Die Clubfrauen bei der Europameisterschaft: Oliwia Wos trifft auf Deutschland
Seit Mittwoch, dem 02. Juli, läuft die Frauen-Europameisterschaft in der Schweiz. Mit dabei: Oliwia Wos. Unter anderem trifft die Neu-Nürnbergerin dabei in einer herausfordernden Gruppe auf ihre neue, alte Heimat Deutschland im ersten Spiel.
Seit Dienstag, dem 01. Juli, ist Oliwia Wos offiziell Spielerin des 1. FC Nürnberg. Ihre erste sportliche Herausforderung seitdem absolviert sie aber nicht im rot-schwarzen, sondern rot-weißen Dress. Mit Polen trifft sie im ersten Europameisterschaftsspiel in der Geschichte der polnischen Frauennationalmannschaft auf das Land, für welches sie ebenso eine Staatsbürgerschaft besitzt – Deutschland.
Schwierige Gruppe beim EM-Debüt
„Das ist ein super spezielles Spiel für mich“, freut sich die 25-Jährige im Vorfeld der Partie, bei der sie auf „eine Top-Nation“ und „Top-Spielerinnen“ treffen wird. Ein Gradmesser, um zu sehen „wo man selbst steht“. Vor dem Auftaktmatch gegen Deutschland überwiege für Wos die Vorfreude darauf „EM-Luft zu schnuppern“. Mindestens dreimal darf die Innenverteidigerin das. In der Gruppenphase treffen die Polinnen, die auf Rang 27 der Weltrangliste stehen, auf drei Teams aus den Top-zwölf-Nationen der Welt.
Eine schwierige Aufgabe also, die ihnen bevorsteht. Dennoch ist der Glaube an ein Weiterkommen da: „Es wäre falsch nicht daran zu glauben, auch wenn wir als Außenseiter in dieser Gruppe gesehen werden.“ In den bisherigen 15 Aufeinandertreffen mit ihren kommenden Gruppengegnern sprang lediglich gegen Dänemark 2016 ein Remis heraus, die restlichen Partien gegen Deutschland, Schweden und Dänemark verloren die Polinnen bisher. Dennoch seien die Weiß-Roten „bereit für die Aufgabe“, die sie über ihr „kämpferisches Attribut“ meistern und den Gegner so vor Probleme stellen wollen.
Highlight dank eines Highlights
Für die im polnischen Olesno geborene Wos steht nun also ein echtes Highlight bevor, welches durch ein anderes überhaupt ermöglicht wurde. „Die Qualifikation zur EM war mein bisheriges Highlight meiner Karriere“, erinnert sich Wos. Nachdem der erste Playoff-Gegner Rumänien kein Problem darstellte (2:1; 4:1) stand das entscheidende Duell mit Österreich an, die beide direkten Aufeinandertreffen in der Qualifikationsgruppe mit 3:1 für sich entschieden. Die Abwehrreihe um Oliwia Wos hielt jedoch in Hin- und Rückspiel den eigenen Kasten sauber, wodurch die erste Qualifikation zu einer Europameisterschafts-Endrunde für Polen feststand.
„Dies mit dieser tollen Mannschaft und diesen Emotionen zu schaffen, hat mir extrem viel gegeben“ erinnert sich die Abwehrspielerin. Nun steht ihr nicht nur aufgrund des Spiels gegen Deutschland eine besondere EM bevor, sondern auch, da diese in ihrer Wahlheimat der letzten drei Jahre stattfindet. „Ich liebe die Schweiz, deshalb ist diese EM für mich nochmal besonderer“.
Verspäteter Start
Durch ihre Herausforderung bei der Europameisterschaft wird die 25-jährige Abwehrspielerin die ersten Wochen der Vorbereitung verpassen und später zu ihrem neuen Team stoßen. Obwohl ihr aktueller Fokus der polnischen Nationalmannschaft sowie den Spielen in der Schweiz gilt, „ist die Vorfreude auf den Club schon spürbar“, auch da sie bereits viele ihrer noch unbekannten neuen Mitspielerinnen erreichten, was eine zusätzliche Motivation für Wos darstellt.