Der Kiel-Sixpack: Störche mit Stollen
Am Sonntag geht es für den Club zum (hoffentlich) letzten Spieltag in den hohen Norden, der Gegner heißt Holstein Kiel. Hierfür hat fcn.de sechs Geschichten zum kommenden Gegner zusammengestellt.
1. Die Störche aus Kiel
Deutschlandweit sind die Kieler Kicker auch unter ihrem Spitznamen „Die Störche“ bekannt. Woher die Bezeichnung kommt, weiß man in Kiel auch nicht genau, wobei sich zwei Theorien wacker halten: Zum einen könnte es an der Farbkomposition der Trikot-Sets liegen. Nicht das Trikot selbst, sondern die weißen Hosen und die roten Stutzen, die tatsächlich an einen Storch erinnern lassen. Andererseits könnte der Spitzname auch von einem Vereinslokal namens „Zum Storchennest“ stammen, welches um 1900 herum seinen Betrieb aufgenommen hat.
Wie dem auch sei: In Kiel ist man stolz darauf, ein Storch zu sein. Das Tier wurde sichtbar in den Verein integriert, so ist beispielsweise auch das offizielle Vereinsmaskottchen ein Storch namens "Stolle".
2. Das erste Double
Holstein Kiel befindet sich momentan im Mittelfeld der 2. Bundesliga. Ein Erfolg, würden manche sagen, doch die richtigen Erfolge des Vereins liegen über 100 Jahre zurück. 1912 konnte Kiel seinen größten Erfolg der Vereinsgeschichte verbuchen – den Gewinn der deutschen Meisterschaft. Damals wurden die letzten Spiele um die Meisterschaft in einem Turnier-Modus ausgetragen. Im Finale bezwang man den damaligen Topverein Karlsruher FV mit 1:0.
Als wäre dies nicht schon genug Grund zur Freude gewesen, konnte man auch die Deutsche Akademiker-Meisterschaft nach einem 2:0-Sieg gegen den VfB Marburg, gegen den man ein Jahr zuvor noch unterlegen war, erringen. Das Interessante hierbei ist, dass zuvor noch kein Verein beide Titel für sich gewinnen konnte, was Holstein Kiel zum ersten Double-Sieger in der Geschichte des vom DFB organisierten deutschen Fußballs macht.
3. Die Aufstiegsrunde 1965
Natürlich kann nicht immer alles gut im Fußball laufen, wie die Aufstiegsrunde zur 1. Bundesliga im Jahr 1965 gezeigt hat. Anfangs lief alles blendend. 94 Treffer konnten bis dahin in der Saison erzielt werden und die Kieler gingen mit breiter Brust in die Aufstiegsspiele. Obwohl die Ausgangslage durchaus gut war, trennten sich die Störche vor den wichtigen Spielen von ihrem damaligen Trainer Helmut Ullmann und Ex-Coach Helmuth Johannsen musste kurzfristig das Amt übernehmen.
Man kämpfte sich trotzdessen durch die Gruppe, und so wurde gegen Borussia Mönchengladbach der Aufstieg entschieden. Gegen die Fohlen-Elf hielt man sich lange wacker, bis man sich in der Nachspielzeit 0:1 am Bökelberg geschlagen geben musste. Eine starke Saison, keine Belohnung. Ein Musterbeispiel, wie grausam Fußball manchmal sein kann.
4. Eine alte Festung
In heutigen Zeiten, in denen sich Gebäude und Infrastruktur im Gesamten schnell ändern kann, ist die Spielstätte der Störche ein krasses Gegenbeispiel. Das Holstein-Stadion wird dieses Jahr nämlich stolze 109 Jahre alt. Für den Preis von 14.500 Goldmark im Jahr 1911 erbaut, bietet es heutzutage Platz für knapp 15.000 Fußballfans.
Natürlich muss man sagen, dass es mehrere Umbauten und Wiederaufbauten erlebt hat, um heutigen Auflagen gerecht zu werden. Doch nur wenige Vereine können auf eine Heimstätte mit so viel Geschichte zurückblicken.
5. Das verbotene Trikot
2017 hatte der damalige Aufsteiger Holstein Kiel eine interessante Design-Idee: zur kommenden Spielzeit sollte die Kieler Förde das Trikot zieren. Als Motiv sollte eine Seekarte aus den Gründungszeiten verwendet werden, um Geschichts- und Heimatverbundenheit zu zelebrieren. Die ersten Exemplare wurden vorgestellt und die Fans waren begeistert. Alles schien perfekt.
Ein Problem gab es jedoch. Die Förde würde auf das Trikot gedruckt und nicht eingestickt, womit das Motiv nicht als Designelement im Sinne der DFL-Richtlinien zählt. Aus Kostengründen entschied man sich im Endeffekt gegen das Förde-Trikot und nahm mit einem Storch auf dem Trikot als Alternative vorlieb.
6. Antreibende Nordlichter
Nicht nur Fußball wird bei Holstein Kiel gespielt. Der Verein stellt auch Mannschaften im Handball, Tennis und seit 2018 auch ein eigenes eSports-Team, welches in der Virtual Bundesliga antritt.
Für einen leicht amerikanischen Hauch sorgt die Cheerleader-Abteilung der Störche. Die „Northern Lights“ heizen während der Halbzeitpausen bei den Heimspielen kräftig ein, sind aber auch regelmäßig bei den Landesmeisterschaften und anderen Events wie zum Beispiel den „German Cheermasters“ vertreten. Für Nachwuchs ist hierbei auch gesorgt, da es auch Squads für die jüngeren Cheerleader gibt, namentlich die Shining Lights (11 bis 15 Jahre) und die Twinkling Lights (5 bis 11 Jahre).
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- Holstein Kiel
- 67. Lion Lauberbach (Kopfball) 1:1
- 1. FC Nürnberg
- 3. Patrick Erras (Kopfball) 0:1
- Stadion
- Holstein-Stadion
- Datum
- 28.06.2020 15:30 Uhr
- Schiedsrichter
- Sven Jablonski
- Zuschauer
- noch unbekannt
- Holstein Kiel
- Gelios - Dehm - Wahl - Thesker (70. Schmidt) - van den Bergh - Ignjovski (70. Khelifi) - Porath (85. Eberwein) - Meffert - Özcan - Lauberbach - Iyoha
- Reservebank
- Reimann, Fleckstein, Schmidt, Seo, Baku, Eberwein, Khelifi, Sander, Sterner
- Trainer
- Ole Werner
- 1. FC Nürnberg
- Mathenia - Sorg (74. Valentini
) - Sörensen
- Mühl - Handwerker
- Geis (84. Ishak) - Erras - Dovedan (84. Heise) - Behrens (69. Schleusener) - Hack - Frey (69. Zrelak)
- Reservebank
- Dornebusch, Heise, Margreitter, Mavropanos, Nürnberger, Valentini
, Ishak, Schleusener, Zrelak
- Trainer
- unbekannt




