Fans Dienstag, 02.04.2019

Argumentationstraining: Stammtischparolen contra geben

Foto: Daniel Marr

Am Samstag, 30.03.19, lud der Arbeitskreis Sport in der Allianz gegen Rechtsextremismus zur dritten Informations-Veranstaltung ins Max-Morlock-Stadion. Inhalt war dieses Mal ein Argumentationstraining gegen Stammtischparolen und anschließender Besuch des Heimspiels gegen den FC Augsburg.

Interessierte Vereine und Partner der Allianz in der Metropolregion Nürnberg hatten am vergangenen Samstag die Möglichkeit, im Rahmen des Heimspiels gegen den FC Augsburg am Workshop der Allianz gegen Rechtsextremismus teilzunehmen. Anhand von Fallbeispielen lernten die 40 Teilnehmer ob und wie sie sich gegen Stammtischparolen wehren können. Denn unfassbare Aussagen wie „Die Ausländer nehmen uns die Arbeitsplätze weg. Ausländer sind krimineller als Deutsche. Ohne Krieg wäre der Nationalsozialismus doch gar nicht so verkehrt gewesen“ werden leider immer wieder laut und oftmals ist es schwierig, den richtigen Umgang mit ihnen zu finden.

Der Arbeitskreis Sport in der Allianz gegen Rechtsextremismus und der 1. FC Nürnberg wollten in dieser Hinsicht Abhilfe schaffen: Der Finanzvorstand des 1. FC Nürnberg, Niels Rossow, eröffnete um 10.30 Uhr die dritte, komplett ausgebuchte Informationsveranstaltung im Max-Morlock-Stadion. Zur Einführung wurde ein Kurzfilm des Arbeitskreises über die Integrationskraft von Sport gezeigt. Der Film wurde im Rahmen des gemeinsamen Projektes des SportService der Stadt Nürnberg und des 1. FCN im Rahmen von „Willkommen im Fußball“ gedreht. In dem sechsminütigen Video erzählten in Nürnberg wohnhafte Migranten, wie sie dank des SportServices der Stadt Nürnberg den Zugang zum Sport fanden. Einige von ihnen waren beim Workshop vor Ort und sprachen in einer Talkrunde über ihre Erfahrungen und die positiven Aspekte des Sports.

Training in zwei Gruppen

Nach der Begrüßung wurde das Plenum in zwei Gruppen aufgeteilt. An einem stilisierten Stammtisch diskutieren je drei Pro- und drei Contra-Argumentierende über das Thema „Geflüchtete“. Den Teilnehmern wurden Tipps in puncto Körpersprache und Argumentationsstrategien an die Hand gegeben, die helfen sollen, solchen Stammtischparolen zu begegnen. Zudem wurde verdeutlicht, mit welchen Schemata in solchen Diskussionen gearbeitet wird und wie man sich gegen unangebrachte Aussagen behaupten kann.

Bei der Informations-Veranstaltung waren auch zahlreiche Ehrengäste vor Ort: Stephan Doll, Geschäftsführer IG Metall Region Mittelfranken und 1. Vorsitzender der Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg, Gerlinde Mathes, Kreisvorsitzende der CSU Nürnberg-Süd, Dieter Kölle, Bürgermeister Stadt Rothenburg und 1. Vorsitzender TSV 2000 Rothenburg, Gerhard Naß, 3. Bürgermeister Stadt Weißenburg und Karl Freller (Mdl), 1. Landtagsvizepräsident Bayerischer Landtag. Letzterer nutzte die Gelegenheit und sagte eine Unterstützung für die geplante Gedenkstättenfahrt des 1. FC Nürnberg zu.

Stadionführung und Heimsieg

Wie bei der letzten Informationsveranstaltung im vergangenen Jahr im Rahmen des Heimspiels gegen Holstein Kiel, schloss auch dieser Workshop mit einer Stadionführung inklusive Gruppenfoto ab. Vor Anpfiff gab es den Vormittag über für alle Interessierten zusätzlich einen Informationsstand der Allianz in der Nordkurve. Der wichtige Heimsieg im Kampf um den Klassenerhalt gegen den FC Augsburg war der krönende Abschluss einer gelungenen Veranstaltung.


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