Das Ziel: Ein Sieg beim BVB

Nürnberg - Der Club will seine Chance nutzen! "Unsere Aufgabe ist es, drei Punkte zu holen", verdeutlicht Trainer Thomas von Heesen vor dem Anstoß der Begegnung bei Borussia Dortmund. Wenn der 31. Spieltag am Freitag (02.05.08) um 20.30 Uhr angepfiffen wird, dann kann es für den 1.FCN nur dieses eine Ziel geben: Sieg. "Wenn wir nicht diese individuellen Fehler machen wie zuletzt, dann gewinnen wir", gibt von Heesen als Marschrichtung aus.

In der Tat: Beim 2:2 gegen Arminia Bielefeld hat nur eine schwache Viertelstunde nach der Pause den Sieg gekostet. Thomas von Heesen: "Das waren individuelle Dinge, die da passiert sind. Aber es ist ja nicht so, dass wir rumgegurkt haben."

Misimovic und Kluge wohl im Kader

Abgehakt, jetzt zählt nur noch Dortmund. "Mit dem Erreichen des DFB-Pokalfinales und der Qualifikation für den UEFA Cup haben die Borussen ihr Ziel sicher erreicht", urteilt von Heesen über die Schwarz-Gelben, warnt aber: "Die wollen zu Hause ihrem Publikum etwas bieten!" Zudem spiegele der aktuelle 13. Tabellenplatz nicht die wahre Stärke wider: "Die haben ein Team, das eigentlich viel besser platziert sein könnte. Aber das ist es nicht - wie unseres ja auch..."

In den Club-Kader zurückkehren dürften zwei "alte Bekannte" - von Heesen: "'Zwetschge' Misimovic und Peer Kluge haben beide wieder schmerzfrei trainiert. Jetzt müssen wir abwarten, was das Abschlusstraining bringt." Neben Dominik Reinhardt (Muskelfaserriss) und Glauber (Adduktorenprobleme) fehlt auch Jaromir Blazek, für den nach seinem Muskelfaserriss im Bauchbereich die Saison vorbei ist. Thomas von Heesen: "Das wird wohl nichts mehr." Für Jan Koller wird's ein besonderes Spiel: Der Sturm-Riese feierte mit dem BVB 2002 die Meisterschaft und darf sich auf einen herzlichen Empfang gefasst machen.

Kringe: "Den Fans etwas zurückgeben"

Florian Kringe, Mittelfeldspieler der Borussia, erwartet einen heißen Fight im Signal Iduna Park. "Auch wenn es um viel geht, hoffe ich trotzdem auf ein schönes Spiel. Es wird bestimmt packend und eine kämpferische Partie", so der ehemalige Kölner im Interview mit fcn.de. Darin gibt Kringe das Ziel seines Klubs aus: "Wir müssen uns nach unten absichern. Das wollen wir am Freitag schaffen - und ein bisschen Korrektur betreiben für unseren Platz 13."

Natürlich möchten die Schwarz-Gelben für ihre Fans zum Ende der Saison noch einmal alle Reserven herauskitzeln. Kringe: "Beim Pokalfinale in Berlin und in Frankfurt hat man gesehen, dass es honoriert wird, wennn man spielerisch und kämpferisch überzeugen kann. Es ist wichtig für uns, dass wir unseren vielen Fans dafür etwas zurückgeben." In der Hinrunde mussten die mitgereisten Dortmunder allerdings leiden: damals gewann der Club mit 2:0. Aus Nürnberger Sicht ein Resultat, mit dem das für Freitag ausgebene Ziel in jedem Fall erreicht wäre!

Hört hier den Beitrag von Mathias Zeck und Club-Medienpartner Radio Gong 97.1 vor dem Club-Gastspiel in Dortmund.

(© ballon)

Kringe: "Ganz heißer Kampf"

Florian Kringe bei den Fans und neben Trainer Thomas Doll (Mi.)

Nürnberg - BVB-Profi Florian Kringe ist nicht nur einer der beliebtesten Spieler bei den Dortmunder Fans. Der Offensivakteur ist ein wichtiger Schlüsselspieler im Mittelfeld des westfälischen Traditionsteams. Vor dem Gastspiel des 1. FC Nürnberg am Freitag (02.05.08, 20.30 Uhr) in Dortmund bat fcn.de den 25-Jährigen wie schon vor der Hinrundenpartie zum Gespräch.

fcn.de: Herr Kringe, in Frankfurt reichte es für Ihr Team am letzten Freitag zu einem verdienten Punktgewinn. Wie viel Selbstvertrauen hat dieser Teilerfolg bei der Eintracht gegeben?

Florian Kringe: Das hat uns auf jeden Fall Selbstbewusstsein gegeben. Es war ein wichtiger Punkt, eher ein Punktgewinn als ein Punktverlust. Gerade weil wir vor dem Pokalfinale in der Liga zwei herbe Niederlagen (1:3 gegen Hannover, 0:5 bei den Bayern; die Red.) kassiert haben.

