Profis Mittwoch, 06.03.2024

Carl Klaus: "Da geht das eigene Fan-Herz auf"

Foto: Sportfoto Zink

Seit der Winterpause hütet Carl Klaus das Club-Tor. Für ihn und seine Mannschaftskollegen steht mit der Partie in Magdeburg das erste von drei Auswärtsduellen zur Prime-Time bevor. Spiele, die für Calle einen ganz besonderen Charme haben.

Abendspiel in Magdeburg. Eine Erfahrung, die Carl Klaus aus der vergangenen Spielzeit nur zu gut kennt: „Es war mein erstes Saisonspiel und wir standen mit dem Rücken zur Wand. Da haben wir bei einer Mannschaft, die damals eine sehr gute Saison gespielt hat, ein vernünftiges Auswärtsspiel gezeigt und einen Punkt geholt, der am Ende viel wert war“, erinnert er sich. Besonders bekannt ist der Standort Magdeburg auch für seine lautstarke Kulisse: „Es ist ein reines Fußballstadion, wo die Stimmung von den Rängen sehr gut auf dem Rasen unten ankommt. Gefühlt ist es auch eines der lautesten Stadien, wo man spielen kann. Aber das macht Spaß“, so der Torwart.

Die Lust auf den Standort ist also da, aber auch der Respekt vor der Herausforderung, die die Fiél-Elf dort erwartet: „Die Körpersprache muss vielleicht ein wenig klarer sein und der Plan muss noch ein Tick mehr verinnerlicht werden, damit es gar nicht so viele Korrekturen braucht. Es erschwert das Ganze aber schon ein Stück weit, da Fußball ein Mannschafts- und somit ein Kommunikationssport ist. Da muss man vielleicht dann die Pausen, wenn beispielsweise der Ball im Aus ist, etwas mehr nutzen“, sagt Klaus zur Abstimmung auf dem Feld.

Profi, aber auch Fußballromantiker

Generell merkt man dem 30-jährigen Keeper bei Feierlichkeiten vor der Kurve an, dass in ihm immer noch ein Fußballfan steckt. Oftmals laut mitsingend haben für ihn Topspiele einen ganz eigenen Reiz: „Da geht das eigene Fan-Herz auf. Ein Fußballspiel ist immer interessanter, je mehr Drumherum los und je lauter es ist. Das kriegt man schon mit. Das ist jetzt auch gar nicht nur auf Magdeburg bezogen, sondern gilt auch im Allgemeinen.“ Und falls es der Terminkalender hergibt, trifft man Calle auch im Stadion an. Sein bisheriges Highlight: „Als besonders Stadion würde ich schon das Santiago Bernabeu nennen, wo ich in meiner Zeit auf Mallorca mal ein Champions-League-Halbfinale angeschaut habe.“

Die Frage nach dem Stadionerlebnis, dass er selber gerne mal noch mitnehmen würde, öffnet wahrscheinlich einige rot-schwarze Herzen: „Seitdem ich hier bin, stand ich in jedem Spiel im Kader. Aber wenn ich aus irgendwelchen Gründen mal nicht im Aufgebot stehe, würde ich auch mal bei uns in die Kurve gehen. Ansonsten würde ich gerne mal ein Spiel in Südamerika mitnehmen. Obwohl dass sogar etwas zu krass sein könnte.“ Javier Pinola kann da aber sicherlich vermitteln und war für emotionale Spiele immer zu haben.

Steigende Anspannung

Solche emotionalen Topspiele liegen jetzt auch vor dem Club. Erst MDCC-Arena, dann Olympiastadion und zum Abschluss die Veltnis-Arena. Nicht nur aufgrund der Gegner und den Stadien sind Spiele zu späteren Uhrzeiten für Klaus attraktiver: „Ich mag die Abendspiele persönlich sehr. Bei den Mittagsspielen passiert im Vorfeld alles sehr schnell. Bei Topspielen steigen die Anspannung und die Vorfreude ganz langsam und auch ein wenig höher. Zudem sieht und riecht der Rasen bei Abendspielen unter Flutlicht einfach ganz anders.“

Groß motivieren muss man den FCN-Torhüter vor den anstehenden Gastspielen also nicht mehr. Und auch die Vorgabe für die komplizierten Auswärtsaufgaben ist klar: „Ich hätte natürlich gerne auch mal ein Topspiel zu Hause gehabt. Trotzdem sind die Partien zu recht auf diese Uhrzeit terminiert worden. Ich denke, dass sich diese Spiele auch der neutrale Zuschauer gerne anschauen wird. Samstagabend, Prime-Time, da wollen wir uns von unserer besten Seite zeigen und nicht nur Teil des Spektakels, sondern ernsthafter Anwärter auf die drei Punkte sein.“


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