Club-Gwaaf zum Spieltag: Sandhausen-Wahnsinn reloaded
Der Club erlebt in Sandhausen ein schönes Deja-vu, ärgert sich aber auch über eine schwache erste Halbzeit...
Wahnsinn: „Solche Siege sind die schönsten“, brachte es Christoph Daferner auf den Punkt. „Das ist ein unbeschreibliches Gefühl“, sagte Robert Klauß. Und alle, die es mit dem Club halten, hatten am Samstagnachmittag sofort wieder den letzten FCN-Auftritt in Sandhausen vor Augen. Damals fielen hinterher fast die identischen Sätze, denn damals erlebte der Club fast den identischen Wahnsinn.
Im November 2021 lag der Club am Hardtwald ebenfalls mit 0:1 in Rückstand, kam in Halbzeit zwei mit einer engagierten Leistung zurück – und feierte durch ein Tor in der Nachspielzeit noch den Auswärtssieg. Damals war der eingewechselte Erik Shuranov der Matchwinner, dieses Mal bewies Robert Klauß mit Joker Kwadwo Duah ein „goldenes Händchen“. Und der Schweizer konnte sich hinterher vor Umarmungen kaum retten. Den Grund brachte Sturmkollege und Torschütze Daferner auf den Punkt: „Das war einfach eine geile Einzelaktion von Kwadwo.“
Initialzündung: So sehr man sich beim Club über das späte Siegtor freute, so sehr ärgerte man sich auch über den Auftritt vor der Pause. „Alles, was zum Fußball dazugehört, war in der ersten Halbzeit zu wenig“, wurde Klauß deutlich. „Wir waren einfach nicht gut, viel zu passiv, sind nur zurückgewichen und nicht ins letzte Drittel gekommen. In der zweiten Halbzeit war es so, wie es immer sein muss.“
Warum es nach dem Wechsel besser wurde? „Wir haben in der Pause zwei, drei taktische Sachen geändert, damit wir besser in die gefährlichen Räume kommen. Zudem habe ich angesprochen, dass wir einen größeren Willen zeigen müssen. Wir mussten einfach eine bessere Körpersprache an den Tag legen“, so Klauß. „Das 1:1 war dann die Initialzündung. Dann haben wir so gespielt, wie wir uns das von Anfang an vorgestellt haben.“
Überraschung: Bei seiner Aufstellung sorgte der Club-Trainer dieses Mal durchaus für die eine oder andere Überraschung und insgesamt vier Änderungen. Erik Shuranov, der Matchwinner des letzten Sieges in Sandhausen, durfte erstmals in dieser Saison von Beginn an ran und agierte als hängende Spitze hinter Daferner. Jens Castrop gab über die rechte Seite den aggressiven und lauffreudigen Mittelfeldantreiber, während Enrico Valentini auf der rechten Außenbahn gerade nach der Pause mächtig anschob und den Ausgleich per perfekter Flanke vorbereitete.
Die wohl größte Überraschung in der ersten Elf war allerdings Sadik Fofana. Der 19-Jährige feierte auf der Position vor der Abwehr sein Startdebüt. „Wir wollten zum einen die langen Bälle mit einem großen Mann vor der Abwehr wegverteidigen. Und zum anderen brauchten wir ihn mit seinem Tempo und seiner Agilität, um die Konter zu verhindern“, so Klauß, der bilanzierte: „Er hatte einen nervösen Beginn, hat dann aber reingefunden. Ich bin zufrieden mit ihm.“
Ausblick: „So ein Sieg kann natürlich einiges freisetzen“, sagte Christoph Daferner nach dem Spiel. „Jetzt haben wir ein schönes Heimspiel gegen den HSV, da ist alles möglich.“ Club-Fans können sich hier Karten für die Samstagabend-Partie sichern. Die Mannschaft startet dann am Dienstag um 11 Uhr mit einer öffentlichen Einheit in die Vorbereitung auf die Begegnung gegen die Hanseaten.
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- SV Sandhausen
- 33. Bashkim Ajdini 1:0
- 1. FC Nürnberg
- 49. Christoph Daferner (Kopfball) 1:1
90. Kwadwo Duah 1:2
- Stadion
- Datum
- 20.08.2022 13:00 Uhr
- Schiedsrichter
- Max Burda
- Zuschauer
- 5701
- SV Sandhausen
- Drewes - Ajdini - Dumic - Zhirov - Okoroji - Zenga - Ritzmaier
(80. Soukou) - Kinsombi (90. Höhn) - Bachmann
- Kinsombi (80. Esswein) - Kutucu (87. Ademi)
- Reservebank
- Rehnen, Diakhité, Höhn, El-Zein, Ochs, Soukou, Ademi, Esswein, Pulkrab
- Trainer
- Alois Schwartz
- 1. FC Nürnberg
- Mathenia - Valentini - Hübner - Lawrence - Wekesser - Castrop
(74. Möller Daehli) - Fofana (90. Geis) - Tempelmann
- Nürnberger
(90. Gyamerah) - Daferner - Shuranov (74. Duah)
- Reservebank
- Klaus, Breunig, Gyamerah, Geis, Jahn, Möller Daehli, Duah, Lohkemper, Wintzheimer
- Trainer
- Robert Klauß