In der ersten Halbzeit gegen Frankfurt stand die BVB-Abwehr gut, nach Ihrer Aussage sogar besser als Ihr Mittelfeld - woran lag das und warum war es nach der Pause besser?

Kringe: Wir haben nach der Halbzeit umgestellt: Mit zwei Spitzen passte es deutlich besser mit unserer Aufteilung. In der ersten Hälfte haben wir im Mittelfeld keine rechte Lösung gefunden. Marc-André Kruska, Tinga und ich haben uns da ein bisschen auf den Füßen gestanden, und so hatten wir immer gleich zwei Gegenspieler um uns herum. In der zweiten Hälfte haben wir guten Fußball mit dem nötigen Schwung gespielt und auch spielerisch überzeugt.

Für den BVB ist die Saison jetzt weitgehend gelaufen, nur der Ligaerhalt ist noch nicht ganz gesichert. Nur noch eine Formsache?

Kringe: Auf keinen Fall! Genau das ist die Gefahr, dass wir das so annehmen. Gerade gegen die Nürnberger, für die das ein ganz wichtiges Spiel ist, wird's mit Sicherheit ein ganz heißer Kampf. Wir müssen uns nach unten absichern. Das wollen wir am Freitag schaffen - und ein bisschen Korrektur betreiben für unseren Platz 13.

Wie motiviert man sich für das Saisonfinale, wenn man kaum noch etwas an der Tabellensituation verbessern kann?

Kringe: Ein bisschen können wir uns schon noch verbessern. In der Tabelle und auch spielerisch. Beim Pokalfinale in Berlin und in Frankfurt hat man gesehen, dass es honoriert wird, wenn man spielerisch und kämpferisch überzeugen kann. Es ist wichtig für uns, dass wir unseren vielen Fans dafür etwas zurückgeben.

Sie haben in diesem Zusammenhang auch gesagt: "Die Fans haben uns wahnsinnig unterstützt - die Eindrücke aus Berlin werde ich nie vergessen!" Stehen Sie bei Ihren Fans in der Schuld - ähnlich wie die Nürnberger bei ihren Anhängern?

Kringe: Das kann man so sehen. Auch die Nürnberger haben sich die Saison ganz anders vorgestellt. Vorm Saisonstart habe ich gedacht: Der Club ist ein gutes Team, die können für eine Überraschung sorgen. Nicht nur ich habe das wohl falsch eingeschätzt. Dann kam die Doppelbelastung im UEFA Cup dazu, und es ist noch ein Stück dramatischer gekommen. Ich drücke den Nürnbergern jedenfalls die Daumen, dass sie es schaffen.

Und wie erklären Sie sich die Formschwankungen bei der Borussia? Man hat das Gefühl: Sobald Euphorie aufkommt, sind schwächere Leistungen programmiert. Ist der BVB so tagesformabhängig?

Kringe: Ja, ein Stück weit sind wir schon tagesformabhängig. Das müssen wir uns vorwerfen lassen. Wir haben mehr Qualität als der Tabellenplatz aussagt. Aber ich muss auch zugeben, dass wir es nicht geschafft haben, uns von Woche zu Woche 100-prozentig zu konzentrieren.

Wie soll das erst in der nächsten Saison im UEFA Cup werden?

Kringe: Wir müssen vernünftig und hart daran arbeiten. Dann haben wir auch bessere Möglichkeiten, international zu bestehen. Es ist auch viel Kopfsache, wie man in solche Spiele geht.

Am Freitag empfängt der BVB erst einmal den 1.FCN. In der Hinrunde haben Sie eine 0:2-Niederlage gegen Nürnberg kassiert. Was für eine Partie erwarten Sie im Signal Iduna Park?

Kringe: Ich glaube, dass wir diesmal gewinnen werden. Auch wenn es um viel geht, hoffe ich trotzdem auf ein schönes Spiel. Es wird bestimmt packend und eine kämpferische Partie. Spielerisch sollte man nicht zu viel erwarten. Auch unsere Fans wissen, dass es vor allem um die Punkte gegen den Abstieg geht. 

Was halten Sie generell von Freitagsspielen? Ist es ein Nachteil, wenn es drauf ankommt und man vorlegen muss?

Kringe: Das kann man nicht sagen. Ich persönlich finde es eher angenehmer und positiv, freitags zu spielen. Man kann seine Partie spielen und sich danach hoffentlich entspannt zurücklehnen.

Auch wenn der BVB nicht wirklich unten im Tabellenkeller steht - haben Sie einen Tipp für die Nürnberger im Abstiegskampf?

Kringe: Wir standen mit dem BVB im letzten Jahr unten drin. Und vor ein paar Jahren war ich mit Köln im Abstiegskampf. Eigentlich kenne ich mich da gut aus. Aber angesichts unseres Spiels am Freitag würde ich dem Club lieber erst in der nächsten Woche einen Tipp geben (lacht).

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Kringe.

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