Ein Ständchen für den Debütanten
Der 1. FC Nürnberg versendet ein Lebenszeichen, verzichtet auf Träumereien und richtet den Blick bereits auf das Spiel in Stuttgart.
- Die Nachbetrachtung
So einfach kann Fußball sein. Mehr Laufen als der Gegner (112,6 zu 108 Kilometer). Mehr Sprinten als der Gegner (211 zu 184). Schon gewinnt man 3:0. Gut, so einfach ist es dann doch nicht. Man muss nebenher noch geschickt verteidigen, im ein oder anderen Moment auch mal ein wenig Glück haben – und vorne endlich mal die sich bietenden Chancen verwandeln. Weil dem 1. FC Nürnberg gegen den FC Augsburg das auch alles gelungen war, gab’s einen 3:0-Erfolg für die Franken.
Cheftrainer Boris Schommers: „In der Kabine war das zwar ohnehin nie ein Thema, doch ich bin sehr froh, dass das Gerede von dieser Sieglos-Serie nun ein Ende hat.“ Wurde ja auch Zeit, nach über einem halben Jahr. Den längsten Sprint des Tages legte übrigens Christian Mathenia hin. Nach dem 3:0 durch Löwen stürmte der Keeper die 82 Meter bis zum feiernden Torschützen im höchsten Tempo. Klar, stand damit doch fest, dass auch seine persönliche Horrorserie ein Ende hatte. 25 Mal stand er hintereinander im Kasten ohne über einen Sieg jubeln zu dürfen. Einige davon noch im Trikot des Hamburger SV.
Gejubelt hat nach seinem Treffer auch Matheus Pereira. Allerdings ein wenig zurückhaltender, als man es erwarten durfte. Der Brasilianer faltete die Hände zum Dank an die Kurve und klopfte sich mehrmals auf die eigene Brust. Pereira: „Ich wollte mich einfach nochmal bei unseren tollen Anhängern und beim gesamten Verein für meinen Aussetzer gegen Düsseldorf entschuldigen.“
- Das sagen die Medien
Nordbayern.de: „3:0 gegen Augsburg - der Club kann es also noch, allerdings ist der erste Bundesliga-Sieg seit dem 29. September höchstens der Beginn einer zumindest weiter möglichen Aufholjagd. "Wir sind nicht Meister geworden", sagt Tim Leibold. Im Stadion hört es sich nach Abpfiff aber beinahe so an.“
Bild.de: „Nach der Nürnberger Führung wirft Augsburg nochmal alles nach vorne, wird aber gnadenlos ausgekontert: Erst wird der eingewechselte Pereira alleine Richtung Kobel geschickt, den er per Flachschuss bezwingt (88.), dann macht Löwen in der Nachspielzeit (90.+1) den Deckel drauf. Damit klettert der Club zumindest bis morgen an Hannover vorbei – und darf wieder vom Klassenerhalt träumen.“
Kicker.de: „In der Schlussphase öffnete der FCA immer mehr Räume, die den Franken nun Kontergelegenheiten boten. Ein vermeintlicher Treffer zum 2:0 nach Schuss von Bauer, den der im Abseits stehende Kubo wohl noch leicht touchierte, zählte noch nicht (77.). Doch in den letzten Minuten der Partie gelang den Franken die Entscheidung: Erst überwand der von Leibold steilgeschickte Joker Matheus Pereira nach einem Konter Kobel zum 2:0 (88.). Dann sorgte der vom FCA nicht mehr richtig attackierte Löwen in der Nachspielzeit für die endgültige Entscheidung (90.+1) - und zugleich das Ende der Nürnberger Negativserie.“
- Das sagen die Fans
Frank Ordosch @clubgefluester (via Twitter): #Funfact: Das Aufwachen nach einem #Sieg macht mehr Spaß, als nach einer #Niederlage. Danke @1_fc_nuernberg, dass ihr mir diese Erkenntnis ermöglicht habt.
Benny Jung (via Facebook): „Glückwunsch. Eine ganze Stadt atmet auf!“
@lacheffe (via Twitter): „Der Optimist in mir hat heute früh nach den Regelationsterminen gegoogelt. Geht da wirklich noch was? #fcn #fcnfca.“
Klaus Grunenberg (via Facebook): „Genießt diesen schönen Sieg! Ich dachte schon, ihr hättet euren Spielwitz verloren. Mit Geduld und fränkischem Mut weiter so, egal wie es am Ende ausgeht. Es wird alles gut.“
- Der Ausblick
Am Sonntagmorgen wurde in der Kabine erst mal gesungen. Nein, nicht wegen des Sieges vom Vortag. Christian Mathenia und Mikael Ishak feierten Geburtstag. Dann begann schon die Vorbereitung auf das nächste Spiel. Boris Schommers: „Ich mache mir keine Gedanken, was in ein paar Wochen passieren kann. Für Träumereien gibt es auch keinen Anlass. Wir haben es immer so gehalten, dass wir von Spiel zu Spiel blicken. Daran ändern wir auch jetzt nichts. Und unser nächstes Spiel ist kommenden Samstag in Stuttgart. Dort wollen wir wieder punkten.“ Damit das gelingen kann, wird nach dem freien Montag am Dienstagnachmittag das Training wiederaufgenommen. Dann sollte auch Ewerton wieder auf dem Platz stehen. Der Brasilianer hatte sich im Spiel gegen Augsburg eine Rippenprellung zugezogen. Schommers: „Ich gehe davon aus, dass ich am Dienstag wieder 24 gesunde Spieler auf dem Trainingsplatz haben werde.“
Weitere Artikel zur Partie
- 1. FC Nürnberg
- 52. Mikael Ishak 1:0
88. Matheus Pereira 2:0
90. Eduard Löwen 3:0
- FC Augsburg
- –
- Stadion
- Datum
- 30.03.2019 15:30 Uhr
- Schiedsrichter
- David Siebert
- Zuschauer
- 42586
- 1. FC Nürnberg
- Mathenia - Bauer - Mühl - Ewerton José (54. Margreitter) - Leibold - Erras - Löwen - Behrens - Kerk (70. Pereira) - Ishak - Kubo (84. Ilicevic)
- Reservebank
- Bredlow, Margreitter, Ilicevic, Pereira, Petrak, Tillman, Knöll
- Trainer
- Boris Schommers
- FC Augsburg
- Finnbogason (46. Richter) - Ji - Gregoritsch - Hahn - 18466 - Ja-Cheol (78. ERROR!) - Max - Khedira - Gouweleeuw - Danso - Kobel
- Reservebank
- Luthe, Janker, Stafylidis, Morávek, Teigl, Cordova, Richter
- Trainer
- Manuel Baum