Felix Lohkemper „Das ist eine überragende Ablenkung vom Fußball“
Mit Rückenwind aus der zurückliegenden Spielzeit absolviert der 28-jährige Offensivspieler zurzeit die Sommervorbereitung mit dem Club. Im Interview spricht unsere Nummer Sieben über die Wichtigkeit eines Trainingslagers und gewährt private Einblicke.
fcn.de: Das Trainingslager neigt sich langsam dem Ende zu. Wie fällt dein erstes Fazit aus?
Felix Lohkemper: „Sehr gut. Wir haben wirklich hart und akribisch gearbeitet, sowohl im athletischen als auch im taktischen Bereich. Zudem sitzen wir sehr gerne abends noch zusammen, spielen etwas oder reden viel. Das macht schon Spaß.“
fcn.de: Für dich ist es seit langer Zeit wieder einmal eine sorgenfreie Sommervorbereitung. Hast du dich auch ein Stück weit auf die Vorbereitung gefreut?
Felix Lohkemper: „Speziell darauf gefreut nicht, aber natürlich bin ich froh, dass ich seit der letzten Saison schmerzfrei bin. Trotzdem ist es natürlich schöner, eine Vorbereitung zusammen mit der Mannschaft zu absolvieren und nicht wie im vergangenen Sommer, wo ich noch viel im Reha-Training war.“
fcn.de: Wie wichtig ist eigentlich so eine Sommervorbereitung aus der Sicht eines Spielers?
Felix Lohkemper: „Es ist aus Spieler-Sicht echt wichtig, so viele Trainingseinheit wie möglich mitzumachen. Zum einen wirst du durch jede Einheit fitter, auch wenn du manchmal denkst, ich habe jetzt keine Kraft mehr. Daher ist es auch mein Ziel, jede Einheit mitzunehmen, um voll im Saft zu stehen. Zum anderen hast du, wenn man ein paar Trainingseinheiten verpasst, das Gefühl, hinter den Jungs zu sein. Das willst du nicht. Wenn du schon auf dem Zahnfleisch gehst, ist einfach der Wille da, es gemeinsam mit der Mannschaft durchzuziehen.“
fcn.de: Wie ist deine Einstellung gegenüber Trainingslagern? Muss es einfach sein oder freust du dich auch darauf?
Felix Lohkemper: „Es ist extrem wichtig, dass man 24/7 Zeit verbringt. Dadurch wächst etwas zusammen. Ob das aber hier, in Südtirol oder in Nürnberg in einem Hotel stattfindet, ist eigentlich egal. Hauptsache die Bedingungen sind gut. Deshalb bin ich eigentlich schon ein Fan davon, weil man auch die Neuzugänge dadurch besser in die Mannschaft integrieren kann.“
fcn.de: Was ist deine Lieblingsbeschäftigung, wenn du abends mit den Jungs zusammensitzt?
Felix Lohkemper: „Das ist das Spiel Werwolf. Da spielen immer 12 bis 15 Leute mit. Viele sind darauf richtig heiß. Da kommen dann so richtige Diskussionen auf, was schon sehr unterhaltsam ist.“
fcn.de: Wenn du mal mit Freunden zusammensitzt: Welche Geschichte erzählt Felix Lohkemper aus dem Trainingslager?
Felix Lohkemper: „Da darf ich nicht alles erzählen. (lacht) Aber vor mehr als drei Jahren, als wir in Marbella waren, hatten wir am letzten Tag einen Mannschaftsabend, wo es ordentlich zur Sache ging. Da saßen dann schon mindestens 10 bis 12 Spieler mit Sonnenbrille am Flughafen, die sie niemals abgenommen hätten. (lacht)“
fcn.de: Wer begrüßt dich zu Hause, wenn du vom Trainingslager wieder zurück bist?
Felix Lohkemper: „Meine Frau und meine zwei Kinder, auf die ich mich sehr freue. Ich habe auch schon mitbekommen, dass meine Töchter mich sehr vermissen.“
fcn.de: Fällt es dir schwer, eine Woche lang weg von der Familie zu sein?
Felix Lohkemper: „Eine Woche kriegt man schon rum und wir telefonieren auch täglich über Face-Time. Die Kids freuen sich, wenn sie mich sehen. Das Ende des Telefonats ist immer ein bisschen schwierig, da sie noch nicht genau verstehen, warum Papa jetzt nicht da ist. Normalerweise ist es immer so, dass Papa zur Arbeit geht und abends wieder heimkommt. Aber ich rechne ihnen jeden Tag vor, wie oft sie noch schlafen gehen müssen, bis Papa wieder nach Hause kommt.“
fcn.de: Wie stolz macht dich deine kleine Familie?
Felix Lohkemper: „Sehr. Wir fühlen uns in Nürnberg sehr wohl und beide Töchter sind in Nürnberg geboren. Richtige Fränkinnen also. (lacht)“
fcn.de: Wie schaltest du dann nach den anstrengenden Einheiten jetzt gerade noch ab? Oder geht die Action zuhause direkt weiter?
Felix Lohkemper: „Vor allem in der Vorbereitung ist es echt knackig. Wenn man nach Hause kommt, ist es nicht so, dass du dich auf die Couch legen und runterfahren kannst. Sondern da geht es dann direkt weiter, weil meine Kinder immer etwas machen wollen. Das mache ich dann natürlich auch gerne und es ist eine überragende Ablenkung vom Fußball.“
fcn.de: Was wurde eigentlich aus Felix Lohkemper dem Streamer?
Felix Lohkemper: „Oh Gott. Da hatte ich sehr viel Spaß daran und ich habe das sehr gerne gemacht. Aber jetzt ist mit zwei Kindern einfach keine Zeit mehr dafür. Trotzdem bin ich schon noch auf YouTube und Twitch unterwegs und schaue mir einiges an.“
fcn.de: Werfen wir zum Abschluss noch einen kleinen Blick voraus. Was hast du dir für die bevorstehende Saison vorgenommen?
Felix Lohkemper: „Ich möchte einfach verletzungsfrei bleiben und erfolgreicher spielen, als letztes Jahr. Zum Ende der Saison bin ich unter Dieter Hecking und Cristian Fiél schon besser in die Spur gekommen und konnte Selbstvertrauen tanken. Das versuche ich, in dieser Saison fortzusetzen.“