Business Donnerstag, 05.10.2023

FCN-KoLULUmne #3: Bis zum Ende daran glauben

Seit diesem Sommer schreibt Club-Spielerin Luisa „Lulu“ Guttenberger monatlich in ihrer Kolumne über das Bundesliga-Abenteuer der Clubfrauen und was sie in dieser Zeit bewegt. Über das Team, aus dem Team. Im dritten Teil blickt sie auf den Saisonstart und erklärt, wieso dieser nicht so gelaufen ist wie von allen erhofft.

Von Luisa Guttenberger

Dass die Clubfrauen in einem Bundesliga-Spiel auf ein Team wie den VfL Wolfsburg treffen: Davon wurde vor wenigen Jahren beim Club vermutlich noch nicht einmal geträumt. Popp, Pajor, Frohms gegen May, Bogenschütz und Guttenberger – irre. Und so sitze ich jetzt hier im Teambus auf unserer sechsstündigen Busfahrt nach Niedersachsen und nutze die Zeit für den nächsten Teil meiner Kolumne. Lasst uns dabei zunächst einmal einen Blick auf unseren Saisonstart werfen und warum dieser nicht so lief wie von uns erhofft.

Am 9. September war es endlich so weit: offizieller Start unserer Saison 23/24 mit dem Pokalspiel gegen Carl Zeiss Jena. Die Vorfreude und Euphorie waren riesig. Unsere Vorbereitung war größtenteils positiv. Ich spreche von „größtenteils positiv“, weil wir leider auch einige Ausfälle aufgrund von Verletzungen verkraften mussten. Eigentlich war alles angerichtet für einen erfolgreichen Start in die neue Saison. Doch es kam erstmal alles anders als wir uns es erhofft hatten. Eine 0:1-Niederlage im DFB-Pokal bedeutete, dass unsere Reise im Pokal schon nach einer Runde zu Ende ist. Eine große Enttäuschung für uns, unter anderem auch, weil das nicht unser Anspruch war und wir wissen, dass wir einen deutlich besseren Fußball spielen können und müssen. Nichtsdestotrotz, aus Niederlagen wie diesen kann und muss man Lehren ziehen, und das galt es für uns als Team anzugehen, als es dann in die Vorbereitung auf unser erstes Bundesligaspiel gegen Werder Bremen ging.

Endlich Bundesliga

Das Jena-Spiel aufgearbeitet und auf Bremen vorbereitet, war die Vorfreude auf unseren Bundesligaauftakt immens. Die Bundesliga-Saison mit einem Heimspiel beginnen zu dürfen, wird für immer ein Highlight bleiben. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass wir nicht alle eine gewissen Grundnervosität verspürt haben, aber die Vorfreude vor dem Spiel hat überwogen. Wenn wir jetzt nur das Endergebnis gegen Werder Bremen betrachten, ist es klar, dass auch dieser Auftakt in die Hose ging. Aber auch hier gebe ich ein wenig Einblick in das Innenleben unserer Mannschaft nach dem Spiel. Wir sind nicht nur sehr gut in das Spiel gestartet mit Franzis Führungstreffer, wir sind auch die ersten 45 Minuten gut in der ersten Liga angekommen. Da war die Stimmung in der Halbzeitpause erstmal sehr positiv und wir wussten, auf diese erste Hälfte lässt sich aufbauen.

Jetzt fragt man sich bestimmt, wie es sein kann, dass man trotz guter Anfangsphase so in der zweiten Halbzeit unter die Räder kommen kann. Gibt es eine klare Antwort, die jeden von uns Spielerinnen und jeden Fan überzeugen würde? Ich denke nein. Was ich aber garantieren kann ist, dass wir alle, sowohl Trainerstab, Verantwortliche und Spielerinnen, uns bewusst sind, dass die Leistung der zweiten Halbzeit nicht ausreicht und nicht unser Leistungsniveau ist. Doch wenn wir eins in dieser jungen Saison gelernt haben: jeder kleinste Fehler wird bestraft und man hat wenig Zeit, an solchen Niederlagen zu zerbrechen, denn der nächste hochkarätige Gegner wartet bereits auf uns.

Weg zusammen weitergehen

Und auf genau diesen hochkarätigen Gegner sind wir am letzten Wochenende getroffen. Bayer 04 Leverkusen, ein etablierter Bundesligist mit klaren Ambitionen in Richtung Champions League in den kommenden Jahren. Auch dieses Endergebnis ist klar und tut weh. Leverkusen war uns überlegen und hat mit all ihrer Erfahrung und Qualität gezeigt, wie Spiele für uns enden können, wenn wir als Team nicht an unsere Leistungsgrenzen kommen. Ich werde keine Ausreden suchen. Unser Saisonstart war alles andere als positiv, das wissen wir alle. ABER was von uns niemand erwarten darf, ist, dass wir in irgendeiner Art und Weise den Kopf in den Sand stecken und aufgeben werden. Dieses Team wird mit harter Arbeit und dem Glauben an Erfolg weiterarbeiten. Wir werden unsere Erfahrungen machen, wir werden lernen und wir werden Punkte sammeln. Es gilt nur weiterhin daran zu glauben, und das werden wir bis zum Ende tun. Es hat niemand erwartet, dass es einfach wird. Was aber erwartet werden kann, ist, dass wir diesen Weg weiterhin zusammen gehen werden.


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