Club dank Meyers Torwart-Coup weiter

Daniel Klewer wird von seinen Teamkollegen umringt und gefeiert

Nürnberg - Der 1. FC Nürnberg hat nach 25 Jahren wieder das Halbfinale im DFB-Pokal erreicht! Im Viertelfinale setzte sich der Club am Dienstag (27.02.07) im easyCredit-Stadion gegen Hannover 96 mit 4:2 (0:0/0:0) im Elfmeterschießen durch. Held des Abends war wie im Achtelfinale gegen die SpVgg Unterhaching (2:1 i.E.) Daniel Klewer, der zwei Schüsse der Hannoveraner hielt. Trainer Hans Meyer hatte den Ersatztorhüter erst in der 119. Minute für Raphael Schäfer eingewechselt und damit einen riesen Coup gelandet.

Jeweils zwei personelle Änderungen auf beiden Seiten: In die Innenverteidigung des 1.FCN rückte Marek Nikl, nachdem Andreas Wolf wegen Rückenproblemen hatte passen müssen. Im Gegensatz zur Partie in Mainz konnte dagegen Jaouhar Mnari wieder mitwirken. Der Tunesier kam für Markus Schroth zum Einsatz. Im Tor erhielt Raphael Schäfer vor Daniel Klewer den Vorzug. Bei Hannover verteidigte wie erwartet Frank Fahrenhorst für Dariusz Zuraw, im Mittelfeld ersetzte überraschend Silvio Schröter Shootingstar Jan Rosenthal.

Typischer Pokalfight: Viel Einsatz, hohes Tempo

Insgesamt drei Möglichkeiten bekamen die 31.500 Zuschauer im ersten Durchgang zu sehen. Bereits nach fünf Minuten scheiterte Fahrenhorst bei Hannovers einziger Gelegenheit in den ersten 45 Minuten aus kurzer Distanz an Schäfer. Dann der Club: Erst Nikl per Kopf (12.), dann zweimal Ivan Saenko, der jeweils an der Strafraumgrenze abzog und 96-Keeper Robert Enke prüfte (34., 37.).

Kurz nach dem Wechsel die nächste und bis dato zugleich beste Chance des Spiels: der enorm quirlige Saenko legte gut quer zu Robert Vittek, der aus 16 Metern abzog und das Gäste-Tor nur haarscharf verfehlte (46.). Beide Mannschaften schenkten sich nichts, lieferten sich auf rutschigem Boden bei strömendem Regen einen absolut packenden Pokalfight. Der Club versuchte immer wieder über die Flügel zum Erfolg zu kommen, fand aber kein Durchkommen. Die Zweikämpfe wurden verbissen geführt, beide Teams gingen hohes Tempo und wurden dabei ein ums andere Mal vom fantastischen Publikum angetrieben.

Keine Tore nach 90 Minuten

Dominik Reinhardt hatte nach einem Freistoß von Tomas Galasek eine Chance, doch der Ball wurde noch abgefälscht und rauschte knapp am Kasten vorbei (65.). In der Schlussphase der regulären Spielzeit drückte der Club, ließ die Gäste in einer immer noch hochspannenden Partie kaum über die eigene Mittellinie kommen. Große Chance dann auf links für Saenko, der aber aus spitzem Winkel an Enke scheiterte (83.). Auch den 30-Meter-Schuss von Javier Pinola hielt Hannovers Schlussmann (86.). Es war die letzte Möglichkeit, bevor es in die 30-minütige Verlängerung ging.

Es blieb ein reines Nervenspiel, ging hin und her. Schäfer kam rechtzeitig gegen Silvio Schröter aus seinem Kasten und verhinderte einen Rückstand (104.). Trainer Meyer brachte Chhunly Pagenburg für Gerald Sibon, der eine halbe Stunde vorher erst eingewechselt worden war (106.). Zwei Minuten nach dem Seitenwechsel kam Jiri Stajner zu einer riesen Chance, hob den Ball aber auf der rechten Seite über Schäfer hinweg links am Tor vorbei.

Meyer wechselt den Sieg ein

Riesen Aufregung in der 115. Minute: Hanno Balitsch hatte einen Einwurf ins Tor befördert, Schiedsrichter Dr. Jochen Drees musste sich bei seinem Assistenten vergewissern, ob noch jemand an die Kugel gekommen war - Fehlanzeige. Der Treffer galt nicht. Noch kurioser wurde es vier Minuten später: Hans Meyer brachte "Elfmeterkiller" Daniel Klewer für Schäfer und setzte auf dessen Nervenstärke im Shootout.

Meyer hatte mal wieder ein glückliches Händchen bewiesen. Während Mnari, Pinola, Polak und Reinhardt für den Club trafen, hielt Klewer gegen Schröter und Stajner. Die Tore von Vinicius und Cherundolo waren damit letztlich nur noch Makulatur. Der Club könnte nun mit einem Sieg im Halbfinale erstmals seit 1982 wieder ins Endspiel einziehen. Wer der Gegner sein wird, entscheidet sich am kommenden Sonntag (04.03.07). Im Rahmen der ARD-Sportschau, die um 18.00 Uhr beginnt, zieht DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger die Lose.


Das Spiel im Stenogramm:

1. FC Nürnberg: Schäfer (119. Klewer) - Reinhardt, Nikl, Beauchamp, Pinola - Galasek - Mnari, Gresko (76. Sibon/106. Pagenburg) - Polak, Vittek, Saenko

Hannover 96: Enke - Cherundolo, Vinicius, Fahrenhorst, Tarnat (46. Halfar) - Balitsch, Lala - Huszti (80. Stajner), Yankov (46. Rosenthal), Schröter - Hashemian 

Tore: Fehlanzeige

Elfmeterschießen: 1:0 Mnari, Klewer hält gegen Schröter, 2:0 Pinola, 2:1 Vinicius, 3:1 Polak, 3:2 Cherundolo, 4:2 Reinhardt, Klewer hält gegen Stajner

Zuschauer: 31.500

Schiedsrichter: Dr. Drees 

Gelbe Karten: Mnari, Gresko, Saenko/Cherundolo, Schröter

Gelb-Rote Karten: -/-

Rote Karten: -/- 

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