Profis Teamcheck Freitag, 02.04.2021

Gegnercheck SC Paderborn: Fusionen, Form und Formationswechsel

Foto: Sportfoto Zink

Nach zweiwöchiger Pause geht es für den Club in der Liga gegen den SC Paderborn weiter. Im Gegnercheck erfahrt ihr alles über die Ostwestfalen.

  • Der Verein

Die Entstehungsgeschichte des heutigen SC Paderborn 07 beruht auf einer tiefen Rivalität zweier Vereine. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kristallisierten sich zwei Vereine in der Region um Paderborn heraus. Im Jahre 1907 gründete sich im heutigen eingemeindeten nördlichen Stadtteil Neuhaus der Verein „Arminia Neuhaus“. Ein Jahr später zogen die Paderborner nach und gründeten den „FC Preußen Paderborn“. Doch auch diese beiden Vereine hatten jeweils mit einem zweiten Konkurrenten aus ihrer Region zu kämpfen. In den Folgejahren fusionierten beide Klubs mit ihren Konkurrenten, um in Paderborn die Vorherrschaft im Fußball zu übernehmen. Die Paderborner Seite schaffte es 1978 sogar sportlich in die Zweite Bundesliga, aber aufgrund der Reduzierung der Mannschaften blieb ihnen der Aufstieg verwehrt. Vier Jahre später gelang der Aufstieg ausgerechnet dem großen Rivalen aus Neuhaus, doch auch dieses Abenteuer hielt nur ein Jahr an.

Beide Seiten realisierten, dass die Rückkehr in den bezahlten Fußball wohl nur gemeinsam zu schaffen ist und fusionierten zum „TuS 07/10 Paderborn-Neuhaus“. In den ersten Jahren blieb der erhoffte Erfolg zwar noch aus, mit dem Aufstieg in die neu gegründete Regionalliga 1994 hatte man aber den ersten Schritt geschafft. Die Umbenennung des Vereins in den heutigen „SC Paderborn 07“ folgte 1997 und nach einem erneuten Rückschlag durch den Abstieg in die Oberliga war es 2004 endlich soweit. Der SCP war in der zweiten Fußball-Bundesliga angekommen. Daraufhin war bei den Ostwestfalen einiges los: Bau einer neuen Arena, zwei Abstiege in die Drittklassigkeit, zwei Aufstiege in die Bundesliga sowie eine Professionalisierung des gesamten Vereins. Der Paderborner Trainer Steffen Baumgart coacht die Mannschaft seit April 2017.

  • Die Form

Die Ostwestfalen liegen aktuell auf dem 10. Tabellenplatz. In dieser Saison konnte die Baumgart-Elf neun Spiele gewinnen, verlor deren neun und spielte acht Mal unentschieden. Ergebnistechnisch ist man daher noch etwas auf der Suche nach der Konstanz. So auch in den letzten drei Spielen: Gegen Darmstadt verlor man zu Hause mit 2:3, in St. Pauli gewann der SCP nach einem überzeugenden Auftritt mit 2:0 und am vergangenen Spieltag trennten sich die Paderborner mit 2:2 vom Karlsruher SC. Der Ausgleich der Badener fiel allerdings erst in der Nachspielzeit einer turbulenten Schlussphase.

  • Der Spielstil

Steffen Baumgart verlieh dem Paderborner Offensivspiel eine klare Handschrift: Schnelles Umschalten nach Ballgewinn. Die Offensive der Ostwestfalen ist auch dementsprechend bestückt und bringt sehr viel Tempo mit. Bei einem Blick auf die Grundformation lässt sich eine Änderung feststellen. Bis zum St. Pauli-Spiel ließ der 49-Jährige Trainer seine Mannschaft in einem 4-2-3-1 bzw. 4-3-3 auflaufen. Doch gegen St. Pauli stellte er auf ein 4-4-2 mit Raute um, was anschließend auch gegen Karlsruhe zum Einsatz kam. Ein weiterer Faktor in der Offensive des SCP ist Dennis Srbeny. Paderborn bespielt zwar sehr oft die Außenpositionen, doch der Ball wird oft zum Toptorschützen an den Strafraum zurückgelegt.

