Dienstag, 02.10.2012

DIE LEGENDE LEBT

Borussia Dortmund hat sein „Borusseum“, Schalke 04 sein „Schalke-Museum“, der Hamburger SV sein „HSV-Museum“ und Bayern München seit kurzem seine „Erlebniswelt“. Und der Club?

Geschichte erleben - Im neuen Club-Museum kein Problem.

Seit Mitte September wird im neuen 1. FCN-Museum im Eingangsbereich des Funktionsgebäudes am Sportpark Valznerweiher 112 Jahre packende Club-Geschichte zu neuem Leben erweckt. Das Club-Museum unter dem Motto „Die Legende lebt“ ist eine Kooperation des 1. FC Nürnberg mit den museen der stadt nürnberg. „Klein, aber fein“ ist die Devise des neuen Club-Museums. Triumphe, Titel, Tore, aber auch Dramen und Talfahrten finden hier ihre angemessene Präsentation.

Eine überzeugende Ausstellungsarchitektur, eine attraktive Grafik und die Verwendung neuer Informationstechnologien machen es möglich, dass die pralle Club-Geschichte auf knapp 150 Quadratmeter passt. Eingerahmt wird die Präsentation von vier überlebensgroßen Legendenfiguren: Heiner Stuhlfauth, Max Morlock, Dieter Eckstein und Marek Mintal. Dazu die originalgetreuen Nachbildungen der wertvollsten Trophäen, die es im deutschen Fußball zu gewinnen gibt und die der 1. FC Nürnberg mit seinen neun Deutschen Meisterschaften und vier Pokalsiegen auch alle gewonnen hat: die „Viktoria“, den „Goldfasanen-Pokal“, die „DFB-Meisterschale“ und den „DFB-Pokal“. Der 1. FC Nürnberg ist etwas Besonderes:

Wertvolle Exponate

Denn der Club war und ist nicht immer oben, es ging bergab, es ging aber immer wieder bergauf. Diese wechselvolle Geschichte zeigen die vielen wertvollen Ausstellungsstücke. Den Anfang macht die Urkunde des Club-Gründers Emil Dürbeck, die seinen Sieg im Fußballweitstoßen mit stolzen 49,75 m im Jahr 1905 dokumentiert. Die berühmte Stuhlfauth-Mütze und der Bierkrug von Hans Kalb stehen für die goldenen 1920er Jahre des 1. FC Nürnberg. In den 1930er Jahren ist der Club zusammen mit Schalke 04 das Maß aller Dinge im deutschen Fußball.

Die Schuhe, mit denen Max „Muckl“ Eiberger damals seine Tore schoss, sind ebenso zu sehen wie seine Medaille für den Gewinn der Deutschen Meisterschaft 1936. Den ersten Meistertitel nach dem Zweiten Weltkrieg gewann der 1. FCN. Der grüne Torwartpullover, den Edi Schaffer, der Meistertorwart von 1948, aus Aberglauben immer trug, darf da nicht fehlen. Damals spielte schon Max Morlock eine herausragende Rolle. Das Club-Museum zeigt sein Nationaltrikot mit der Nummer 13 von der Fußballweltmeisterschaft 1954. In den 1960er Jahren sorgen die „jungen Wilden“ des 1. FC Nürnberg für Furore.

Ein Erlebnis für alle

Einer von ihnen ist Heiner Müller. Er hat u.a. seine verwaschene Sporthose, in der er beim Endspiel um die Deutsche Meisterschaft 1961 sein bestes Spiel für den 1. FCN machte, dem Club-Museum zur Verfügung gestellt. Nach dem Abstieg des Deutschen Meisters 1969 kam die große Zeit von Dieter Nüssing. Sein Trikot, erstmals beim Club mit Sponsorenname, ist noch erhalten. Ein anderer Dieter, Eckstein, wird Ende der 1980er Jahre zum Idol der Fans. Das Club-Museum präsentiert sein Trikot vom WM-Qualifikationsspiel gegen Finnland am 31.August 1988 in Helsinki.

Zu dieser Zeit geht in Nürnberg ein neuer Torwart-Stern am Himmel auf: Andreas Köpke. Seine Trophäe als „Fußballer des Jahres 1993“ steht nun in einer Vitrine des Club-Museums. Stellvertretend für die „Neuzeit“ sollen hier nur zwei Exponate genannt werden: die Bundesliga-Torjägerkanone, die Marek Mintal als bisher einziger Nürnberger 2005 erhielt, und der Schuh, mit dem Jan Kristiansen 2007 im Pokalfinale in der Verlängerung den Siegtreff er schoss. Eine Fülle von Exponaten, spannenden Texte und hinreißenden Anekdoten, dazu jede Menge Fotos, bewegter Bilder, Hörproben und wissenswerter Daten rund um den 1. FC Nürnberg– der Besuch des Club-Museums wird ein Erlebnis für jeden Club-Fan und für alle, die es noch werden wollen.

 

 


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