Profis Hintergründe Freitag, 22.11.2019

Derby-Sixpack: Barca, Gras & ein Nürnberger Holzschuh

Foto: DFL

Mit 265 Austragungen wird das Franken-Derby am Wochenende seinen Rekord als am meisten ausgetragenes Derby Deutschlands weiter ausbauen, wenn der Ball am Sonntag im Fürther Ronhof rollt. Der Sixpack zum Derby.

1. Barcelona-Bezwinger

Wir schauen fast 100 Jahre in die Vergangenheit, nämlich auf den 5. Dezember im Jahr 1926. Bei einer Spanienreise besiegte die damalige SpVgg als amtierender Deutscher Meister den FC Barcelona durch ein Tor von Willy Ascherl mit 1:0. Es war der erste Sieg einer deutschen Mannschaft in Barcelona überhaupt.

2. Durch Kiffen zur Hallenmeisterschaft

Im Jahre 2000 wurden die Fürther deutscher Hallenmasters-Sieger. In der Münchner Olympiahalle unterlag das Kleeblatt im Finale zwar Borussia Mönchengladbach mit 2:3, legte aber erfolgreich Protest ein und wurde mit 2:0 zum Sieger und damit auch zum Meister erklärt. Was war passiert? Der Niederländer Quido Lanzaat in Gladbacher Reihen war nachweislich gedopt. Bei einer Doping-Kontrolle wurde er auffällig, nachdem er Marihuana geraucht hatte. Gladbach wurde disqualifiziert, die SpVgg nachträglich Meister.

3. Drei Ex-Nürnberger im Aufgebot

Während in der Mannschaft beim Club nur Johannes Geis eine Vergangenheit etwas weiter flussabwärts hat, spielten bereits drei Akteure aus dem Kader des nächsten Gegners in Nürnberg. In der Rückrunde 2018 wurde Marvin Stefaniak von VfL Wolfsburg bis zum Saisonende nach Nürnberg verliehen. Seit dieser Saison agiert er als Leihspieler beim Kleeblatt. Ebenfalls an den Club ausgeliehen war Shawn Parker in der Saison 2016/2017. Nach der Spielzeit kehrte er zum FC Augsburg zurück und schloss sich ein Jahr später der Spielvereinigung an. Der Dritte im Bunde ist Trainer Stefan Leitl. Der gebürtige Münchner lief von 1999 bis 2001 für den Club auf und ist seit 5. Februar Trainer des Kleeblatts.

4. Auswärts zu Hause

Am Sonntag kehrt der FCN in eine ehemalige Heimspielstätte zurück. Da der altehrwürdige Zabo 1943 bei einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg zerstört und danach – wie auch das Städtische Stadion – vom amerikanischen Militär kontrolliert wurde, trug der Club seine Heimspiele von 1943 bis 1948 im Sportpark Ronhof aus. Danach kehrte der Club wieder in den Zabo zurück, den er als „Zabo II“ bis 1950 wiederaufbaute.

5. ARO

In der Saison 1983/1984 liefen der Club und sein sportlicher Nachbar mit einem gemeinsamen Sponsor auf dem Trikot auf. ARO Heimtextilien war in dieser Spielzeit sowohl in der 1. Bundesliga, als auch in der drittklassigen Bayernliga auf der Brust zu sehen. Das Unternehmen von Michael A. Roth – Club-Präsident von 1979-1983 und von 1994-2009 – wich in der Folgesaison auf dem Club-Trikot für Patrizier Bräu, ein Jahr später verabschiedete es sich auch von der Grün-Weißen Brust.

6. Holzschuher von Harrlach

Bis 2017 war im offiziellen Wappen der Greuther ein rot gefütterter Holzschuh enthalten. Das Besondere: Ein solcher Schuh ist das Wappen einer Nürnberger Patrizierfamilie. Doch wie kommt das Wappen einer Nürnberger Familie auf das Vereinswappen des Nachbarortes? Grund dafür ist die Fusion mit dem TSV Vestenbergsgreuth 1996. Der Ort und das Rittergut Vestenbergsgreuth wurden Mitte des 18. Jahrhunderts von Christoph Siegmund von Holzschuher – einem Nürnberger – gekauft, damit dieser in die Reichsritterschaft aufgenommen wurde. Dadurch gelang der rot gefütterte Holzschuh ins Wappen des heutigen mittelfränkischen Marktes und somit später auch ins Wappen des 1974 gegründeten TSV. Bei der Fusion 1996 setzten die Verantwortlichen das Kleeblatt der SpVgg und den Holzschuh des TSV zusammen ins neue Wappen, das bis 2017 offizielles Wappen der Greuther war.

Spieldaten

14. Spieltag, 2. Bundesliga 2019/2020
0 : 0
SpVgg Greuther Fürth
1. FC Nürnberg
Stadion
Sportpark Ronhof
Datum
24.11.2019 13:30 Uhr
Schiedsrichter
Manuel Gräfe
Zuschauer
15000

Aufstellung

SpVgg Greuther Fürth
Burchert - Meyerhöfer - Caligiuri - 18466 - Wittek - Seguin - Mohr (70. Stefaniak) - Ernst - Nielsen - Hrgota (76. Leweling) - Keita-Ruel
Reservebank
Funk, Bauer, Jaeckel, Leweling, Raum, Redondo, 18466, Kehr, Stefaniak
Trainer
Stefan Leitl
1. FC Nürnberg
Dornebusch - Sorg - Sörensen - Mühl - Valentini - Behrens - Geis - Hack - Dovedan (78. Schleusener) - Kerk (63. Medeiros) - Frey
Reservebank
Willert, Handwerker, Nürnberger, Erras, Gnezda Cerin, Jäger, Ishak, Medeiros, Lohkemper, Schleusener
Trainer
unbekannt

Ereignisse

37. min Spielstand: 0:0
Michael Frey

63. min Spielstand: 0:0
Iuri Medeiros kommt für Sebastian Kerk

70. min Spielstand: 0:0
Hanno Behrens

70. min Spielstand: 0:0
Marvin Stefaniak kommt für Tobias Mohr

76. min Spielstand: 0:0
Jamie Leweling kommt für Branimir Hrgota

78. min Spielstand: 0:0
Fabian Schleusener kommt für Nikola Dovedan

78. min Spielstand: 0:0
Maximilian Wittek

84. min Spielstand: 0:0
18466

87. min Spielstand: 0:0
Oliver Sorg

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