"Club-Gwaaf zum Spieltag": Mentalität, Physis, Identifikation

Der Club lässt dem Sieg im Pokal die ersten drei Punkte des Jahres in der Liga folgen. Die Geschichten zum Heimerfolg gegen Jahn Regensburg gibt's hier...

Mentalität & Physis: Es war ein wichtiger Sieg und einer, den man gerne schon früher eingefahren hätte. Im dritten Ligaspiel des Jahres klappte es nun endlich mit dem ersten Dreier des Jahres. „Wir sind natürlich erleichtert. Es war aber auch Zeit. Wir wissen, wenn wir heute verloren hätten, wäre es unruhig geworden“, sagte Dieter Hecking nach dem 1:0 gegen den Tabellennachbarn aus Regensburg.

Was der Sportvorstand herausstellte: „Heute ging es über Mentalität und Physis. Man muss der Mannschaft ein großes Kompliment machen, dass sie nach dem Pokalfight am Mittwoch nochmal alles rausgehauen hat.“

Fleiß & Aufmerksamkeit: Nach 120 intensiven Pokalminuten spulte das Team von Trainer Markus Weinzierl auch gegen die Oberpfälzer wieder ein enormes Pensum ab, wohlwissend, dass fußballerisch noch Luft nach oben blieb. „Das schönste Spiel war es sicherlich nicht“, erklärte Florian Flick. „Aber darum geht’s aktuell auch nicht. Wir wollen Punkte sammeln.“

Dass das am Ende klappte und der Club seinen insgesamt 333. Zweitliga-Sieg feiern konnte, lag vor allem an einer aufmerksamen Defensivarbeit. Erstmals seit Ende Oktober blieb die Weinzierl-Elf wieder ohne Gegentor und ließ das komplette Spiel über keinen einzigen Schuss aufs eigene Gehäuse zu. „Das ist auch wichtig für uns“, so Flick.

Torgefahr & Identifikation: Passend dazu avancierte schließlich auch ein Abwehrspieler zum Matchwinner. In Minute 56 knallte Enrico Valentini den Ball von der Strafraumgrenze fulminant in die Maschen. Der Rechtsverteidiger war zuletzt häufiger torgefährlich aufgefallen, hätte im Derby beinahe schon getroffen und hatte auch gegen Regensburg in Halbzeit eins eine gute Chance. Nach der Pause klappte es dann endlich mit seinem Treffer, mit dem er gleichzeitig einen persönlichen Rekord aufstellte: Drei Pflichtspieltore in einer Saison gelangen dem 33-Jährigen als Club-Profi noch nie.

„Das freut mich riesig für ihn“, erklärte Weinzierl nach der Partie und stellte heraus: „Mehr Identifikation für einen Verein als bei ihm gibt es eigentlich nicht.“ Dass für ihn ein Tor im Club-Trikot natürlich „etwas Besonderes“ ist, mochte auch Valentini selbst nicht verhehlen, machte aber auch klar und deutlich: "Jeder andere Spieler hier identifiziert sich mit dem Verein. Wir geben Gas und wollen diese Phase alle zusammen durchstehen.“

Premiere & Krankheit: Seinen Teil dazu beitragen konnte am Samstag auch Lukas Schleimer. Der Offensivmann stand erstmals in diesem Jahr im Aufgebot und durfte direkt von Beginn an ran. „Wir wollten einen Spieler auf der linken Seite haben, der den Gegner in der Tiefe bedroht und haben uns deshalb für ihn entschieden“, erklärte Weinzierl seine Hereinnahme. „Er hat meine Kritik zuletzt gut angenommen, hat in der zweiten Mannschaft gespielt und wurde jetzt belohnt dafür. Er hat es ordentlich gemacht und darf gerne so weitermachen.“

Nicht zum Einsatz kam dagegen Mats Möller Daehli – allerdings nicht aus Leistungsgründen. „Er war unter der Woche krank und deshalb nicht bei 100 Prozent“, so Weinzierl. „Er ist aber so wichtig, dass wir ihn dazu haben wollten, falls wir ihn im Notfall brauchen.

Ausblick: Nach dem wichtigen Sieg gegen den Tabellennachbarn geht es nun am kommenden Wochenende zum Spitzenteam aus Heidenheim. „Ich bin zuversichtlich, dass die Mannschaft aus dieser Woche viel Schwung mitnehmen kann. Aber: Ausruhen gilt nicht“, stellt Dieter Hecking heraus. „Wir müssen jetzt in den nächsten Wochen weiter Ergebnisse liefern und auch besseren Fußball zeigen.“

Dass es am Heidenheimer Schlossberg traditionell hart wird, weiß auch Valentini: „Heidenheim wird natürlich ein schweres Spiel. Aber wir nehmen mit, dass wir viel Willen haben, dass wir viel laufen können und dass wir zusammenhalten.“