"Club-Gwaaf zum Spieltag": Ende mit Erleichterung

Der letzte Spieltag ist gespielt. Zeit für ein letztes "Club-Gwaaf zum Spieltag" mit den Geschichten zur Partie in Paderborn...

Aus eigener Kraft: Die Ausgangslage vor dem letzten Spieltag war klar: Mit einem Sieg kann der Club aus eigener Kraft den Klassenerhalt klarmachen. Und deshalb galt der volle Fokus auch dem eigenen Auftritt in Paderborn. „Ich wollte bewusst nichts von den anderen Plätzen wissen“, erklärte Enrico Valentini hinterher. „So nach einer Stunde habe ich dann aber auf dem Feld etwas mitbekommen vom Ergebnis in Magdeburg.“

Dort lag Arminia Bielefeld, das einen Sieg für den direkten Klassenerhalt benötigt hätte, bereits deutlich in Rückstand. Viel wichtiger allerdings: Der Club führte in Paderborn – und brachte dieses Ergebnis am Ende auch ins Ziel. „Es freut mich am meisten, dass wir es aus eigener Kraft geschafft haben, mit einem eigenen Sieg und wir nicht auf andere angewiesen waren. Wir haben von Anfang an gezeigt, dass wir wollten“, so ein „erleichterter“ Valentini, der das Tor des Tages von Lukas Schleimer mit einer perfekten Flanke vorbereitet hatte.

Aus eigenem Nachwuchs: Für Schleimer war es der erste Treffer dieser Saison. "Ich wurde schon von der Mannschaft ein bisschen geärgert, wann ich dann jetzt endlich mal treffe. Ich denke, es war ein guter Zeitpunkt für das erste Saisontor“, erklärte der Matchwinner, der damit auch den ersten Auswärtssieg des Jahres perfekt machte. Der 23-Jährige ist seit 2018 beim Club und schaffte über die U19 und die U23 den Sprung zu den Profis.

Noch etwas jünger ist Can Uzun. Der 17-Jährige feierte vor kurzem gegen Magdeburg als drittjüngster Club-Spieler aller Zeiten sein Profi-Debüt und überzeugte Dieter Hecking zuletzt in den Trainingseinheiten. Die Folge: Der Rechtsfuß durfte in Paderborn erstmals von Beginn an ran und setzte in seinen 64 Minuten Einsatzzeit den einen oder anderen offensiven Akzent. Die „jungen Wilden“ in Paderborn komplettierten Sadik Fofana (20) und Nene Brown (19).

Aus eigenem Antrieb: Während Schleimer, Uzun und Co. in Ostwestfalen den benötigten Sieg einfuhren, waren einmal mehr in dieser Saison zahlreiche Club-Akteure zum Zuschauen gezwungen. Unter der Woche hatte sich Florian Flick einen Mittelfußbruch zugezogen, zudem setzte eine Krankheitswelle einige Spieler wie Mats Möller-Daehli, Jens Castrop oder Florian Hübner außer Gefecht.

Deshalb gab’s von Dieter Hecking auch ein Sonderlob. „Wie die Mannschaft mit den Widrigkeiten umgegangen ist, war richtig gut. Es in so einem wichtigen Spiel auch mit so jungen Spielern zu schaffen, ist schon eine außergewöhnliche Leistung.“ Angetrieben wurde das Team in Paderborn auch immer wieder von außen: Christian Mathenia, Florian Hübner, Jan Gyamerah und der gesperrte Johannes Geis pushten von der Seitenlinie genauso wie der auf Krücken gestützte Christopher Schindler. Zudem war Ex-Cluberer Tom Krauß als Glücksbringer aus Gelsenkirchen angereist.

Ausblick: Als schließlich der Schlusspfiff ertönte und diese Saison damit sein Ende gefunden hatte, war allerorts Erleichterung zu spüren. „Wir sind jetzt einfach froh, dass diese Saison erledigt ist“, erklärte Tim Handwerker. Und Lukas Schleimer ergänzte: „Das ist pure Erleichterung.“ „Groß Party machen brauchen wir nicht“, sagte Enrico Valentini mit Blick auf „eine zähe Saison.“ „Ein paar Bierchen werden wir im Bus aber sicher trinken“, so Handwerker.

Für die Mannschaft geht es nun in den Urlaub. "Jetzt nehmen wir uns erst einmal ein paar Tage Ruhe und verarbeiten das Ganze“, sagte Schleimer. Rund drei Wochen hat das Team Zeit, die Akkus wieder aufzuladen. „Dann geht es darum, die Sommervorbereitung gut zu nutzen.“ In der Zwischenzeit wird am Valznerweiher die Saison auch nochmal genau analysiert und kritisch durchleuchtet. „Dass es in dieser Saison nicht so gelaufen ist, dafür gibt es definitiv objektive Gründe. Ich stelle mich der Kritik“, so Dieter Hecking.