Business Sonntag, 20.11.2022

Club-Frauen: Tapferer Auftritt bei Pokalniederlage gegen Wolfsburg

Foto: Markus Weise

Im für die Club-Frauen historischen Pokalspiel verlor die Elf von Trainer Osman Cankaya zwar mit 0:6 - das Ergebnis war an diesem Tage aber im mit über 17.000 Club-Fans gefüllten Max-Morlock-Stadion absolut zweitrangig.

  • Das Personal:

FCN: Paulick; Thöle, Bogenschütz, May, Salfelder, Richert, Lein, Mühlemann (84. Hein), Kusch (71. Führlein), Felix (88. Schneider), Kusch, Fournier (88. Leske)

Für die Pokal-Partie gegen den Abo-Pokalsieger der letzten Jahre schickte Cheftrainer Osman Cankaya wie gewohnt Lea Paulick als Torhüterin und Kapitän aufs Feld. Davor formten Thöle, Bogenschütz und Lein eine Dreierkette, die bei Bedarf von Salfelder und Lein zu einer Fünferkette komplettiert wurde. Davor gab Richert die alleinige Sechs. Mühlemann, Kusch und Felix komplettierten das Mittelfeld zu einer Raute. Sophie Fournier agierte als einzige Spitze.

Das erste Mal reagierte Osman Cankaya in der 70. Spielminute. Er brachte Anne Führlein für Emma Kusch in die Partie, die fortan als rechte Schienenspielerin agierte, wodurch Salfelder ins Mittelfeld rückte. In der Schlussphase brachte Cankaya Hein für Mühlemann in die Partie. In der 89. Spielminute folgte noch ein Doppelwechsel. Fournier und Felix gingen aus dem Spiel, Leske und Schneider kamen dafür herein.

  • Die Highlights:

7. Minute: Erste Gelegenheit für die Wölfinnen. Den Schuss von Jill Roord kann Paulick nur nach vorne abwehren, wo Janssen den Abpraller nicht aufs Tor bringt.

15. Minute: Über die rechte Seite setzt sich Ewa Pajor gegen zwei FCN-Verteidigerinnen durch und kommt am Fünfmeterraum zum Abschluss, doch Paulick ist auf dem Posten und pariert.

24. Minute: Wieder Paulick mit einer guten Parade! Roord und Huth kombinieren sich vor das Tor, doch kommen nicht am Fuß von Lea Paulick vorbei.

32. Minute: Tor für Wolfsburg. Das ist es passiert. Wolfsburg setzt sich am Strafraum des FCN fest, wo Jansen dann zur Flanke kommt und den Kopf von Roord perfekt trifft. Der Kopfball streicht den Innenposten und geht von dort über die Linie.

37. Minute: Riesentat von Paulick! Major setzt sich im Strafraum durch und spielt Huth an, die komplett alleine vor Paulick auftaucht. Mit dem Fuß kann die aber in letzter Not noch zur Ecke klären.

41. Minute: Tor für Wolfsburg. Nach einem langen Ball legt Pajor den Ball per Kopf auf Roord ab, die keine Probleme hat, den Ball aus fünf Metern im Tor zu versenken.

44. Minute: Tor für Wolfsburg. Nach einem Fehler im Aufbauspiel kommt Pajor am Elfmeterpunkt frei zum Schuss und erzielt das 3:0.

50. Minute: Guter Start des FCN. Fournier setzt sich am gegnerischen Strafraum gut gegen zwei VfL-Verteidigerinnen durch und hat eine freie Schussbahn. Ihr Abschluss ist am Ende aber zu zentral und kein Problem für Frohms.

53. Minute: Nächste hundertprozentige Chance für den Club. Lara Felix findet mit einem Diagonalball die mitgelaufene Lein auf der linken Seite, die alleine auf Frohms zulaufen kann, aber an Frohms scheitert.

73. Minute: Nach langer Zeit mal wieder Wolfsburg mit einem Abschluss. Die eingewechselte Bremer zieht an der Strafraumkante ab – aber genau in die Arme von Paulick.

76. Minute: Tor für Wolsburg. Die eben eingewechselte Lynn Willms bringt von der rechten Seite eine flache Hereingabe in den Strafraum, den Führlein versucht zu retten, dabei aber ins eigene Tor trifft.

80. Minute: Tor für Wolfsburg. Nach einer Ecke trifft Jonsdottir mit einem Flachschuss in kurze Eck zum 0:5

90. Minute: Tor für Wolfsburg. Den Schlusspunkt setzt Bremer mit einem Schuss aus kurzer Distanz zum 0:6.

  • Das Fazit:

Unsere Club-Frauen begannen die Partie sehr engagiert und präsent in den Zweikämpfen. Trotz eines Ballbesitzüberschusses der Wölfinnen ließen sie vor allem in den ersten 30 Minuten wenige Chancen zu. Mit dem Ball agierte Osman Cankayas Team sehr mutig und kombinierte sich so immer mal wieder bis zum gegnerischen Strafraum. Nach einer knappen halben Stunde kam Wolfsburg zum ersten Tor und konnte fortan noch mehr Druck entwickeln, sodass sie kurz vor der Pause noch zwei Tore nachlegten.

Nach der Pause lagen die Vorteile zunächst sogar etwas bei unseren Club-Frauen, die kurz nach der Pause zwei Großchancen hatten. Erst in der Schlussphase drückte der Champions-League-Teilnehmer nochmal aufs Gaspedal und legte drei Treffer nach, was am Ende des Tages aber zweitrangig war. Nach der Partie feierten die Club-Fans die Mannschaft.

  • Die Stimmen:

Osman Cankaya: "Das war heute eine beeindruckende Kulisse und Rahmenbedingungen. Wenn selbst die Wolfsburgerinnen sagen, dass sie so etwas mit einer aktiven Fanszene noch nie erlebt haben, sagt das einiges. Wir haben gesagt, wir wollen es mutig gestalten, so sind wir heute auch aufgetreten."

Lea Paulick: „Ich kann das gar nicht in Worte fassen was die Ultras abgeliefert haben. Sie haben 90 Minuten Gas gegeben und gezeigt, was für eine riesige Strahlkraft dieser Verein hat. Das bedeutet uns mehr als alles andere. Das Ergebnis ist heute zweitrangig. Die Fangesänge im Hintergrund haben uns durchgehend extrem beflügelt, da werden wir alle heute mit einem Riesen-Grinsen einschlafen. Ich kann diese Zahl von 17.302 Zuschauern nicht in Worte fassen. Das ist ein riesengroßes Zeichen dafür, was der Frauenfußball auch kann, dass so viele Menschen ins Stadion gekommen sind."

Sophie Fournier: „Es war unbeschreiblich für uns alle. Alleine dort einzulaufen und die ständige Unterstützung der Fans zu haben, das werden wir nie wieder vergessen. Wir würden alle gerne nochmal im Stadion vor 17.000 Zuschauern spielen. Beim Ergebnis können wir uns nicht beschweren, allerdings wollten wir unbedingt ein Tor schießen. Insgesamt war das ein sehr intensives und anstrengendes Spiel.“

 

 


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