Club-Gwaaf zum Spieltag: Klare Analyse und klare Botschaft

Zweimal in Führung, dennoch den Sieg aus der Hand gegeben. Das Bewusstsein über die eigenen Fehler war nach dem gestrigen 2:2-Unentschieden da. Losgelöst vom Sportlichen setzten dann aber Vertreter des Club ein wichtiges Zeichen für unsere Gesellschaft.

Selbstkritik: „Wir haben irgendwann die Spielkontrolle abgegeben. Wenn man da dann den Zugriff verliert, steht man 20 bis 30 Minuten hinten drin und dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Ausgleich fällt“, analysierte Jens Castrop das Club-Spiel gegen Osnabrück nach dem 2:1-Führungstreffer. Gerade zu Beginn der Partie sowie der zweiten Hälfte war der FCN eigentlich gut im Spiel und belohnte sich jeweils mit den Treffern. Dennoch herrschte Einigkeit unter den Fiél-Schützlingen: „Wir haben es irgendwann nicht mehr geschafft, Entlastung zu kreieren“, so Carl Klaus. Dem stimmte auch Florian Flick zu: „Der Ausgleich war verdient. Wir hatten im ersten Durchgang viel Kontrolle über den Ball, in der zweiten Halbzeit war das nicht mehr der Fall.“

Über die Gründe, warum der Club so agierte, nannte Castrop das Anlaufverhalten, welches im zweiten Durchgang nicht mehr passte: „Unsere Formation war darauf ausgelegt, dass wir vorne draufgehen.“ Dies sah auch Doppeltorschütze Can Uzun so und nahm sich selber in die Pflicht: „Es war zu wenig. Wir machen Tore, gehen in Führung und lassen uns dann zurückfallen. Wir müssen gerade nach hinten mehr machen, das fängt vorne bei Seb und mir an. Wir müssen unser Tor besser verteidigen, um so ein Spiel nach Hause zu bringen.“

Vergleich: Somit stehen vier Zähler nach den ersten drei Spielen in der Rückrunde. Genau dieselbe Anzahl, wie zu Beginn der Hinrunde. In der Tabelle bedeutet dies der neunte Platz, wenn auch die SV Elversberg mit einem Sieg noch vorbeiziehen kann. Verglichen mit der letzten Saison, sind es dennoch bereits sechs Punkte mehr: „Wir hätten lieber die drei Punkte mitgenommen und wären jetzt bei 30 Zählern gestanden. Jetzt sind es 28, was wir in der letzten Saison zu diesem Zeitpunkt noch nicht hatten. Darin ist schon ein Fortschritt zu erkennen, wenn auch wir gerne noch mehr Punkte gesammelt hätten und auch noch sammeln wollen“, bilanzierte Flick. Und unsere Nummer 17 richtete den Blick bereits wieder auf das nächste Duell gegen Wiesbaden: „Wir haben zwei Spiele hinter uns, mit denen wir nicht so zufrieden sein können. Das gilt es, jetzt schnellstmöglich abzuhaken. Wir haben eine kurze Woche vor uns.“

Zeichen: Wichtiger als das fußballerische Geschehen am gestrigen Samstagnachmittag war allerdings die Demo gegen rechts am Nürnberger Kornmarkt. Bis zu 30.000 Menschen kamen nach dem Osnabrück-Spiel in der Innenstadt zusammen und sagten gemeinsam: Nie wieder ist Jetzt! Auch der FCN war auf der Kundgebung in Person von Niels Rossow, Dieter Hecking, Cristian Fiél, Katharina Fritsch, Jan Gyamerah, Lea Paulick und Luisa Guttenberger vertreten und sendeten eine klare sowie deutliche Botschaft.

Entwarnung & Ausblick: In der 77.Spielminute musste Ivan Marquez aufgrund einer Muskelverhärtung ausgewechselt werden und wurde heute behandelt. Somit könnte unsere Nummer 15 bereits wieder am kommenden Dienstag um 11 Uhr, wenn die Fiél-Elf die Trainingswoche mit einer öffentlichen Einheit eröffnet, auf dem Platz stehen.