes ist der ehemalige Club-Spieler Jörg Dittwar, für den die Aufgabe mehr als nur ein Trainerjob ist: "Viele der Teilnehmer sind in Vereinen gescheitert, weil sie dort nicht ernst genommen, nicht respektiert wurden", erzählt Jörg Dittwar. Beim Club spielen sie miteinander und treffen auf Menschen, die sie verstehen und achten. "Inklusion wird hier gelebt", freut sich der 53-Jährige, der auch Bundestrainer der Nationalmannschaft für Fußballer mit intellektueller Beeinträchtigung ist.

Cheftrainer Köllner schaute schon zweimal vorbei

Beim Club ist sogar ein Spieler der Mannschaft des 1. FC Nürnberg Pate. Georg Margreitter, der sonst in der Abwehrkette des Club das eigene Tornetz vor gegnerischen Bällen fernhält, hat sich bereit erklärt, das Projekt regelmäßig zu besuchen. Zusammen mit Dittwar und seinem Co-Trainer Herbert Harrer gab er in der 90-minütigen Trainingseinheit Tipps und Tricks in Sachen Torabschluss.

Entsprechend groß war die Begeisterung, als sich Georg dem Trainingsplatz näherte. "Ich war überrascht, mit welchem Engagement die Jugendlichen geübt haben. Es hat großen Spaß gemacht und gleichzeitig sehr gefordert", resümierte der gebürtige Österreicher die  Aufgabe, die viel Konzentration erfordert. Georg wurde nicht müde, die strammen und zielgerichteten Schüsse zu loben, immer wieder geduldig zu erklären und sogar Schnürsenkel zu binden, wo es notwendig war. Und auch Cheftrainer Michael Köllner schaute schon vorbei.

Kognitive und koordinative Sportprogramme

Inhaltlich werden im Inklusionstraining Ballschulprogramme der Sporthochschule Köln und der Universität Heidelberg, allgemeine und sportartspezifische Koordination, elementare Fußballtechnik sowie Taktik geschult. Es geht um die Verbesserung der mentalen Schwächen von Menschen mit und ohne Behinderung insbesondere durch kognitive und koordinative Sportprogramme eingebettet in Fußballtraining.

Die Inklusions-Trainingseinheiten finden immer dienstags von 17.15 bis 18.45 Uhr statt. Treffpunkt ist vor der Sporthalle am Sportpark Valznerweiher. In den Schulferien rollt der Ball nicht. 


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