Club-Gwaaf zum Spieltag: Comebacker, Pusher, MMD & VAR
Das erste Auswärtsspiel der neuen Saison in Paderborn hatte einiges zu bieten. Wir blicken nochmal zurück.
Verspielt und aufgeholt: Ein Dreier schien in Paderborn greifbar, vor allem aufgrund einer starken zweiten Halbzeit. Doch am Ende musste sich das Team von Robert Klauß mit einem Punkt begnügen, wie übrigens auch im ersten Auswärtsspiel der letzten Saison. Aber, auch wenn es sich hinterher eher wie zwei verlorene Punkte anfühlte: Der Club machte am Freitagabend auch ein zwischenzeitliches 0:1 wett. Nach Rückstand am Ende nicht als Verlierer den Platz zu verlassen, schaffte der FCN in der vergangenen Saison nur ein einziges Mal.
Diskutieren und lernen: Für große Diskussionen sorgte schon während des Spiel, aber dann auch hinterher, das Paderborner Führungstor. Sowohl Dennis Borkowski als auch Johannes Geis gingen nach Gegnerkontakt im Strafraum zu Boden, was letztlich auch dazu führte, dass Heuer am zweiten Pfosten recht unbedrängt einschießen konnte. Die Pfeife von Schiedsrichter Sven Jablonski blieb allerdings still, auch der VAR aus dem Kölner Keller meldete sich nicht. „Für mich war das ein klares Foul an Borkowski“, so Robert Klauß. „Aussage des Schiedsrichters war dann, dass der VAR nicht eingreifen durfte, weil der Eckball noch nicht ausgeführt war“, sagte der Club-Coach und schob hinterher. „Dann habe ich heute wieder etwas gelernt.“
Debütant und Comebacker: Gegen Aue saß Lino Tempelmann noch 90 Minuten auf der Bank, in Paderborn durfte die Leihgabe nun erstmals in einem Pflichtspiel im Club-Trikot ran und das gleich von Beginn an. „Er hat sich das durch seine Trainingsleistungen verdient“, erklärte Klauß. Noch ein bisschen glücklicher war am Freitag wahrscheinlich Felix Lohkemper. Erstmals seit Dezember 2020 durfte der Angreifer wieder in einem Ligaspiel rein und hat damit seine lange Leidenszeit endgültig hinter sich. Und Lohkemper zeigte ohne Anlaufzeit, was ihn auszeichnet. Im Verbund mit dem ebenfalls zur Pause eingewechselten Manuel Schäffer sorgte er für mächtig Durcheinander in der Paderborner Defensive, gab keinen Ball verloren und tauchte immer wieder gefährlich im SCP-Strafraum auf. Die Krönung seines Comebacks verhinderte in Minute 76 nur der Pfosten.
Freude und Vorsicht: Ihm beim Fußballspielen zuzugucken, ist ein Genuss. Mats Möller-Daehli ist einfach Spielfreude pur. Der Norweger wirbelte vor allem nach der Pause, suchte immer wieder das Dribbling, war schier überall zu finden und letztlich auch maßgeblich an beiden Treffern beteiligt. Das 1:1 erzielte er – unter etwas mithilfe von SCP-Schlussmann Huth – quasi selbst. Zu Schäfflers 2:1 lieferte er die perfekte Flanke. In der 74. Minute ging der Rechtsfuß dann leicht angeschlagen vom Feld. „Der Muskel hat zugemacht. Er hat es gemerkt und gleich angezeigt. Es ist nichts kaputtgegangen. Und wir wollten nichts riskieren“, so Klauß.
Pushen und zuschauen: 5.000 Zuschauer waren am Freitagabend in die Benteler-Arena gekommen. Das Schöne aus Nürnberger Sicht: Auch 276 Club-Anhänger waren dabei. Die machten sich schon vor dem Anpfiff bemerkbar und sorgten vor allem nach der Pause für richtig gute Stimmung und trieben die Mannschaft nach vorne. „Es ist einfach schön, dass sie wieder da sind. Wir hoffen natürlich, dass es noch mehr werden. Sie treiben uns an und geben uns Energie und manchmal den letzten Push. Mein Spiel bereichern die Fans“, lobte Schäffler die Bedeutung der Anhänger. Fans sind übrigens auch zur ersten Einheit der neuen Woche beim Training zugelassen. Wer beim Training am Montag um 14.30 Uhr dabei sein will, der meldet sich bitte per Mail an fanbeauftragte(at)fcn.de an.
Weitere Artikel zur Partie
- SC Paderborn 07
- 19. Jannis Heuer 1:0
85. Sven Michel 2:2
- 1. FC Nürnberg
- 54. Jannik Huth (Eigentor) 1:1
58. Manuel Schäffler 1:2
- Stadion
- Datum
- 30.07.2021 18:30 Uhr
- Schiedsrichter
- Sven Jablonski
- Zuschauer
- 5000
- SC Paderborn 07
- Huth - Heuer (74. Dörfler) - Hünemeier - van der Werff - Collins - Schallenberg - Schuster - Pröger (87. Steinwender) - Thalhammer (67. Justvan) - Michel - Srbeny (67. Platte)
- Reservebank
- Schulze, Carls, Dörfler, Hartmann, Justvan, Marseiler, Steinwender, Owusu, Platte
- Trainer
- Lukas Kwasniok
- 1. FC Nürnberg
- Mathenia - Valentini - Sörensen - Hübner - Handwerker - Geis - Krauß - Tempelmann (61. Nürnberger) - Möller Daehli (74. Duman) - Shuranov (46. Lohkemper) - Borkowski (46. Schäffler)
- Reservebank
- Klaus, Fischer, Schindler, Suver, Dovedan, Duman, Nürnberger, Lohkemper, Schäffler
- Trainer
- Robert Klauß
Kwasniok