Schäfer: "Unbeschreiblich, einfach herrlich!"

Großer Triumph im letzten Spiel für "seinen" Club: Raphael Schäfer

Berlin - Der 1.FCN ist wieder wer in Fußball-Deutschland! Nach der langen Durststrecke von 39 Jahren ohne Titel lagen sich die Club-Profis im Anschluss an 120 spannende Minuten und dem 3:2 (2:2,1:1)-Sieg gegen den Deutschen Meister Stuttgart am Samstagabend (26.05.07) jubelnd in den Armen. Stolz präsentierte Raphael Schäfer den Fans und Fotografen den Pokal. "Unbeschreiblich, einfach herrlich - ich bin überglücklich", so der Kommentar des Kapitäns, der das erste Finale seiner Karriere und gleichzeitig letzte Spiel für den 1.FCN ausgerechnet gegen seinen zukünftigen Arbeitgeber gewonnen hatte.

Auch der scheidende Markus Schroth, der zu seinem ehemaligen Verein 1860 München zurückkehrt, jubelte: "Ein sensationeller Abend!" Und Javier Pinola stellte nach dem Abpfiff fest: "Ich bin noch nie in meinem Leben so gerannt. Aber jetzt fühle ich mich wie auf einer Wolke." Was unsere Pokalhelden und auch die wackeren Stuttgarter noch alles zu sagen hatten - fcn.de hat die Stimmen zum Spiel.


Hans Meyer (Trainer 1.FCN): "Wenn ich die Stimmung in unserem Stadion der letzten Wochen nehme, die Atmosphäre heute in Berlin und in Nürnberg auf dem Hauptmarkt, dann haben sich die Fans diesen Titel redlich verdient. Zumal sie unter den dubiosen Leistungen der vergangenen Jahrzehnte lange genug gelitten haben. Der Armin Veh ist so ein junger Trainer. Wenn der heute seinen zweiten Titel binnen sieben Tagen geholt hätte - welche Motivation hätte es für ihn dann noch gegeben weiterzumachen? Unglaublich leid hat es mir für Marek Mintal getan. Unsere Mannschaft läuft eigentlich schon seit Wochen auf dem Zahnfleisch. Fragen Sie mich also bitte nicht, warum wir den Deutschen Meister in Überzahl nicht an die Wand gespielt haben. Es weiß natürlich keiner, dass der Jan Kristiansen vor zwei Jahren in Dänemark schon 18 Tore gemacht hat. Wenn er damit jetzt bei uns anfängt, dann wird er auch zum Basisspieler."

Michael A. Roth (Präsident 1.FCN): "Wenn man sieht, wie begeistert die Leute sind, dann ist das einmalig. Ich habe noch nie so etwas erlebt. Es war bis zur letzten Sekunde spannend, ich bin noch gar nicht dazu gekommen, darüber nachzudenken."

Jan Kristiansen (1.FCN): "Das war ein tolles Spiel von beiden Seiten mit einem verdienten Sieg für uns. Sicherlich war der Platzverweis für Stuttgart der Knackpunkt. Das Tor hätte ich lieber früher geschossen, genug Möglichkeiten hatte ich ja."

Javier Pinola (1.FCN): "Ich bin noch nie in meinem Leben in einem Spiel so viel gerannt. Allerdings war ich auch noch nie vor einem Spiel so aufgeregt wie heute. Erst nach einer kleinen Siesta am Nachmittag hat sich die Anspannung dann zum Glück ein wenig gelegt und am Ende haben wir genau das erreicht, was wir uns zu Saisonbeginn als Ziel gesetzt hatten. Jetzt fühle ich mich wie auf einer Wolke.

Markus Schroth (1.FCN): "Es war ein sensationeller Abend. Es hat rechtzeitig zu regnen aufgehört, die Sonne kam raus, die Fans haben einen riesen Lärm veranstaltet und dann haben wir auch noch gewonnen. Was will man mehr?!"

Dominik Reinhardt (1.FCN): "Leider haben wir uns nach der 2:1-Führung zu weit zurückgezogen. Das ist gegen spielerisch so starke Stuttgarter - auch wenn sie nur zu zehnt sind - tödlich. Irre die Situation nach dem 3:2 - erstmal haben wir uns alle angeschaut, dann gestaunt und irgendwann gejubelt. Meinem Vater, der Deutscher Meister, Nationalspieler und UEFA-Pokalsieger war, kann ich mit diesem einen Pokal aber noch nicht das Wasser reichen.

Raphael Schäfer (1.FCN): "Unbeschreiblich, einfach herrlich - ich bin überglücklich! Es ist ein perfekter Abschied. Genau das, was wir uns vorgenommen haben, hat geklappt. Jetzt werde ich erstmal mit meinen Eltern und meiner Frau feiern."

Armin Veh (Trainer VfB Stuttgart): "Ich gratuliere dem 1. FC Nürnberg zum Pokalsieg und meiner Mannschaft zu ihrem Spiel. Das Team hat fantastisch gefightet, und ich bin stolz auf die Mannschaft. Ich weiß nicht, ob es bei elf gegen elf anders gelaufen wäre, aber natürlich spiele ich lieber in Überzahl. Bevor ich Cacau Vorwürfe mache, warte ich lieber erstmal die Fernsehbilder ab. Wir werden trotzdem feiern, schließlich sind wir erst vor einer Woche Deutscher Meister geworden."

Cacau (VfB Stuttgart): "Es tut mir sehr leid für die Mannschaft. Sie hat super gekämpft, aber leider hat es sich nicht gelohnt."

