Gegner-Check Greuther Fürth: Pressing, Passspiel & Flanken
Am Sonntag (13.30 Uhr) rollt der Ball im 268. Frankenderby. Im Gegner-Check haben wir unseren Nachbarn ein wenig genauer unter die Lupe genommen.
Der Verein
Im Jahre 1902 entschlossen sich Mitglieder des Turnvereines Fürth, eine eigene Fußball-Abteilung zu gründen. Da die Abteilung großen Zuwachs verzeichnete, stellte sie mehr Forderungen an den Turnverein, welcher diese aber nicht erfüllen wollte. Somit entschloss man sich 1906 dazu, aus dem Turnverein auszutreten und ab sofort als Spielvereinigung Greuther Fürth selbstständig zu sein. Vier Jahre später wurde die damals größte Sportstätte des Deutschen Reiches am Ronhof eingeweiht. Wiederum vier Jahre darauf war der Gewinn der ersten Deutschen Meisterschaft perfekt, auf den 1926 und 1929 noch zwei weitere folgten. Dazwischen wurde man 1920 Vizemeister, da man im Finale mit 2:0 gegen den 1. FCN verlor. Nach dem Zweiten Weltkrieg stiegen die Kleeblätter 1948 zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte ab, schafften aber sogleich den Wiederaufstieg und wurden Süddeutscher Meister. Darüber hinaus wurde die neue Haupttribüne im Sportpark am Ronhof fertiggestellt.
In den Folgejahren erlebte der durchaus erfolgreiche Verein einen Bruch. Aufgrund eines hohen Schuldenbergs musste der Sportpark verkauft werden und auch sportlich lief es nicht mehr rund. Die Fürther qualifizierten sich zwar für die eingleisige Zweite Bundesliga, stiegen aber 1987 in die Landesliga ab. Genau zehn Jahre später folgte die Rückkehr in die Zweite Fußball Bundesliga und nach dem Einstieg von Playmobil wird das renovierte Playmobil-Stadion am Ronhof eröffnet. 2003 fusionierte die Spielvereinigung mit dem Nachbarverein Tuspo Fürth, was hauptsächlich infrastrukturelle Folgen hatte. Auf dem Gelände des Tuspo Fürth wird das Sportzentrum Kleeblatt errichtet. Mit dem Bundesligaaufstieg 2012 spielten die Kleeblätter zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte im Oberhaus, wo man allerdings nur für eine Saison mitwirkte. Seitdem spielt Greuther Fürth in der Zweiten Bundesliga. Der Trainer der Mannschaft ist seit Februar 2019 Stefan Leitl.
Die Form
Die Mannschaft von Stefan Leitl belegt den ersten Platz in der Rückrundentabelle. In den vergangenen fünf Spielen traf man mit dem HSV, Holstein Kiel und dem VfL Bochum gleich auf alle direkten Konkurrenten in der Tabelle. Aus diesen Spielen holten die Kleeblätter vier Punkte. Durch die Niederlage am vorletzten Spieltag gegen den VfL endete die Serie von acht ungeschlagenen Spielen. Am vergangenen Mittwoch gewann Greuther Fürth im Nachholspiel in Regensburg mit 1:2 und schob sich dadurch wieder an Holstein Kiel auf Platz drei in der Tabelle vorbei.
Der Spielstil
Mit 48 erzielten Treffern bildet der Angriff der Kleeblätter den zweitgefährlichsten Sturm in der Liga. Stefan Leitl lässt seine Mannschaft oftmals in einem 4-4-2 mit Raute auflaufen, also mit einem Zehner und einem Sechser im Mittelfeld. Durch die Grundformation ergeben sich im Offensivspiel zwei grundsätzliche Muster. Zum einen haben die Fürther im Zentrum eine große Anzahl an Spieler, die sich versuchen, durch die gegnerische Abwehr zu kombinieren. Dadurch ergibt sich aber auch viel Platz auf den Außenpositionen, die dann genutzt werden, wenn es durch die Mitte nicht klappt. Die Statistiken sprechen daher für sich: So sind in der Torschützenliste die ersten vier Plätze an Zentrumspieler vergeben, wogegen die beiden Topvorbereiter die Außenverteidiger Raum und Meyerhöfer sind.
In der Defensive fällt auf, dass die Leitl-Elf nach Fortuna Düsseldorf die wenigsten Torschüsse zulässt. Dies ergibt sich aus dem Grund, dass die Fürther sehr gerne im eigenen Ballbesitz sind. Aufgrund dessen setzt man in erster Linie auf ein aggressives Gegenpressing nach Ballverlusten. Wenn dieses allerdings überspielt werden kann, entstehen durchaus viele Räume für den Gegner. Da überrascht es nicht, dass Greuther Fürth mehr Gegentore über die Außenbahnen kassiert, da dort durch die offensiven Außenverteidiger am meisten Platz ist.
Der Spieler im Fokus
Branimir Hrgota ist mit elf Toren der Toptorschütze der Fürther Offensive und hat damit bereits seinen persönlichen Torrekord durchbrochen. Der 28-Jährige verkörpert die zwei Angriffsmuster der Fürther am besten. Der 1.85 Meter große Stürmer ist zum einen technisch sehr stark und hat einen guten Torabschluss. Damit strahlt er bei Ballbesitz vor dem gegnerischen Sechzehner eine große Gefahr aus. Durch seine Körpergröße sorgt er aber auch im Strafraum immer wieder für Gefahr und ist auch bei den vielen geschlagenen Flanken ein gern anvisierter Zielspieler.
Was beide Vereine verbindet
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden beide Sportplätze der Vereine von der US-Army beschlagnahmt. Den Fürthern gelang es jedoch ziemlich schnell, das Gelände am Ronhof zurückzubekommen. Daraufhin durfte auch die Mannschaft des 1. FC Nürnberg in Fürth trainieren. Auch das erste Spiel nach dem Krieg wurde zwischen den beiden Mannschaften ausgetragen, das der Club mit 3:2 für sich entscheiden konnte.
Weitere Artikel zur Partie


- SpVgg Greuther Fürth
- 8. Havard Nielsen (Kopfball) 1:0
90. Dickson Abiama (Kopfball) 2:2
- 1. FC Nürnberg
- 57. Enrico Valentini 1:1
76. Erik Shuranov 1:2
- Stadion
- Datum
- 21.03.2021 13:30 Uhr
- Schiedsrichter
- Felix Zwayer
- Zuschauer
- noch unbekannt
- SpVgg Greuther Fürth
- Burchert - Meyerhöfer
- Bauer
- 18466
- Raum (81. Itter) - Stach
- Seguin (81. Abiama
) - Green (69. Tillman) - Ernst (88. Kehr) - Hrgota
- Nielsen
- Reservebank
- Funk, Asta, Itter, Jaeckel, 18466, Tillman, Abiama
, Kehr, Leweling
- Trainer
- Stefan Leitl
- 1. FC Nürnberg
- Mathenia - Valentini - Mühl
- Sörensen - Handwerker
- Geis - Nürnberger - Krauß (81. Sorg) - Möller Daehli - Shuranov (77. Schleusener) - Schäffler (68. Borkowski)
- Reservebank
- Früchtl, Krätschmer, Margreitter, Rosenlöcher, Sorg, Dovedan, Latteier, Borkowski, Schleusener
- Trainer
- Robert Klauß











