Profis Freitag, 28.04.2023

Benjamin Goller: Tempo, Heimat, Darts

Foto: Sportfoto Zink

Im Winter wechselte Benjamin Goller von der Weser an den Valznerweiher. Gegen Fortuna Düsseldorf durfte der Offensivspieler, für ihn „überraschend“, zum ersten Mal von Beginn an ran. Im Interview mit fcn.de erfahrt ihr ein bisschen mehr über unseren 24-jährigen Wintertransfer.

fcn.de: Am vergangenen Wochenende warst du das erste Mal in dieser Saison in der Startelf. Was war das für ein Gefühl, als du es erfahren hast?

Benjamin Goller: Erfahren habe ich es tatsächlich erst am Samstagmorgen, kurz bevor wir den Aktivierungsspaziergang gemacht haben. Da kam Dieter Hecking auf mich zu und hat es mir gesagt. Das hat sich über die Woche nicht angedeutet und ich war in dem Moment ein bisschen überrascht. Danach habe ich mich aber gefreut und mich direkt auf das Spiel fokussiert. Die Partie lief ja dann auch positiv und es war ein gelungenes Startelfdebüt.

fcn.de: Du hattest in Bremen keine einfache Zeit und auch der Start hier beim Club war durch viele kleine Erkrankungen geprägt. Wie bist du mit deiner persönlichen Situation umgegangen?

Benjamin Goller: Ich bin mit dem Ziel hierhergekommen, viel zu spielen. In Bremen hatte ich im letzten halben Jahr keine einfache Zeit. Ich kam aus Karlsruhe und hatte dort viele Einsätze. Dann ein halbes Jahr gar nicht zu spielen, war schwierig für mich, obwohl ich eine gute Vorbereitung hatte. Schlussendlich wurde ich dann auch durch eine blöde Verletzung ausgebremst und ich kam nicht mehr zum Zug. Dann habe ich mich im Winter für den Wechsel nach Nürnberg entschieden. Da braucht man immer ein bisschen Zeit, bis man sich an alles gewöhnt hat. Aber man sieht, dass es im Fußball immer schnell gehen kann.

fcn.de: Du wurdest bei Werder oft verliehen, warst bei Darmstadt, in Karlsruhe und dann wieder bei Werder. Wie wichtig ist es dir, durch deinen Wechsel nach Nürnberg wieder eine feste Station zu haben?

Benjamin Goller: Ich muss sagen, jede Leihe war positiv und das würde ich wieder so machen. Als junger Spieler ist viel Spielpraxis einfach entscheidend. Das ich jetzt aber wieder einen fixen Standpunkt habe, ist mir sehr wichtig. Die Leihen waren schon anstrengend, da man jedes Jahr einen Wohnungswechsel hat und nie richtig ankommen kann. Deshalb hoffe ich, dass das jetzt hier klappt.

fcn.de: In deinem Whatsapp-Status hast du ein Formel-1 Wagen stehen. Ist das auf deine Schnelligkeit bezogen oder bist du Formel-1 Fan?

Benjamin Goller: Das weiß ich gar nicht mehr (lacht). Ich mag Autos und schaue viel Formel-1. Das hat jetzt weniger mit meiner Schnelligkeit zu tun.

fcn.de: Hast du ein Lieblingsfahrer?

Benjamin Goller: Nein, eigentlich nicht. Als Vettel da war, habe ich ihm immer die Daumen gedrückt.

fcn.de: Stehst du dann auch beispielsweise beim GP von Australien um 6 Uhr auf, um dir das Rennen anzuschauen?

Benjamin Goller: Nein, das nicht. Wenn es zeitlich neben dem Fußball aufgeht, verfolge ich die Rennen schon vor dem Fernseher.

fcn.de: Wie verbringst du sonst deine Freizeit?

Benjamin Goller: Das ist ganz unterschiedlich. Meine Freundin ist mit mir nach Nürnberg gezogen. Seit Februar haben wir auch eine passende Wohnung gefunden. Wir mussten lange auf die Möbel warten, haben es uns jetzt aber schön eingerichtet. Das hat in den letzten Wochen neben dem Fußball viel Zeit in Anspruch genommen. Jetzt gehen wir öfters mal in die Stadt bummeln oder fahren an freien Tagen zu uns in die Heimat in die Nähe von Stuttgart. Das ist ja nicht so weit.

fcn.de: Florian Flick beschreibt dich als eher ruhige und zurückhaltende Person. Würdest du dem zustimmen?

Benjamin Goller: Ja, dem stimme ich zu. Ich bin jetzt nicht der Lautsprecher, der jedem die Meinung sagt und sich überall einmischt.

fcn.de: Er meint aber auch, dass wenn man dich besser kennt, sich das ändern würde. Wie kann man sich das vorstellen?

Benjamin Goller: Das stimmt auch. Wenn ich eine Person besser kenne, kann auch von mir der ein oder andere Spruch kommen (lacht). Ich bin jetzt nicht die Art von Person, die schnell rumflachst oder ähnliches. Dafür möchte ich die Leute immer zuerst ein bisschen besser kennenlernen.

fcn.de: Außerdem bist du gar kein schlechter Darts-Spieler, oder?

Benjamin Goller: Das stimmt. Ich schaue mir tatsächlich jedes Jahr die Darts-WM sehr gerne an und auch über die gesamte Saison schaue ich mir viele Spiele an. Jedes Jahr, wenn ich mir die WM anschaue, kommt bei mir das Feeling hoch, selber die Pfeile zu werfen. Ich spiele mit Kumpels sehr oft und finde es faszinierend, wie schnell man sich darin verbessern kann, wenn man es regelmäßig spielt.

fcn.de: Hast du auch schon bei Darts-Turnieren mitgemacht?

Benjamin Goller: Ja. In der Winterpause gibt es bei uns in der Heimat immer ein kleines Darts-Open. Zwar wird da nur E-Darts gespielt, aber es ist immer ganz witzig. Für das letzte Turnier habe ich mir sogar extra ein Peter Wright Kostüm bestellt und wollte damit auftreten (lacht). Leider bin ich dann krank geworden und konnte nicht daran teilnehmen. Aber das hebe ich mir jetzt für nächstes Jahr auf.


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