Das Wiedersehen-Duell: "Eine echt geile Zeit"
Erstmals seit März 2017 trifft der 1. FC Nürnberg wieder auf den Karlsruher SC. Für eine ganze Reihe an Club- wie KSC-Akteuren dürfte es eine ganz besondere Partie sein.
Diesen Freistoß dürfte Enrico Valentini wohl niemals vergessen. Der Club-Spieler war im dramatischen Relegationsrückspiel des Karlsruher SC gegen den Hamburger SV ein Teil eben jener Mauer, über die HSV-Spieler Marcelo Diaz einen umstrittenen Freistoß in der Nachspielzeit ins Tor schoss. Der weitere Spielverlauf ist bekannt, am Ende sicherten sich die Hamburger den Klassenverbleib, der KSC verpasste den Bundesliga-Aufstieg denkbar knapp. „Die Fans sangen nach dem Abpfiff ‚Ein Kompliment‘ von den Sportfreunden Stiller – ein absoluter Gänsehaut-Moment“, erinnert sich Valentini vier Jahre später.
Der Rechtsverteidiger des Club hat eine Vergangenheit beim KSC, auf die er gerne zurückblickt. „Ich habe mich mit meiner Frau in Karlsruhe sehr wohl gefühlt. Wir haben dort viele Freundschaften geknüpft, die noch bis heute halten“, berichtet Valentini, der von 2014 bis 2017 im Wildpark auflief, ehe er zum Club zurückkehrte. Mitwirken kann der gebürtige Nürnberger am Samstag nicht, Valentini fällt gegen den KSC mit einem Muskelfaserriss aus.
"Als keiner Junge bei jedem Heimspiel"
Gleiches trifft auf Fabian Schleusener zu. Der Angreifer des Club war in der Saison 2017/18 vom SC Freiburg an den KSC ausgeliehen, trat dort vor allem als erfolgreicher Vollstrecker in Erscheinung. „Ich hatte persönlich eine sehr erfolgreiche Zeit beim KSC“, sagt Schleusener, der in dieser Spielzeit auf 44 Pflichtspieleinsätze kam, dabei 21 Tore erzielte und sechs weitere Treffer vorbereitete. Wie Valentini sind ihm aber vor allem die Fans in Erinnerung geblieben. „Sie haben die Mannschaft tatkräftig unterstützt und immer nach vorne gepeitscht.“ Der Stürmer befindet sich derzeit noch im Aufbautraining und kann die Partie wie Valentini lediglich von der Tribüne aus verfolgen.
Auch zwei andere Club-Spieler mit KSC-Vergangenheit freuen sich auf das Wiedersehen mit ihrer „alten Liebe“. Robin Hack und Felix Lohkemper haben ihre Kindheit unweit von Karlsruhe verbracht, sind mit dem KSC quasi aufgewachsen. „Ich bin mit meinem Opa jeden Tag nach Karlsruhe gefahren, als kleiner Junge war ich auch bei jedem Heimspiel“, erzählt Hack, der bis 2012 in den Jugendmannschaften der Karlsruher kickte. „Den Aufstieg von der Zweiten in die Erste Bundesliga und die Derbys gegen den VfB werde ich niemals vergessen.“
Rückkehr für Stiefler, Uphoff und Schwartz
Auch Felix Lohkemper erinnert sich gerne an seine Kindheit beim KSC. „Das war eine echt geile Zeit. Wir sind mit der U15 süddeutscher Meister geworden, das war echt stark“, berichtet der Flügelspieler. „Dadurch, dass der KSC in der Nähe meiner Heimat war, war es etwas ganz Spezielles, dort auch zu spielen.“
Während sich somit vier Club-Spieler ganz besonders auf dieses Aufeinandertreffen freuen, gibt es auch auf Seiten des KSC drei Akteure, denen eine Rückkehr ins Max-Morlock-Stadion bevorsteht. Angreifer Manuel Stiefler, Torhüter Benjamin Uphoff und Trainer Alois Schwartz können allesamt auf eine FCN-Vergangenheit zurückblicken. Stiefler lief von 2008 bis 2010 für die U21 des Club auf, Uphoff von 2011 bis 2014. „Es ist auf jeden Fall ein besonders Spiel für mich. Nicht nur wegen der zwei Jahre dort, sondern auch, weil ich nach Hause nach Franken zurückkehre und zum Beispiel auch meine Familie dort sehe“, freut sich Stiefler, der in Bayreuth geboren wurde. Alois Schwartz trat im Juni 2016 die Nachfolge von René Weiler an, trainierte die Profi-Mannschaft des Club bis März 2017.
Tickets für das Aufeinandertreffen mit dem Karlsruher SC inklusive der traditionellen Autogrammstunde Samstag sind online, in den Fanshops oder an den Tageskassen erhältlich.
Weitere Artikel zur Partie
- 1. FC Nürnberg
- 24. Johannes Geis 1:0
- Karlsruher SC
- 40. Manuel Stiefler 1:1
- Stadion
- Datum
- 21.09.2019 13:00 Uhr
- Schiedsrichter
- Marco Fritz
- Zuschauer
- 30000
- 1. FC Nürnberg
- Mathenia - Mühl - Jäger - Handwerker (58. Nürnberger) - Sorg - Geis - Kerk (58. Erras) - Behrens (73. Gnezda Cerin) - Hack - Dovedan - Frey
- Reservebank
- Lukse, Margreitter, Nürnberger, Erras, Gnezda Cerin, Petrak, Schleimer
- Trainer
- Damir Canadi
- Karlsruher SC
- Pourie (90. Hofmann) - Lorenz - Grozurek (82. Camoglu) - Stiefler - Wanitzek - Fröde - Roßbach - 18466 - Thiede - Uphoff - 18466
- Reservebank
- Hofmann, Fink, Djuricin, Groiß, Batmaz, Camoglu, Kyoung-Rok, Gersbeck, Kobald
- Trainer
- Alois Schwartz