Profis Teamcheck Freitag, 23.04.2021

Gegner-Check Heidenheim: Des Glückes Schmidt

Foto: Sportfoto Zink

Am Samstag (Anpfiff 13 Uhr) misst sich der FCN mit dem 1. FC Heidenheim, die sich in der Rückrunde bislang sehr gut präsentierten. Hier kommt der gewohnte Blick auf den Gegner.

  • Der Verein

Im Jahre 1910 entschlossen sich Ingenieure der ortsansässigen Firma Voith dazu, den VfB Heidenheim zu gründen. Der Grund für diesen Entschluss war, dass das Spiel mit dem runden Ball auf den Wiesen der Stadt eine gewisse Struktur erhält. Ein Jahr später wurde der Verein dann in den Turnverein eingegliedert und bildete die Fußball-Abteilung im sportlichen Aushängeschild der Region. In den 1920er-Jahren folgte die Trennung vom Turnerverein und die Fußballer spielten unter dem Namen VfR Heidenheim. Doch auch im Turnerbund wurde die Sportart weiterhin praktiziert, was 1972 zu einer erneuten Fusion führte. Sportlich bewegten sich die beiden Vereine aber in den unteren Ligen, sodass der Fußball in Heidenheim noch keine nationale Bekanntheit erreichte.

Im Jahr 2007 spaltete man sich erneut vom Heidenheimer Sportbund ab und gründete den heute bekannten 1. FC Heidenheim 1846. Das Jahr 1846 wurde mit in den Vereinsnamen aufgenommen, da in diesem Jahr der Sportbund in Heidenheim entstand. Ein Jahr darauf konnte der Aufstieg in die Regionalliga gefeiert werden. Die Heidenheimer marschierten direkt in die dritte Liga durch und konnten erstmals in die Hauptrunde des DFB-Pokals einziehen. 2014 beendete man die Saison in der dritten Liga auf Platz eins und stieg in die Zweite Bundesliga auf. Zusätzlich schaffte die Mannschaft von Frank Schmidt, der seit 2007 Trainer des Vereins ist, mit dem vierten Pokalsieg des württembergischen Fußballverbandes das „Double“. Letztes Jahr scheiterte das Team von Ostalb nur denkbar knapp am Aufstieg ins deutsche Oberhaus, da man sich in der Relegation dem SV Werder Bremen beugen musste.

  • Die Form

Die Elf von der Ostalb verlor unter der Woche gegen den Tabellenführer aus Bochum zu Hause mit 0:2. Es war die erste Niederlage nach zuletzt drei Siegen in Folge für die Heidenheimer. Davor bezwang der FCH die Mannschaften aus Hannover, Kiel und Regensburg und musste dabei nur einen Gegentreffer hinnehmen. Mit der kleinen Siegesserie kletterten die Schwaben auch still und heimlich in der Tabelle nach oben. So rangiert man zurzeit mit 46 Punkten auf Platz fünf und hat zumindest den Kontakt zu den Aufstiegsrängen wieder hergestellt. Die Hinrunde beendete die Schmidt-Elf noch auf Platz acht, in der Rückrunde sind sie aktuell das viertbeste Team.

  • Der Spielstil

Frank Schmidt setzt in der Grundformation auf ein 4-4-2, wo die Heidenheimer teils in eine Raute aufgeteilt sind, teils in ein flaches 4-4-2. Ein Blick auf die Statistiken zeigt, die Männer von der Ostalb sind das laufstärkste Team der Liga. Zudem machen die Spieler von Schmidt die meisten intensiven Läufe sowie die meisten Sprints. Zieht man jetzt noch die Ballbesitzstatistik hinzu, wo der FCH mit 46 Prozent im Schnitt Platz 13 in der Liga belegt, ergibt sich für die Offensive das Stichwort schnelles Umschalten. Und dies machen die Heidenheimer gerne über die Außenpositionen, wobei nicht nur die Mittelfeldspieler mitmachen, sondern auch die Außenverteidiger in Person von Busch und Föhrenbach oftmals vorne anzutreffen sind. Mit Kleindienst und Kühlwetter haben sie schließlich zwei echt Zielstürmer in ihren Reihen, die zusammen schon 24 Tore in dieser Saison erzielten.

