Der Club nach St. Pauli: Die Richtung stimmt
Die letzten Wochen zeigen: Der Club ist auf dem richtigen Weg. Der Sieg auf St. Pauli macht den Trainer stolz, doch noch "wartet viel Arbeit auf uns".
Man kann sich für einen Sonntag sicherlich schönere Dinge vorstellen, als den späten Nachmittag und Abend auf der Straße zu verbringen und mal schnell mehr als 600 Kilometer runter zu schrubben. Wenn die vorausgegangenen Stunden allerdings ein richtig schönes Erlebnis waren, dann steckt man das ganz locker weg. "Nach so einem Sieg", sagte deshalb René Weiler am Morgen nach dem Erfolg beim FC St. Pauli, "empfindet man die Fahrt natürlich viel angenehmer".
Zumal der 1. FC Nürnberg in dieser Saison erst einmal als Sieger die Heimreise antrat. In Hamburg gelang den Mannen von Trainer René Weiler nun der zweite Auswärtsdreier dieser Spielzeit – in überragender Art und Weise. Mit 4:0 hatte man beim Tabellendritten gewonnen, der bis dato die wenigsten Gegentore der Liga kassiert und zu den heimstärksten Teams der Liga gezählt hatte.
"Es war kollektiv sehr gut"
"Wir können sehr zufrieden sein", erklärte René Weiler. "Und man ist schon auch stolz, wenn man ein Spiel so gewinnt." In der Offensive setzte der Club immer wieder Akzente und schlug eiskalt zu, in der Defensive arbeitete man geschlossen und gewährte den Gastgebern über 90 Minuten kaum eine echte Torchance. "Es war kollektiv sehr gut, ich mag gar nicht einzelne herausheben. Sie haben es miteinander richtig gut gemacht", lobte der Club-Trainer seine Akteure. "Wir investieren derzeit einfach sehr viel", erklärte Keeper Raphael Schäfer, dem vor allem das gemeinschaftliche Arbeiten im Spiel gegen den Ball gefiel.
In der Offensive, so Weiler, sind wir inzwischen "unberechenbarer". Zum Beleg: Die vier Tore in St. Pauli entstanden allesamt aus unterschiedlichen Situationen. Dem 1:0 ging eine schöne Kombination über den Flügel voraus, beim zweiten Treffer suchte Torschütze Niclas Füllkrug entschlossen den Weg in die Tiefe und wurde von Alessandro Schöpf genial bedient. Das 3:0 war ein perfekt ausgespielter Konter, während der Club bei Tor Nummer vier nach einer Standardsituation zuschlug.
"Nicht überbewerten"
In überschweifende Euphorie verfiel beim Club trotz des höchsten Auswärtssieges seit 15 Monaten allerdings niemand. "Das Resultat ist etwas zu hoch ausgefallen, das muss man schon auch eingestehen", sagte Weiler. Und Schäfer ergänzte: "Man darf das jetzt auch nicht überbewerten. Es wartet weiterhin viel Arbeit auf uns."
Trotzdem sind sich die Beteiligten einig: Die Richtung, die die Mannschaft in den letzten Wochen eingeschlagen hat, stimmt. "Es war ein weiterer Schritt in unserer Entwicklung", so Weiler, der mit seiner Elf nur eines der letzten zehn Spiele verlor. "Man merkt schon, dass wir inzwischen nur schwer zu schlagen sind."
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- FC St. Pauli
- –
- 1. FC Nürnberg
- 17. Niclas Füllkrug 0:1
43. Niclas Füllkrug 0:2
53. Tim Leibold 0:3
89. Patrick Erras 0:4
- Stadion
- Millerntor-Stadion
- Datum
- 29.11.2015 12:30 Uhr
- Schiedsrichter
- Sören Storks
- Zuschauer
- 29546
- FC St. Pauli
- Himmelmann - Hornschuh - Sobiech - Ziereis
- Buballa - Alushi (78. Gonther) - Buchtmann - Sobota
- Maier (72. Verhoek) - Kalla (46. Dudziak) - Thy
- Reservebank
- Heerwagen, Dudziak, Gonther, Nehrig, Rzatkowski, Fafa, Verhoek
- Trainer
- Ewald Lienen
- 1. FC Nürnberg
- ?? - Brecko - Margreitter - Bulthuis - Sepsi - Behrens - Erras - Schöpf - ?? - Leibold (88. Hercher) - Füllkrug (62. Blum)
- Reservebank
- Rakovsky, Hovland, Blum, Kerk, Petrak, Hercher, Sylvestr
- Trainer
- René Weiler





