DFL entwickelt Nachhaltigkeitsrichtlinie für den deutschen Profifußball weiter
Seit der laufenden Saison 2023/24 gehört die Nachhaltigkeitsrichtlinie fest zum Lizenzierungsverfahren im deutschen Profifußball. Zur Weiterentwicklung haben die Klubs der 1. und 2. Bundesliga auf der letzten DFL-Mitgliederversammlung im Dezember 2023 Anpassungen für die Spielzeiten 2024/25 und 2025/26 beschlossen, um erste Erfahrungswerte aufzunehmen und zentrale Handlungsfelder zu stärken.
„Als 1. FC Nürnberg konnten wir uns als Mitglied in der Kommission Nachhaltigkeit wie auch über andere Formate an der Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitskriterien beteiligen und unsere Perspektive einbringen. Die Präzisierung der Richtlinie hilft uns in der täglichen Arbeit, den reinen organisatorischen Aufwand bei der Kriterienerhebung zu verringern und so mehr Zeit in strukturelle Veränderungen und operative Projekte stecken zu können“, zieht Niels Rossow, Kaufmännischer Vorstand des 1. FC Nürnberg, ein positives Fazit.
Erfüllung ab Saison 2025/26 verpflichtend
Bestimmte Kriterien werden künftig als sogenannte B-Kriterien geführt, deren Nichterfüllung sanktioniert wird. Die Anzahl dieser Kriterien wird schrittweise erhöht und Klubs zur Einhaltung von immer mehr Kriterien verpflichtet. Alle Vereine erhalten damit auch die Möglichkeit und Aufgabe, ihre Strukturen fortlaufend und zukunftsgerichtet im Sinne einer nachhaltigen Unternehmensführung auf- und auszubauen.
Für eine kontinuierliche Weiterentwicklung und Vorbereitung der Klubs wurde auch die Nachhaltigkeitsrichtlinie zur Saison 2025/26 verabschiedet. Erstmals müssen dann alle Vereine im Lizenzierungsverfahren einen unabhängigen Nachweis für die umfängliche Erfüllung der Nachhaltigkeitskriterien vorlegen. Dies löst die Selbstauskunft ab, die bei einigen Kriterien bisher ausreichend war. Alle Kriterien müssen ab dann einheitlich zum 15. März nachgewiesen werden.
Vorreiterrolle für 1. und 2. Bundesliga
Diese Schritte folgen dem grundlegenden Bekenntnis der DFL-Mitgliederversammlung aus dem Mai 2022 zu Nachhaltigkeit in all ihren Dimensionen (ökologisch, ökonomisch, sozial). Damals hatten die Klubs Nachhaltigkeit in die Präambel der Satzung des DFL e.V. aufgenommen und beschlossen, dass die dazugehörigen Lizenzierungskriterien schrittweise weiterentwickelt werden sollen. Die Bundesliga und 2. Bundesliga haben auf dieser Grundlage als erste große Profifußball-Ligen überhaupt eine verpflichtende Nachhaltigkeitsrichtlinie in ihrer Lizenzierungsordnung verankert.