Fans Dienstag, 20.02.2024

24. OFCN-Treffen: Dritte Halbzeit und mehr

150 Personen, 60 offizielle Fanclubs, 90 Minuten: Beim 24. OFCN-Treffen des 1. FC Nürnberg vor dem Heimspiel gegen Kaiserslautern gab es wieder exklusive Informationen aus erster Hand für Vertreterinnen und Vertreter der Fanclubs. Der neue Aufsichtsratschef Peter Meier, die Vorstände Niels Rossow und Dieter Hecking sowie die Verantwortlichen nahezu aller Fachbereiche des Club standen für Fan-Fragen bereit. Die Bandbreite der Themen war groß.

Pünktlich um 9.30 Uhr begrüßte Aufsichtsratsvorsitzender Peter Meier die Club-Fans in der Turnhalle im Max-Morlock-Stadion. „Mit dem Aufsichtsrat will ich den Club weiter verbessern und dabei alle Interessensgruppen einbeziehen“, sagt Peter Meier. Im wirtschaftlichen Bereich, aber auch beispielsweise bei der Digitalisierung sehe er Nachholbedarf. Zur Verbesserung gehöre ebenfalls Kontinuität auf wichtigen Positionen. „Wir sind mit Niels Rossow in guten Gesprächen. Sein Netzwerk und sein Know-how im Vertrieb, der Eigenvermarktung und Darstellung des Vereins zeichnen ihn aus.“ Gleichzeitig gelte es, sich grundsätzlich besser aufzustellen.

„In erster Linie spielen wir Fußball. In zweiter und dritter Linie auch. In fünfter, sechster und siebter Linie aber kümmern wir uns um Nachhaltigkeit, engagieren uns gesellschaftlich und zeigen Haltung“, betonte der Kaufmännische Vorstand Niels Rossow. Auch Partner achten darauf, wie sich der 1. FC Nürnberg verhalte. Deren Resonanz ist auf jeden Fall positiv, die Erlöse liegen weit über dem Niveau der Fremdvermarktung.

Umbruch im Sommer

Im Sportlichen blickte Dieter Hecking voraus auf den Sommer, wenn Can Uzun „mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr am Valznerweiher spielen wird“ und ein Umbruch im Kader anstehe. Transfereinnahmen gelte es, sinnvoll in Sport und Verein zu investieren. „Unsere Ambitionen dürfen wir dabei nie verlieren. Ich bin hier angetreten, um den Club sportlich voran zu bringen.“ Als Mutmacher gab er sich in Richtung Clubfrauen nach deren deutlicher 1:9-Niederlage gegen die hoch favorisierten Wölfinnen: „Wir werden alles dafür tun, um die Mannschaft in der ersten Liga zu halten. Punkte gegen Wolfsburg waren nicht eingeplant.“

Im Doppelpass griff Moderator Hannes Orth, Bereichsleiter im Community- & Membership-Team des FCN, dann aktuelle Themen auf, die im Vorfeld von OFCN-Vertreter*innen eingereicht worden waren, und spielte sie den Verantwortlichen zu. Der ehrenamtliche Fanbeauftragte Karl Teplitzky begrüßte zusammen mit der Auszubildenden Sina Ritter die 13 der über 20 neuen Fanclubs, die beim Treffen anwesend waren und in der Halbzeit ihre Gründungsurkunde erhielten. Großen und herzlichen Applaus gab es auch für Rosi Friedrich und ihren Mann Erich. Die Behindertenbeauftragte des FCN war erstmals seit der Corona-Pandemie und dem abgeklungenen Infektionsrisiko wieder persönlich anwesend. Vor Ort war auch der neu aufgestellte Fanbeirat. Die Mitglieder stehen hier jederzeit gerne als Ansprechpartner für Anliegen der Club-Fans zur Verfügung.

„Wir waren nicht einverstanden“

Wie es aktuell um die Mitgliederkampagne steht (+ 5.000 seit Start) und welche Highlights 2023 geboten waren, schilderten Katharina Fritsch (Leitung Community & Membership) und Hendrik Scholz (Community & Membership-Mitgliederservice). Für Hendrik Scholz wurde dann Thomas Ziemer „eingewechselt“. Der frühere Profi, jetzige Kapitän der FCN-Traditionsmannschaft und mit dem Ü40-Team Deutscher Meister, ist seit der F-Jugend beim Club und feiert heuer seine 25-jährige Club-Mitgliedschaft. Mit seiner Traditionsmannschaft wartet er auf den OFCN-Fanclub, der beim laufenden Wettbewerb die meisten neuen Club-Mitglieder wirbt. „Unter U32 sollte euer Team nicht sein. Und ganz wichtig: Vergesst nicht die dritte Halbzeit“, scherzte Thomas Ziemer.

Großes Thema auch in dieser Runde: die anhaltenden Fan-Proteste gegen den DFL-Investoreneinstieg. Niels Rossow erklärte nochmals die Gründe für das ‚Nein‘ des 1. FC Nürnberg bei der Abstimmung im Dezember. „Wir waren mit dem Umgang mit uns als Verein nicht einverstanden, wir waren mit den Inhalten nicht einverstanden. Deshalb haben wir mit nein gestimmt und würden das auch bei einer erneuten Abstimmung tun.“ Der deutsche Fußball habe wichtige Entwicklungen verschlafen und mache es sich zu einfach, indem Alternativen ohne Investoren-Einstieg ohne Überzeugung angegangen wurden. „Wir stehen gerne für eine Mitarbeit bei der Entwicklung anderer Vermarktungsideen ohne Investorengelder bereit“, so Rossow weiter.

Was die Fanclubs bewegt

Weitere Fragen der Fanclubs beschäftigten sich mit: dem Online-Fanshop des 1. FCN (Veränderung wird kommen), der Parkplatz-Situation für Busse an der Zeppelintribüne (mit Stadt und Polizei im Austausch), Plakaten über dem ehemaligen Fanshop am Valznerweiher (künftiges Erscheinungsbild wird gerade erarbeitet), die Verlängerung mit Hauptsponsor Nürnberger Versicherung (ist noch nicht entschieden), künftiger Stadionname (der Fokus liegt momentan auf dem nächsten Stadtratsbeschluss), Ticketvergabe Auswärtsspiele (Verfahren ist transparent geregelt; bei Fragen: an ticketing(at)fcn.de wenden), Sitzplatzproblematik Auswärtsspiele (mit Beteiligten und anderen Vereinen im Gespräch) und nächstes Trainingslager (gesucht wird ein Domizil im süddeutschen Raum).

Den Schlusspunkt des kurzweiligen, informativen und zu jederzeit respektvollen 24. OFCN-Treffens setzte die Abstimmung per Handzeichen, ob Kulmbacher den „Cluberer Schluck“ wiedereinführen solle. Klares Votum: ja. Festgehalten und per Handy an den Club-Exklusivpartner weitergeleitet von Niels Rossow.


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