Clubfrauen Hintergründe Mittwoch, 24.04.2024

Clubfrauen: Mutig bis zum Schluss bleiben

Foto: DC-Fotografie

Die Ausgangslage im Kampf um den Klassenerhalt hat sich durch die Siege der beiden Konkurrenten aus Leipzig und Köln verschlechtert. Aufgeben ist für die Clubfrauen trotzdem keine Option.

Der 19. Spieltag war für die Clubfrauen ein Wechselbad der Gefühle und könnte am Ende der Saison rückblickend einen entscheidenden Knackpunkt darstellen. Schon vor dem Spiel gegen die Frankfurter Eintracht hatte sich die Ausgangslage für die Mannschaft von Thomas Oostendorp verschlechtert, da Leipzig am Vorabend ein überraschender Heimsieg gegen Bayer Leverkusen gelungen und der Vorsprung auf den FCN so auf acht Punkte angewachsen war.

Bei nur noch drei ausstehenden Partien, ein mehr als beruhigendes Polster für den Mitaufsteiger aus Sachsen und ein fast nicht mehr aufzuholender Rückstand für den Club. „Sie haben einen guten Job gemacht und sich mit 20 Punkten den Klassenerhalt verdient. Deshalb können wir ihnen im Grunde schon jetzt gratulieren“, lautete die Einschätzung von Oostendorp noch vor dem Duell der Clubfrauen gegen die Eintracht.

Wechselbad der Gefühle in Frankfurt

Als schärfster Konkurrent galt nun also der 1. FC Köln, den der Club Ende März dank eines dramatischen Last-Minute-Siegs erst wieder in Bedrängnis gebracht und so die eigene Ausgangslage verbessert hatte. Um den Druck auf den „Effzeh“ zu erhöhen, sollten auch in Frankfurt Punkte eingefahren werden, auch wenn die Eintracht als Champions-League-Teilnehmer und Spitzenteam der Bundesliga eine schier unüberwindbare Hürde darstellte.

Doch nach nicht einmal 60 Sekunden schien das Unmögliche ein kleines bisschen wahrscheinlicher zu werden, denn Selma Magnúsdóttir brachte eine Ecke direkt im Tor der Frankfurterinnen unter und sorgte für den umjubelten Führungstreffer des Außenseiters. „Wir haben uns natürlich über die frühe Führung gefreut, wussten aber auch, dass im Grunde noch 90 Minuten zu spielen waren und wir noch nichts gewonnen hatten“, fasste Oostendorp die ersten Minuten zusammen.

In der Tat ließ sich Frankfurt vom Rückstand nicht beeindrucken und schlug nur wenige Minuten später wieder zurück. Zwar hatten die Clubfrauen in der Folge selber die Möglichkeit, erneut in Führung zu gehen, doch an diesem Nachmittag war das Glück nicht auf Seiten des FCN und der Gegner schlichtweg zu stark. Die für viele erwartete Niederlage bei der SGE änderte an der Ausgangslage nicht viel, denn der Rückstand auf das rettende Ufer betrug weiterhin drei Punkte.

Bis zum darauffolgenden Tag. Denn da gelang dem 1. FC Köln ein Heimerfolg gegen den SC Freiburg, gegen eben jenen Gegner also, gegen den die Clubfrauen in der Hinrunde ihren ersten Saisonsieg feiern konnten.

Komplizierte Ausgangslage

Ein herber Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt und zugleich eine fast schon aussichtslose Situation für den FCN. Neun Punkte sind noch zu vergeben, der Rückstand auf den „Effzeh“ beträgt aktuell sechs Zähler. Dazu haben die Rheinländerinnen das deutlich bessere Torverhältnis und halten alle Trümpfe in der Hand. Das Restprogramm für den Club sieht noch zwei Heimspiele gegen die quasi geretteten Leipzigerinnen und die seit dem 19. Spieltag bereits abgestiegenen Duisburgerinnen vor. Zwei Aufgaben, bei denen jeweils ein Sieg nicht unmöglich erscheint.

Doch die möglichen sechs Punkte aus diesen beiden Spielen werden nicht reichen für den Klassenerhalt. Es bräuchte – sofern Köln keine weiteren Punkte einfährt – noch mindestens einen Zähler im letzten Auswärtsspiel. Und das steigt ausgerechnet beim amtierenden und vermutlich auch zukünftigen deutschen Meister aus München. Eben jene Mannschaft, die in dieser Saison bislang erst dreimal Punkte hat liegen lassen. In Freiburg, gegen Frankfurt und, wer hätte das gedacht, beim 1. FC Nürnberg.

Das Unentschieden im Hinspiel ist ein Hoffnungsschimmer für die Mannschaft, die sich trotz der extrem schwierigen Ausgangslage nicht aufgeben will. „Wir sind mit unserem Motto ‚Mutig bis zum Schluss‘ in die Saison gestartet und wollen diesem bis zum Ende auch gerecht werden. Natürlich ist die Situation extrem schwierig und trotzdem glauben wir daran, dass wir dieses Fußballwunder vollbringen können. Dafür werden wir bis zum Ende alles geben“, so Mittelfeldspielerin Franziska Mai.

Realistisch betrachtet scheint der Abschied aus der ersten Liga für die Clubfrauen fast schon sicher. Es braucht eine gehörige Portion Glück und einen perfekten Verlauf an den letzten drei Spieltagen, um den Traum vom Klassenerhalt am Leben zu halten und vielleicht doch noch ein weiteres Jahr erstklassig spielen zu dürfen. Doch egal wie die Saison ausgehen wird, die Clubfrauen werden bis zum Schluss mutig bleiben. Und so alles dafür tun, um dieser verrückten Spielzeit noch eine unerwartete Wendung zu geben. Eine von denen, die vermutlich nur der Fußball schreibt.

Spieldaten

19. Spieltag, 1. Bundesliga
4 : 1
Eintracht Frankfurt
1:1 Doorsoun (6.)
2:1 Anyomi (31.)
3:1 Anyomi (43.)
4:1 Prasnikar (64.)
1. FC Nürnberg
0:1 Magnúsdóttir (1.)
Stadion
Stadion am Brentanobad
Datum
20.04.2024 14:00 Uhr
Zuschauer
2811

Aufstellung

Eintracht Frankfurt
unbekannt
Trainer
unbekannt
1. FC Nürnberg
FCN: Paulick (C) - Steck, Schmidt (61. Kaczor), May – Mailbeck (46. Felix) – Thöle (83. Lein), Magnúsdóttir (68. Scholz), Guttenberger, Mai – Desic, Haim (68. Bauereisen)
Trainer
unbekannt

Ereignisse


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