Gegnercheck Bochum: Überlegen, präzise und aggressiv

Am kommenden Samstag führt es die Elf von Cheftrainer Klauß an die zweitälteste Spielstätte in ganz Deutschland. Wie gewohnt um 13 Uhr erfolgt der Anpfiff gegen den VfL Bochum. Was ein Aufruf in einer regionalen Zeitung mit unserem Gegner zu tun hat, lest ihr im untenstehenden Gegner-Check.

• Der Verein

Die Anfänge des VfL reichen schon über 170 Jahre zurück. Am 26.07.1848 wurde in der Zeitung „Märkischer Sprecher“ ein Aufruf zur Gründung eines Turnvereines in Bochum abgedruckt. Die Gründung erfolgte dann ein knappes halbes Jahr später, jedoch nur zwei Jahre später wurde der Verein durch die preußische Provinzverwaltung wieder aufgelöst. 1860 wurde ein neuer Turnverein in Bochum gegründet, ein reiner Fußballverein ließ aber weiterhin auf sich warten. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam mit der Installierung der Vereine Germania 06 und TuS Bochum Bewegung in die Bochumer Fußball Welt. Am 08.10.1911 fand das erste offizielle Fußballspiel an der Castroper Straße statt. Im Jahre 1949 wurde aus den Vereinen Turnverein Bochum 48, Germania 06 und TuS Bochum neu formierten VfL Bochum 1848, eine eigenständige Fußball-Abteilung gegründet. Der Verein war in diesen Zeiten hauptsächlich in der Oberliga- und Regional-West aktiv, welche zu diesen Zeiten die höchsten Spielklassen darstellten.

Am 20.06.1971 setzte man sich in der Aufstiegsrunde mit 4:2 gegen Tasmania Berlin durch und stieg in die acht Jahre zuvor eingeführte Bundesliga auf. 22 Jahre lang hielt sich der Verein in der höchsten deutschen Spielklasse bis man 1993 den ersten Abstieg hinnehmen musste. In der Folgesaison stieg der Ruhrpott-Verein allerdings direkt wieder auf, ein Kunststück, welches dem VfL noch vier weitere Male gelingen sollte. In den Spielzeiten 97/98 und 04/05 spielte der Verein sogar international, kam aber nicht über das Achtelfinale hinaus. Seit dem Abstieg im Sommer 2010 spielt der VfL Bochum ununterbrochen in der zweithöchsten Spielklasse Deutschlands. Das Stadion „anne Castroper“ heißt mittlerweile Vonovia Ruhrstadion und ist seit 119 Jahren die Heimspielstätte des VfL Bochum. Cheftrainer der Westfalen ist seit 2019 Thomas Reis.

• Die Form

Die letzte Niederlage der Bochumer war am 12. Spieltag in Hannover. Dort unterlagen die Westfalen mit 0:2. Seitdem sind sie ungeschlagen, konnten in der Liga gegen Heidenheim, Darmstadt und Regensburg gewinnen und bezwangen im DFB-Pokal den Bundesligisten 1. FSV Mainz mit 5:2 nach dem Elfmeterschießen. Doch auch davor spielten die Reis-Elf eine sehr überzeugende Saison und rangiert aktuell auf dem 2.Tabellenplatz mit nur einem Zähler Rückstand auf den HSV.

• Der Spielstil

Thomas Reis setzt in der Grundformation auf ein 4-2-3-1. In der Offensive scheint der Coach der Bochumer sein absolutes Lieblingsquartett gefunden zu haben. Zoller, Zulj, Blum und Holtmann standen in den letzten fünf Ligaspielen immer in der Startelf. Der VfL stellt mit 28 Toren und 15 Gegentreffern die drittbeste Offensive und zweitbeste Defensive der Liga. Das Offensivspiel ist geprägt von präzisem Passspiel und hohem Tempo.

In der gegnerischen Hälfte weisen die Bochumer die beste Passquote der Liga auf und können so ihre Zielspieler Zulj und Zoller immer wieder in Szene setzten. Die beiden erzielten über die Hälfte aller VfL-Tore in dieser Saison. Wie sagt man so schön: „Angriff ist die beste Verteidigung.“ Und nach diesem Grundsatz fährt auch das Defensivspiel der Bochumer. Sie setzten auf ein aggressives Angriffs-Pressing und zwingen den Gegner immer wieder zu langen Bällen. Der hintere Mannschaftsteil scheint dann sehr giftig auf diese Bälle zu sein und erobert die drittmeisten in der ganzen Liga.

• Der Spieler im Fokus

Viele reden über das aktuell überragende Offensivquartett der Bochumer. Doch mit ihrem Kapitän Losilla haben sie einen erfahrenen Mittelfeld-Strippenzieher in ihren Reihen. Der Sechser lenkt das Offensivspiel der Westfalen mit klugen Pässen und sorgt dafür, dass die Offensivreihe immer wieder in aussichtsreichen Positionen zum Abschluss kommt. In der Defensivbewegung gewinnt er dann viele zweite Bälle und sorgt mit seinem aggressiven Zweikampfverhalten dafür, dass der Gegner den Ball verliert, damit er wieder den Ballbesitz des VfL lenken kann.

• Was beide Vereine verbindet  

Mit Danny Blum gehört ein alter Bekannter vom Valznerweiher zu dem gefährlichen Offensivquartett der Bochumer. Der 30-jährige Offensivspieler trug zwei Saisons lang das Trikot unseres FCN und erzielte dabei acht Tore. In der aktuellen Spielzeit weist Blum mit drei Toren und zwei Vorlagen schon fünf Scorerpunkte auf.