Profis Mittwoch, 29.01.2014

Früher Cluberer, heute Cluberer: Dieter Eckstein

Foto: Picture Alliance

Dieter Eckstein ist eine Club-Legende. fcn.de sprach mit dem ehemaligen Offensivspieler über alte und aktuelle zeiten

Der Club ist ein ganz besonderer Verein – und für manche noch ein bisschen mehr als das. fcn.de blickt in seiner neuen Serie „Früher Cluberer, heute Cluberer“ auf ehemalige Spieler, die heute beim 1. FCN tätig sind. In Folge 7: Dieter Eckstein (1983-1989, 1991-1994 als Spieler beim Club; seit 2003 für die Traditionsmannschaft aktiv, seit 2006 bei der 1. FCN-Fan-Betreuung)

fcn.de: Sie sind 239 Mal für den Club aufgelaufen und haben den Aufstieg in die 1. Bundesliga 1984/85 miterlebt. Was bedeutet Ihnen der 1. FC Nürnberg?

Dieter Eckstein: Dem Verein habe ich sehr viel zu verdanken. Ich hatte meine Lehre gerade abgeschlossen und bin dann nach Nürnberg gezogen. 1984 durfte ich meinen ersten Profivertrag unterzeichnen. Der Verein war praktisch mein zu Hause und hier genoss ich die schönste Zeit meiner Karriere. Doch in erster Linie habe ich dem Club zu verdanken, dass ich zum Nationalspieler reifen konnte.

fcn.de: Als ehemaliger Profi spielten Sie neun Jahre für den Club. Wenn Sie den 1. FC Nürnberg aus Ihrer aktiven Zeit mit der heutigen Zeit vergleichen, was hat sich verändert?

Dieter Eckstein: Es hat sich sehr viel verändert. Alleine das Spielsystem ist ein ganz anderes geworden. Alles ist viel offensiver ausgerichtet. Doch auch die Medienarbeit ist nicht mehr vergleichbar. Als ehemaliger Fußballprofi muss ich zugeben, dass es die Spieler heutzutage schwerer haben als zu meiner Zeit.

fcn.de: Besteht noch Kontakt zu Mitspielern aus Ihrer Zeit in Nürnberg?

Dieter Eckstein: Durch die Traditionsmannschaft sehe ich einige ehemalige Spieler noch. Mit Jörg Dittwar telefoniere ich sogar häufiger. Auch Andreas Köpke treffe ich gelegentlich auf verschiedenen Veranstaltungen. Leider bricht der Kontakt jedoch in vielen Fällen ab.

fcn.de: Trainiert haben Sie unter anderem unter Franz Beckenbauer, Willi Entenmann und Jörg Berger. Was konnten Sie sich für Ihre heutige Trainertätigkeit abschauen?

Dieter Eckstein: Ich hatte gute Trainer, mittelmäßige Trainer und ich hatte schlechte Trainer. Von allen konnte ich mir etwas abschauen. Im konditionellen Bereich ist mir vor allem Jörg Berger in Erinnerung geblieben. Unter ihm mussten wir sehr hart trainieren, da habe ich mir schon eine Menge abgeschaut. Meiner Meinung nach sind die traditionellen Trainingsmethoden meist die besten.

fcn.de: In einem Benefizspiel erlitten Sie einen Herzinfarkt, wurden anschließend ins künstliche Koma versetzt, spielen aber inzwischen wieder für die Traditionsmannschaft des Club. Sind Sie vorsichtiger geworden?

Dieter Eckstein: Ich habe einen Herzschrittmacher und einen Defibrillator eingesetzt bekommen. Würde ein Ball diese Körperregion treffen, dann könnte es passieren, dass ein Kabel reißt oder sich etwas entzündet. Und mein behandelnder Professor sagte mir damals schon, dass ich mich eher Richtung Tennis oder Golf orientieren solle, aber das sind keine Sportarten für mich. Also habe ich mich wieder dem Fußball gewidmet und die Daten mit meinem Kardiologen ausgewertet. Dieter Nüssing erfuhr, dass ich wieder Fußball spiele und fragte sofort, ob ich für die Traditionsmannschaft auflaufen möchte. Wenn ich einen Ball sehe, dann muss ich gegentreten.

fcn.de: Sie sind für den Club auch noch in der Fanbetreuung tätig.

Dieter Eckstein: Ja, das stimmt. Seit fast sieben Jahren arbeite ich jetzt schon in der Fanbetreuung. Ich arbeite praktisch als Repräsentant für den Verein, besuche Weihnachtsfeiern und Fan-Club-Treffen. Wenn Spieler des aktuellen Kaders nicht abgestellt werden können, dann besuche ich die Veranstaltungen. Es bereitet mir Freude den Umgang mit Club-Anhängern zu pflegen.

Foto: Sportfoto Zink

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