Nürnberg - Nach der 0:2-Heimniederlage gegen den Karlsruher SC zum Saisonauftakt 2007/08 will der 1. FC Nürnberg nun seine ersten Punkte einfahren. Am Samstag (18.08.07) treffen die Schützlinge von Trainer Hans Meyer in der DKB-Arena auf den Aufsteiger FC Hansa Rostock. Der Club-Coach sieht in der Partie keine leichte Aufgabe für sein Team, schließlich sei das "Spiel für Rostock wie der eigentliche Saisonstart."
Meyer spielt dabei auf das 0:3 der Hansa-Kogge beim FC Bayern München am 1. Spieltag an, bei der "wohl mit einer Niederlage gerechnet werden konnte. Außerdem", so der 64-Jährige weiter, "steht für die Mannschaft von Trainer Frank Pagelsdorf die erste Heimpartie an. Hinzu kommt natürlich die Aufstiegseuphorie der Fans." Die Fehler der Mannschaft im Spiel gegen Karlsruhe seien in der intensiven Trainingswoche jedenfalls analysiert worden. Zudem stellte der Pokaltrainer auf der Pressekonferenz am Donnerstag entgegen einiger anders verlautbarender Presseartikel klar: "Ich habe meine Mannschaft im Training nicht fertig gemacht. Kritik ist bei mir grundsätzlich angebracht, und das unabhängig vom Resultat."
Jacobsen mit Leistenproblemen, Erfreuliches von Pinola
Personell gesehen hat der Club-Coach für die Partie an der Ostsee "einige Veränderungen im Kopf", die er aber nicht öffentlich machen wolle: "Es ist doch völlig normal, dass man wechselt, wenn man mit der Leistung von zwei, drei Spielern unzufrieden ist. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich aufgrund eines verlorenen Spiels plötzlich fünf Mann aus dem Team nehme." Auch bezüglich der taktischen Ausrichtung machte Meyer deutlich: "Den Bedarf zum Systemwechsel sehe ich nicht. Schließlich sind wir damit seit eineinhalb Jahren erfolgreich. Dennoch werde ich auch das zukünftig nicht kategorisch ausschließen."
Fest steht, dass 1.FCN-Verteidiger Lars Jacobsen am Samstag ausfallen wird. Der Däne hat derzeit mit Leistenproblemen zu kämpfen. Für ihn rückt Matthew Spiranovic in den Kader. Erfreuliches gibt es von Javier Pinola zu vermelden. Im Training unter der Woche hat der quirlige Argentinier fast alle Übungseinheiten mitmachen können, so zum Beispiel auch die Knie belastenden Antrittsläufe und Hürdensprünge. "Die OP wurde sehr gut durchgeführt und auch die Reha verlief bestens", lobte Meyer die Genesungsfortschritte seines Schützlings. "Zudem ist Javier ein sehr ehrgeiziger Spieler. Insgesamt sieht es besser aus, als es zu erwarten war."
Hansa-Kogge bestens besetzt
Hansa Rostock wird bei seiner Heimpremiere nahezu in Bestbesetzung auflaufen. Abgesehen von Regis Dorn (Reha nach einer Meniskus-Operation) und Neuzugang Ryan Gyaki, der an einer Zeh-Verletzung laboriert, kann Rostocks Trainer Frank Pagelsdorf auf all seine Schützlinge zurückgreifen. Personell werde es im Vergleich zur 0:3-Auftaktniederlage gegen den FC Bayern München "höchstens kleinere Veränderungen geben", so der erfahrene Fußballlehrer.
Auch an der taktischen Grundausrichtung werden die Rostocker wenig ändern, jedoch verriet Pagelsdorf, man werde sicherlich etwas offensiver agieren als in der Allianz-Arena. Von mangelndem Respekt vor dem 1.FCN kann man bei den Hansa-"Matrosen" jedenfalls nicht sprechen. FC-Stürmer Enrico Kern: "Ich glaube nicht, dass das gegen Nürnberg so viel leichter wird als gegen den FC Bayern." Und Trainer Pagelsdorf attestiert der "Überraschungsmannschaft der vergangenen Saison" ein schnelles Umschalten von Abwehr auf Angriff, auf das sich Rostock einstellen müsse.
Optimismus auf beiden Seiten
Der offensive Mittelfeldspieler Zafer Yelen wiederum versprüht im Interview mit fcn.de Optimismus: "Wir müssen bissig sein und den Nürnbergern einen Schritt voraus, dann bleiben die drei Punkte in Rostock." Die persönliche Bilanz von Hans Meyer könnte dem Techniker Recht geben, schließlich hat der 1.FCN-Trainer als Bundesliga-Coach noch nie gegen Rostock gewinnen können (4 Niederlagen, 3 Remis). Anders der Pokalsieger, der in der Gesamtstatistik nur knapp hinter den Ostseestädtern liegt, allerdings erst einmal in Rostock gewinnen konnte...