Fans Dienstag, 11.09.2018

Erster Fan-Club auf Kuba: "Wir wollen den Club auf Kuba bekannt machen"

Foto: Sportfoto Zink

Mit dem "1. Revolutions Fanclub 1. FCN" wurde erstmals ein offizieller Fan-Club auf Kuba ins Leben gerufen. fcn.de sprach darüber mit dem Alexander Menendez, dem Gründer des Fan-Clubs.

fcn.de: Guten Tag Herr Menendez, Sie haben den ersten offiziellen Fan-Club des FCN auf Kuba gegründet. Woher kommen Sie und wie hat sich ihre Leidenschaft zum Club entwickelt?

Alexander Menendez: Ich komme aus Nürnberg, bin gebürtiger Erlanger. Mein Vater ist Spanier, kam in den 60er Jahren nach Deutschland. Ein Teil der Familie ist seinerzeit auch nach Kuba ausgewandert, daher ist eine Verbindung zu dem Land auch immer gegeben. Die Leidenschaft zum Club gibt’s im Prinzip seit der Geburt. Das hat sich die Jahre hinweg intensiviert.

fcn.de: Wie kam es zur Gründung des „1. Revolutions Fanclub 1. FCN“?

Alexander Menendez: Kuba ist ein Entwicklungsland, auch im Fußball. Bei uns war eben der Gedanke naheliegend, dass man zum einen die Begeisterung für den 1. FC Nürnberg, zum anderen auch die Begeisterung der Kubaner für den Fußball - Fußball ist ja die Nationalsportart Nummer zwei hinter Baseball - miteinander verbindet. Das war die Motivation, diesen Fanklub zu gründen. Für uns war wichtig, dass in dem Fanclub mehr Kubaner als Deutsche vertreten sind.

fcn.de: Hat es denn inzwischen geklappt, die Begeisterung des FCN auch wirklich auf die kubanische Bevölkerung zu übertragen? Gibt es schon Mitglieder, die auch wirklich aus Kuba stammen?

Alexander Menendez: Ja, die gibt es. Die sind über das ganze Land verteilt. Wir haben immer ganz bewusst an verschiedenen Stellen gesucht, weil wir diesen Fanclub über ganz Kuba verteilen und den FCN über das gesamte Land bekannt machen wollen. Bei jeder Reise nach Kuba nehmen wir etwa zehn Kilo Gepäck mit, das ausschließlich für die Einheimischen bestimmt sind – darunter viele T-Shirts und Aufwärmshirts. Im Prinzip gibt es auf Kuba aktuell nur zwei Teams, die bei den Leuten beliebt sind: der FC Barcelona und Real Madrid. Da möchten wir den 1. FC Nürnberg präsenter machen.

fcn.de: Wie viele Mitglieder hat der Fanclub bereits?

Alexander Menendez: Im Moment sind wir fünf Mitglieder aus Deutschland und sechs aus Kuba. Wir hoffen natürlich, dass wir da stetig wachsen, vor allen Dingen auf der kubanischen Seite. Vielleicht gibt es ja auch einen Schneeballeffekt unter den Kubanern.

fcn.de: Was hat es denn mit dem Namen „1. Revolutions Fanclub 1. FCN“ auf sich?

Alexander Menendez: Wir wollen jetzt natürlich keine Revolution beim 1. FC Nürnberg starten (lacht). Die Kubaner haben eine Revolution hinter sich, auf die sie sehr stolz sind. Wir haben einfach versucht, das Ganze den Kubaner so nahelegend wie möglich zu machen.

fcn.de: Sind denn dann mittel- und langfristig gesehen auch wirkliche Stadionbesuche geplant mit den kubanischen Fanclubmitgliedern oder bezieht sich das Engagement vor Ort auf Kuba direkt?

Alexander Menendez: Beides. Also zum einen ändert sich für die Kubaner zurzeit ganz viel. Die Kubaner haben ein durchschnittliches Monatseinkommen von 50 Euro bei einem extrem hohen Bildungsstand. Viele haben studiert, arbeiten dann aber als Taxifahrer oder in der Hotellerie. Das ist dann nicht so befriedigend. Der Markt wird sich irgendwann so weit ändern, dass Kubaner ausreisen können und dann auch nicht 1.000 US-Dollar an Visakosten bezahlen müssen, was sie sich schlicht und ergreifend nicht leisten können. Wir schicken oft Pakete hin und befassen uns sehr viel mit den Kubanern, versuchen ihnen zu helfen. Aber natürlich würde mich es persönlich sehr freuen, wenn sie irgendwann mal, und da werden wir sicherlich Türöffner für die kubanischen Fanclubmitglieder sein, auch nach Deutschland, vor allen Dingen nach Nürnberg kommen und dann mal ein Heimspiel des 1. FC Nürnberg besuchen. Das wäre schon eine tolle Sache.


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