"Club-Gwaaf zum Spieltag": Der Club der zwei Gesichter
Ordentliche erste Halbzeit, schwache zweite. Offensive Highlights, defensive Nachlässigkeiten. Der Club zeigte in Braunschweig, wie schon häufiger in dieser Saison, zwei Seiten.
Zwei Gesichter: Langeweile ist in dieser Saison bislang ganz sicher nicht angesagt, wenn der Club spielt. In allen sieben Saisonspielen, an denen der FCN beteiligt war, fielen immer mindestens zwei Treffer. In Braunschweig waren es nun sogar vier und das auch schon zum vierten Mal. Das 2:2 bei den Niedersachsen bestätigte, was auch die Partien zuvor schon angedeutet hatten: Nach vorne kreiert der Club viele Chancen und ist immer für Tore gut. Nach hinten allerdings ist das Fiél-Team eben auch nicht immer sattelfest und lässt bislang zu viele Gegentreffer zu.
Das ist auch den Protagonisten bewusst. „Offensiv sind wir immer wieder gefährlich und kommen zu guten Abschlüssen. Wir können jeder Mannschaft in dieser Liga wehtun“, sagte Benjamin Goller, der den Club zwischenzeitlich mit 2:1 in Führung brachte. Dass diese Führung am Ende nur zu einem Punkt reichte, lag an einer schwachen zweiten Hälfte und dem anderen Gesicht, das der FCN derzeit auch immer wieder offenbart: „Im Moment hast du das Gefühl, dass jeder Ball, der in die Nähe unseres Tores kommt, gefährlich ist. Wenn du immer zwei Gegentore bekommst, wird es schwierig, Spiele zu gewinnen“, sagte Cheftrainer Fiél nach der Partie.
Zwei Torschützen: Dass es am Ende nur zu einem Zähler reichte, lag auch an Braunschweigs Anthony Ujah. Der Nigerianer erzielte beide Eintracht-Treffer und hätte in der Nachspielzeit beinahe noch den Siegtreffer markiert. „Wir haben vor dem Spiel explizit nochmal drauf hingewiesen, welche Qualitäten er hat. Dass er dann trotzdem zweimal trifft, ist bitter für uns“, ärgerte sich Christian Mathenia.
Dass man sich im Nürnberger Lager allerdings nicht nur ärgerte, lag auch an den eigenen Angreifern. Denn: beide Außenstürmer trafen, jeweils nach Vorarbeit von Tim Handwerker. Für Kanji Okunuki war es das erste Liga-Tor im Club-Trikot, Goller war zum zweiten Mal in dieser Spielzeit erfolgreich. Und fast hätte auch noch ein dritter Angreifer gejubelt: Julian Kania, der in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde und damit sein Profi-Debüt feierte, scheiterte kurz nach seiner Einwechslung am Pfosten.
Ein Comeback: Nicht nur für Kania war der Einsatz in Braunschweig ein besonderer, auch Florian Flick schaute nach der Partie – unabhängig vom Ergebnis – glücklich auf das Spiel zurück. Dies aus gutem Grund: „Es sind jetzt ziemlich genau vier Monate vergangen“, erklärte der Mittelfeldspieler mit Blick auf seinen Mittelfußbruch, den er sich zum Ende der vergangenen Saison zugezogen hatte.
In Minute 71 kam der Neuzugang vom FC Schalke für Can Uzun aufs Feld und feierte damit sein Comeback. „Es war ein sehr schönes Gefühl, wieder auf dem Platz zu stehen“, so Flick. „Ich habe mich enorm gefreut, wieder dabei sein zu können und die ersten Minuten zu sammeln. Jetzt gilt es weiterzumachen.“
So geht es weiter: Nachdem die Mannschaft heute zum Auslaufen am Valznerweiher war, steht morgen ein freier Tag auf dem Programm. Die Trainingswoche beginnt am kommenden Dienstag um 14 Uhr mit einer öffentlichen Einheit.
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- Eintracht Braunschweig
- 29. Anthony Ujah (Kopfball) 1:0
64. Anthony Ujah 2:2
- 1. FC Nürnberg
- 38. Kanji Okunuki 1:1
40. Benjamin Goller 1:2
- Stadion
- Datum
- 23.09.2023 13:00 Uhr
- Schiedsrichter
- Florian Heft
- Zuschauer
- 19798
- Eintracht Braunschweig
- Hoffmann - Nikolaou - Griesbeck - Ivanov - Kaufmann
(46. Amyn) - Wiebe - Krauße - Donkor - Gomez (75. Helgason
) - Ujah (90. Kurucay) - Krüger (76. Multhaup)
- Reservebank
- Casali, Behrendt, Kijewski, Kurucay, Marx, Endo, Helgason
, Multhaup, Amyn
- Trainer
- Jens Härtel
- 1. FC Nürnberg
- Mathenia - Gyamerah (60. Valentini) - Marquez - Gürleyen - Handwerker
(89. Horn) - Castrop
- Möller Daehli (60. Kania) - Uzun (72. Flick) - Goller (72. Hungbo) - Schleimer - Okunuki
- Reservebank
- Klaus, Horn, Hübner, Valentini, Flick, Geis, Daferner, Hungbo, Kania
- Trainer
- Cristian Fiél