In der Defensive präsentiert sich die Mannschaft von der Pader sehr zweikampfstark und bissig. Mit 229 Sprints pro Spiel weist man den vierthöchsten Wert in der Liga auf. Dies liegt zum einen natürlich am schnellen Umschalten in der Offensive, zum anderen aber auch am intensiven Gegenpressing nach Ballverlusten. Ein weiterer Trumpf in der Defensive ist das starke Zentrum. Mit Schonlau und Hünemeier in der Innenverteidigung und Schallenberg als Sechser hat man ein zweikampfstarkes Defensivzentrum. Allerdings: Schallenberg fehlt gelbgesperrt und muss verletzungsbedingt passen.

  • Der Spieler im Fokus

Sven Michel spielt seit 2016 in Paderborn und ist bekannt für seine Schnelligkeit und seinen unermüdlichen Einsatz. In dieser Saison läuft der 30-Jährige trotz seiner sieben Scorerpunkte ein wenig unter dem Radar. Doch der Angreifer verkörpert den Spielstil der Paderborner, läuft die Gegner immer wieder an und hat mit 34 km/h immer noch ein sehr hohes Tempo. Zudem kommt dem Stürmer eine weitere wichtige Rolle zu: Durch seine zahlreichen tiefen Läufe lenkt er den Fokus der gegnerischen Verteidiger immer wieder auf sich und schafft dadurch Räume für Srbeny und Führich, welche mit insgesamt 23 Saisontoren immer wieder davon profitieren können.

  • Was beide Vereine verbindet…

… ist nicht wirklich viel. Gegen kein anderes Team aus der aktuellen zweiten Bundesliga bestritt der FCN weniger Pflichtspiele. Gerade einmal vier Partien absolvierte der FCN gegen den SC Paderborn bis jetzt. Keines davon ging verloren.

Spieldaten

27. Spieltag, 2. Bundesliga 20/21
2 : 1
1. FC Nürnberg
37. Manuel Schäffler (Kopfball) 1:0
75. Tom Krauß 2:1
SC Paderborn 07
44. Christopher Antwi-Adjei 1:1
Stadion
Datum
04.04.2021 13:30 Uhr
Schiedsrichter
Alexander Sather
Zuschauer
noch unbekannt

Aufstellung

1. FC Nürnberg
Mathenia - Valentini - Mühl - Sörensen - Handwerker - Geis (85. Behrens) - Krauß - Nürnberger (67. Dovedan) - Möller Daehli - Shuranov (72. Borkowski) - Schäffler (85. Margreitter)
Reservebank
Früchtl, Krätschmer, Margreitter, Sorg, Behrens, Dovedan, Latteier, Borkowski, Schleusener
Trainer
Robert Klauß
SC Paderborn 07
Zingerle - Ananou (55. Dörfler) - Correia - Schonlau - Okoroji - Vasiliadis (82. Justvan) - Thalhammer (55. Ingelsson) - Srbeny - Führich (64. Akolo) - Michel (82. Terrazzino) - Antwi-Adjei
Reservebank
Huth, Akolo, Dörfler, Ingelsson, Justvan, Nkaka, Pröger, Terrazzino, Owusu
Trainer
18466

Ereignisse

12. min Spielstand: 0:0
Enrico Valentini

24. min Spielstand: 0:0
Sebastian Vasiliadis

37. min Spielstand: 1:0
Manuel Schäffler

44. min Spielstand: 1:1
Christopher Antwi-Adjei

55. min Spielstand: 1:1
Johannes Dörfler kommt für Frederic Ananou

55. min Spielstand: 1:1
Svante Ingelsson kommt für Maximilian Thalhammer

58. min Spielstand: 1:1
Sebastian Schonlau

60. min Spielstand: 1:1
Elfmeter verschossen: Manuel Schäffler

64. min Spielstand: 1:1
Chadrac Akolo kommt für Chris Führich

66. min Spielstand: 1:1
Johannes Dörfler

67. min Spielstand: 1:1
Nikola Dovedan kommt für Fabian Nürnberger

72. min Spielstand: 1:1
Dennis Borkowski kommt für Erik Shuranov

75. min Spielstand: 2:1
Tom Krauß

82. min Spielstand: 2:1
Julian Justvan kommt für Sebastian Vasiliadis

82. min Spielstand: 2:1
Marco Terrazzino kommt für Sven Michel

85. min Spielstand: 2:1
Hanno Behrens kommt für Johannes Geis

85. min Spielstand: 2:1
Georg Margreitter kommt für Manuel Schäffler

90.(+4) min Spielstand: 2:1
Christian Mathenia

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