Profis Interview Freitag, 03.05.2019

Daniel Ginczek: "Habe dem Club viel zu verdanken"

Foto: Sportfoto Zink

Einst trug er das Club-Trikot, jetzt läuft er für den VfL Wolfsburg auf. fcn.de sprach vor der Partie gegen die Niedersachsen mit Daniel Ginczek.

fcn.de: Hallo Daniel, du hast dich erst vor kurzem von deiner Sprunggelenksverletzung erholt, bist zuletzt aber aufgrund von Rückenschmerzen erneut ausgefallen. Wie geht es dir aktuell und könntest du am Samstag auflaufen, bist du fit?

Daniel Ginczek: Die Sprunggelenksverletzung zum Ende der Vorbereitung war für mich wie ein Schlag ins Gesicht. Aber dann war ich relativ schnell wieder da. Die Probleme mit dem Rücken sind jetzt die Folge daraus. Wenn man sechs Wochen auf Krücken läuft, dann belastet man seinen Körper anders. Zum heutigen Stand kann ich noch nicht sagen, ob ich im Kader bin. Das wird sich kurzfristig vor dem Spiel entscheiden. Ich werde natürlich die Zeit nutzen, um es ins Aufgebot zu schaffen.

fcn.de:  War das Hinspiel für dich als Ex-Cluberer etwas Besonderes? Wie hast du die Partie erlebt?

Daniel Ginczek: Auch wenn ich mit dem VfB Stuttgart noch in der 2. Bundesliga gegen den Club gespielt habe, war das Spiel mit dem VfL Wolfsburg in der Hinrunde etwas Besonderes. Für uns ein bedeutender Sieg und für mich schön, dass ich das wichtige Tor zum 1:0 für den VfL gemacht habe.

fcn.de: Du hast dich in der Saison beim FCN zweimal verletzt – erst der Zehenbruch und dann der Kreuzbandriss. Außerdem stand am Ende der Spielzeit der Abstieg des Clubs in die 2. Liga fest. Blickst du dennoch positiv auf die Zeit zurück?

Daniel Ginczek: Ja, klar. Beim Club habe ich mein Bundesliga-Debüt geschafft. Der Verein hat es mir ermöglicht, in der Bundesliga Fuß zu fassen, hat mich mit viel Vertrauen aus der 2. Bundesliga geholt. Die Zehenverletzung war glücklicherweise relativ schnell abgeheilt und ich konnte zeitnah wieder mit der Mannschaft trainieren. Aber der Kreuzbandriss hat mich, und ich denke viele beim Verein, echt geschockt. Am Ende folgte dann leider noch der bittere Abstieg in die 2. Bundesliga. Der Verein hat viele, viele gute Spieler verloren, die auch schon lange im Verein waren. Ich bin froh, dass der Club wieder zurück in der Bundesliga gekommen ist.

fcn.de: Wie damals kämpft der FCN auch in der aktuellen Saison um den Klassenerhalt. Wie bewertest du die Leistung des Club?

Daniel Ginczek: Ich glaube, dass das letzte Spiel gegen den FC Bayern noch allen gut in Erinnerung ist. Die Mannschaft hat gezeigt, wozu sie im Stande ist. Und auch in den Spielen zuvor hat das Team nur knapp verloren oder ein Unterschieden geholt. Wir wissen, welche Qualität der Club hat. Für uns wird es also sicher kein leichtes Spiel. Aber wir wollen in der kommenden Saison im Europapokal spielen und deswegen müssen wir diese Partie auch gewinnen.

fcn.de: Die vergangenen zehn Spiele der Wölfe waren eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Fünf Siege stehen drei Niederlagen und zwei Remis gegenüber. Die internationalen Plätze sind noch in Reichweite. Wie würdest du die aktuelle Situation des VfL beschreiben und was soll aus der Saison herausspringen?

Daniel Ginczek: Unmittelbar nach dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt waren wir etwas geknickt, weil wir gefühlt zwei Punkte verloren haben. Wir waren die klar bessere Mannschaft und hätten das Spiel gewinnen können. Jetzt haben wir aber in Hoffenheim ein tolles Spiel abgeliefert und sind mittendrin im Kampf um die internationalen Plätze. Dass wir jetzt in der Tabelle so stehen, das haben wir uns am Anfang der Saison erhofft. Aber nach den vergangenen zwei Jahren, in denen wir erst in der Relegation den Klassenerhalt geschafft haben, war das vor der Saison nicht wirklich realistisch. Und genau deswegen wollen wir in den letzten drei Spielen der Saison wieder alles geben und uns dann für den Europapokal qualifizieren.

fcn.de: Wenn du gegen Nürnberg gespielt hast, warst du stets vor dem Tor erfolgreich. Wie schwer würde es dir fallen, wenn du den Club damit dem Abstieg noch näher schießt? 

Daniel Ginczek: Eine Woche später spielen wir bei meinem ehemaligen Club in Stuttgart und das wird auch nicht einfach. Es ist immer schwierig, ehemalige Mitspieler oder den ehemaligen Verein leiden zu sehen. Aber ich bin jetzt hier beim VfL Wolfsburg und mein Job ist es, Tore zu schießen – egal wer der Gegner ist. Trotzdem verbinde ich mit dem 1. FC Nürnberg eine schöne Zeit, habe dem Club viel zu verdanken und wünsche dem Verein alles Gute für die Zukunft.

Spieldaten

32. Spieltag, 1. Bundesliga 2018/2019
2 : 0
VfL Wolfsburg
38. Felix Klaus 1:0
78. Marcel Tisserand 2:0
1. FC Nürnberg
Stadion
Datum
04.05.2019 15:30 Uhr
Schiedsrichter
David Siebert
Zuschauer
22512

Aufstellung

VfL Wolfsburg
Pervan - Tisserand - Guilavogui - Knoche - Arnold - Mehmedi - Steffen - Klaus (70. Malli) - Weghorst (84. Ginczek)
Reservebank
Menzel, Uduokhai, Brekalo, Malli, Ginczek, Franke, Ziegele
Trainer
Bruno Labbadia
1. FC Nürnberg
Ishak (81. Knöll) - Kerk - Pereira (75. Kubo) - Behrens - Löwen - Erras - Leibold - Ewerton José (73. Margreitter) - Mühl - Bauer - Mathenia
Reservebank
Petrak, Margreitter, Bredlow, Rhein, Tillman, Kubo, Knöll
Trainer
Boris Schommers

Ereignisse

38. min Spielstand: 1:0
Felix Klaus

70. min Spielstand: 1:0
Yunus Malli kommt für Felix Klaus

73. min Spielstand: 1:0
Georg Margreitter kommt für Almeida Santos Ewerton José

75. min Spielstand: 1:0
Yuya Kubo kommt für Matheus Pereira

76. min Spielstand: 1:0
Renato Steffen

76. min Spielstand: 1:0
Felix Uduokhai

78. min Spielstand: 2:0
Marcel Tisserand

81. min Spielstand: 2:0
Törles Knöll kommt für Mikael Ishak

84. min Spielstand: 2:0
Daniel Ginczek kommt für Wout Weghorst

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