Gegner-Check Würzburger Kickers: Formsuchender Liganeuling
Immer wieder sonntags heisst es aktuell für unseren Club. Beim Heimspiel am Sonntag, 13.12.2020, geht es gegen die Würzburger Kickers, die wir für euch mal genauer unter die Lupe genommen haben.
- Der Verein
Der FC Würzburger Kickers wurde am 17. November 1907 gegründet. In den ersten Jahren konnte der Verein durchaus einige Erfolge verzeichnen, unter anderem den Aufstieg in die höchste bayrische Spielklasse und einen 5:0-Derbysieg im ersten Lokalderby gegen den 1. Würzburger Fussballverein von 1904. Die folgenden beiden Weltkriege prägten den Verein sehr stark. Nachdem man durch den 1. Weltkrieg rund ein Drittel seiner Mitglieder verlor, folgte ein Neuaufbau und die erfolgreichsten Jahre in der Geschichte. Die Fussballmannschaft der Unterfranken stieg in die höchste Spielklasse auf. Zudem wurden eine Boxabteilung und eine Handballabteilung gegründet. Beim 2. Weltkrieg brannte dann die Tribüne des Stadions an der Randersackerer Strasse ab und der Spielbetrieb wurde komplett eingestellt. Doch auch in der Nachkriegszeit retablierte sich der Verein erneut, zog in ein neues Stadion am Dallenberg und entsendete 1968 einen Degenfechter des Klubs zu den olympischen Spielen nach Mexiko.
Fussballtechnisch stagnierte der Verein. Bis zum Jahre 1983 hielten sich die Kickers in der Bayernliga, stiegen dann aber in die Landesliga ab. Mit zwei Aufstiegen in Folge stieg man 2005, nach dem Absturz in die Bezirksliga, wieder in die Landesliga auf. Des Weiteren gastierte 2006 zur WM die ghanaische Nationalmannschaft in Würzburg. Für die Verantwortlichen war aber klar, es musste ein sportlicher Umbruch her. Nachdem sich die Würzburger Schritt für Schritt in die Bayernliga gekämpft hatten, gelang 2015 der Aufstieg in die 3. Liga. In der letzten Saison erreichte das Team mit Michael Schiele den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Aktuell wird die Mannschaft von Bernhard Trares betreut und trägt seine Heimspiele in der FLYERALARAM-Arena am Dallenberg aus.
- Die Form
Die Unterfranken sind mit vier Punkten auf dem Konto das aktuelle Schlusslicht der Liga. Von den letzten fünf Spielen konnten die Würzburger Kickers nur eines gewinnen (2:1-Heimsieg gegen Hannover 96). Zudem stellen sie mit Eintracht Braunschweig zusammen die schwächste Offensive der Liga. Auch hinten läufts mit 24 Gegentoren (schlechtester Wert in Liga zwei) noch nicht rund für die Trares-Elf.
- Der Spielstil
Bernhard Trares setzt in der Grundformation auf ein 3-4-3. In der Defensivbewegung verdichtet sich die Mannschaft aber zu einem 5-4-1. Eine Schwachstelle in der Kickers-Defensive ist sicher die Konterabsicherung. Die Würzburger versuchen im Offensivspiel sehr viel spielerisch zu lösen und brauchen dahingehend auch viele Spieler im vorderen Drittel. Dies führte bis jetzt aber dazu, dass sie sehr konteranfällig waren und die meisten Kontergegentore schlucken mussten. Zudem bieten die offensiv eingestellten Aussenverteidiger immer wieder viel Platz auf den Aussen an. Würzburg kassierte in dieser Saison schon sechs Gegentore nach Flanken, auch das ist der schlechteste Liga-Wert. In der Offensive können die Unterfranken ihre Überzahl meistens nicht gewinnbringend einsetzen und erzielten nur drei Stürmer-Tore. Bei Standards ist für den Club aber Vorsicht geboten, denn die Kickers erzielten vier ihrer elf Saisontore nach ruhenden Bällen.
- Der Spieler im Fokus
Dominik Meisel kam beim ersten Spiel des neuen Trainer Bernhard Trares zu seinem Zweitligadebüt. Auch in den darauffolgenden zwei Spielen stand der 21-jährige, in Kulmbach geborene Mittelfeldspieler immer in der Startelf und spielte jedes Spiel durch. Dabei spulte er im Schnitt 11,12 km pro Spiel ab, was einer der Topwerte in der Mannschaft bedeutet. Auch seine Passquote kann sich mit 76,7 Prozent sehen lassen. Meisel war von 2014 bis 2016 beim 1. FC Nürnberg und durchlief da die U16 und U17, bevor er wieder zu seinem Jugendverein SpVgg Bayern Hof zurückkehrte. Nach einem Jahr wechselte er zu den Würzburger Kickers und scheint jetzt den Durchbruch geschafft zu haben.
- Was beide Vereine verbindet
Im Jahre 1909 zog der Verein in seine dazumal neue Heimat, dem Stadion an der Randersackerer Strasse. Der Gegner im Eröffnungsspiel war der 1. FC Nürnberg. Die Würzburger konnten in einem torreichen Spiel mit 5:3 gewinnen.
Weitere Artikel zur Partie


- 1. FC Nürnberg
- 36. Manuel Schäffler (Kopfball) 1:0
90. Asger Sörensen (Kopfball) 2:1
- FC Würzburger Kickers
- 56. Dominic Baumann 1:1
- Stadion
- Datum
- 13.12.2020 13:30 Uhr
- Schiedsrichter
- Daniel Schlager
- Zuschauer
- noch unbekannt
- 1. FC Nürnberg
- Mathenia - Valentini (40. Knothe) - Mühl - Sörensen - Handwerker - Geis - Krauß (80. Misidjan) - Behrens (63. Hack) - Dovedan (63. Nürnberger) - Lohkemper (80. Shuranov) - Schäffler
- Reservebank
- Früchtl, Knothe, Krätschmer, Hack, Nürnberger, Singh, Misidjan, Schleusener, Shuranov
- Trainer
- Robert Klauß
- FC Würzburger Kickers
- Giefer - Hansen - Hägele - Franco Teixeira (43. Herrmann) - Sontheimer - Meisel - Toko
(74. Flecker) - Feick - Lotric (68. Hoffmann) - Kopacz
- Baumann
- Reservebank
- Bonmann, Kwadwo, Ronstadt, David, Flecker, Herrmann, Hoffmann, Munsy, Sané
- Trainer
- Bernhard Trares