Die genannten Statistiken spielen natürlich auch in der Defensive eine Rolle. Die Schwaben positionieren sich gegen den Ball gerne kompakt mit zwei Viererketten. Diese Ketten verschieben dann immer wieder im Raum, um den Gegner in gewünschte Positionen zu lenken. Wenn es dann gelingt, dem Kontrahenten den Ball abzunehmen, geht es sofort in die andere Richtung.    

  • Der Spieler im Fokus

Patrick Mainka führt die Mannschaft von Schmidt als Kapitän aufs Feld. Der Innenverteidiger zeigte sich zuletzt in einer guten Form und verteidigte in der Defensive sehr konsequent. Mit 375 gewonnenen Zweikämpfen in dieser Saison ist er der fünftbeste Zweikämpfer der Liga. Was man beim 26-Jährigen ebenfalls nicht unterschätzen darf, ist seine Kopfballstärke. Und diese setzt er auch immer wieder bei Standards der Heidenheimer ein. Vier Saisontore erzielte der 1,94m große Verteidiger schon und legte drei weitere auf. Er kam bisher in allen Ligaspielen zum Einsatz und ist für Schmidt ein kaum verzichtbarer Faktor in der Defensive.

  • Was beide Vereine verbindet

Frank Schmidt ist das Gesicht des 1. FC Heidenheim. Seit 18 Jahren ist er im Verein tätig, zuerst vier Jahre als Spieler und nun schon 14 Jahre als Trainer. Doch der 47-Jährige hat auch eine Club-Vergangenheit, wechselte 1991 von der U17 des SSV Ulm in die U19 des FCN. Nach drei Jahren verließ er den FCN aber wieder Richtung Vestenbergsgreuth.  

Spieldaten

31. Spieltag, 2. Bundesliga 20/21
3 : 1
1. FC Nürnberg
2. Johannes Geis 1:0
26. Fabian Nürnberger 2:1
54. Tom Krauß 3:1
1. FC Heidenheim 1846
19. Tim Kleindienst (Elfmeter) 1:1
Stadion
Datum
24.04.2021 13:00 Uhr
Schiedsrichter
Sascha Stegemann
Zuschauer
noch unbekannt

Aufstellung

1. FC Nürnberg
Mathenia - Valentini - Margreitter - Sörensen - Handwerker - Geis - Krauß (77. Latteier) - Nürnberger (71. Borkowski) - Möller Daehli (77. Behrens) - Shuranov (71. Hack) - Dovedan (90. Rosenlöcher)
Reservebank
Früchtl, Rosenlöcher, Sorg, Behrens, Hack, Latteier, Besong, Borkowski
Trainer
Robert Klauß
1. FC Heidenheim 1846
Müller - Busch (74. Rittmüller) - Mainka - Hüsing - Föhrenbach - Sessa (46. Schnatterer) - Geipl - Leipertz (32. Thomalla) - Mohr (46. Schimmer) - Kühlwetter (74. Pick) - Kleindienst
Reservebank
Eicher, Rittmüller, Steurer, Pick, Schnatterer, Schöppner, Stark, Schimmer, Thomalla
Trainer
Frank Schmidt

Ereignisse

2. min Spielstand: 1:0
Johannes Geis

13. min Spielstand: 1:0
Robert Leipertz

19. min Spielstand: 1:1
Tim Kleindienst

26. min Spielstand: 2:1
Fabian Nürnberger

32. min Spielstand: 2:1
Denis Thomalla kommt für Robert Leipertz

46. min Spielstand: 2:1
Marc Schnatterer kommt für Kevin Sessa

46. min Spielstand: 2:1
Stefan Schimmer kommt für Tobias Mohr

54. min Spielstand: 3:1
Tom Krauß

59. min Spielstand: 3:1
Stefan Schimmer

71. min Spielstand: 3:1
Robin Hack kommt für Erik Shuranov

71. min Spielstand: 3:1
Dennis Borkowski kommt für Fabian Nürnberger

74. min Spielstand: 3:1
Marvin Rittmüller kommt für Marnon Busch

74. min Spielstand: 3:1
Florian Pick kommt für Christian Kühlwetter

77. min Spielstand: 3:1
Hanno Behrens kommt für Mats Möller Daehli

77. min Spielstand: 3:1
Tim Latteier kommt für Tom Krauß

80. min Spielstand: 3:1
Oliver Hüsing

84. min Spielstand: 3:1
Andreas Geipl

90.(+1) min Spielstand: 3:1
Linus Rosenlöcher kommt für Nikola Dovedan

90.(+4) min Spielstand: 3:1
Stefan Schimmer

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