Thomas Hitzlsperger (VfB Stuttgart): "Die Nürnberger müssen irgendwie ein Mittel gefunden haben, um ständig gegen uns zu gewinnen. Eins steht aber fest: Cacau werden wir nicht zum Schuldigen für die Niederlage machen."

Roberto Hilbert (VfB Stuttgart): "Wir waren über 120 Minuten nicht die schlechtere Mannschaft, obwohl wir nur zu zehnt klarkommen mussten. Wenn du in Unterzahl über so eine lange Strecke Gas gibst und dann durch so ein Glückstor verlierst, ist das natürlich besonders bitter."

Timo Hildebrand (VfB Stuttgart): "Wir haben super gefightet und alles in die Waagschale geworfen - und das mit zehn Mann. Der Schiri hatte auch nicht seinen besten Tag. Ich bin stolz auf die Jungs, sie haben alles gegeben und sind immer wieder zurückgekommen wie schon in der ganzen Saison."

Hört hier den Traumtor-Schützen von Berlin, Jan Kristiansen, im Interview mit Stephanie Graeber vom Club-Medienpartner Radio Gong 97,1 beim Empfang der Mannschaft am Sonntag in Nürnberg.

Heldenempfang

Die Club-Fans bereiteten ihren Stars einen tollen Empfang

Nürnberg - Der Anblick war überwältigend. 100.000 (!) Fans des 1. FC Nürnberg hatten sich am Sonntagnachmittag (27.05.07) auf dem Hauptmarkt der Frankenmetropole versammelt, um ihre Pokalhelden in Empfang zu nehmen. Aber nicht nur dort, sondern bereits am Flughafen warteten mehrere tausend Club-Anhänger, die schon am Vorabend in der Innenstadt die Nacht zum Tage gemacht hatten, auf die Meyer-Schützlinge und Vereinsfunktionäre. Kein Wunder, dass der Autokorso in Richtung Innenstadt nur mit reichlich Mühe voran kam - so groß war die allgegenwärtige Begeisterung.

Das Trikot hatten die Meisterbezwinger gegen legere Freizeitkleidung in Club-Farben getauscht. Darüber hinaus saßen bei nicht wenigen Spielern dunkle Sonnenbrillen auf der Nase - wohl nicht nur, um sich vor den spärlichen Sonnenstrahlen zu schützen. Die Berliner Party-Nacht war schließlich lang. Der zusammen mit Vereinspräsident Michael A. Roth und der wertvollen Pokalfracht im Audi-Cabrio sitzende Kapitän Raphael Schäfer hatte aber noch genug Energie und versprach: "Wir werden den Pokal stolz zeigen und weiter feiern!"

"Das ist einfach nur ein Traum"

Nach reichlicher Verspätung schafften es die Profis dann schließlich doch noch ins Zentrum. Dort lag es dann nach 20 erklommenen Stufen im Rathaus schon bereit: das Goldene Buch der Stadt. Nach einer kurzen Glückwunschrede von Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly trugen sich die Pokalsieger in das Gästebuch der Stadt ein und ließen sich im Saal feiern. Dann, um kurz vor 16.00 Uhr, folgte der Höhepunkt: vor einem wahren Fahnen-Meer betraten die Cluberer die Bühne vor dem Rathaus und feierten gemeinsam mit den Fans. "Das ist einfach nur ein Traum", sprach der im Finale mit einer Knieverletzung vorzeitig ausgeschiedene Torschütze Marek Mintal der gesamten Club-Familie aus dem Herzen.

"Und wir haben den Pokal, Halleluja", stimmte die Mannschaft an und genoss sichtlich den Ruhm des Triumphs. Die bereits am Vormittag aus der ganzen Region angereisten Club-Anhänger ließen sich auch vom strömenden Regen ihre Freude nicht nehmen, der just in dem Moment niederging, als ihre Lieblinge die Feierbühne betraten. Immer wieder hallte die Vereinshymne "Die Legende lebt" über den Platz, und friedlich wurde Arm in Arm das Wunder von Berlin gefeiert. Keine Frage: Von den Emotionen übertraf das Pokalfest sogar die WM-Party im Sommer letzten Jahres.

Meyer und der Schneeluchs

Als Trainer Hans Meyer zum Mikrofon griff, kam er fast nicht zu Wort. So laut skandierten die Fans seinen Namen. "Das war so fantastisch, was die Mannschaft in Berlin geleistet hat. Sie hat es verdient, so gefeiert zu werden", lobte der sichtlich bewegte Erfolgscoach sein Team und dankte den Anhängern für die tolle Unterstützung: "Ihr habt uns mit einer unglaublichen Euphorie dorthin getragen, wo wir jetzt stehen." Für die Zuschauer vor den TV-Bildschirmen zu Hause sollten das die letzten Worte von der großen Pokalsause bleiben. Der Bayerische Rundfunk, der mit seiner Live-Übertragung vom Hauptmarkt ohnehin zeitlich schon mächtig überzogen hatte, brach abrupt ab und kehrte zu seiner planmäßigen Programmschiene zurück, wo eine Tiersendung an der Reihe war. Thema: der Schneeluchs. Eben noch Meyer, dann unvermittelt der Luchs auf der Mattscheibe - das passte doch.

Indes lief die Party in der Innenstadt weiter. Überhaupt war ein Ende der Feierlichkeiten nicht abzusehen. Vieldeutig wies Sportdirektor Martin Bader darauf hin, dass man nicht nur gestern beim Spiel gezeigt habe, "dass wir über 120 Minuten gehen können." Präsident Michael A. Roth brachte es auf den Punkt: "Das ist für den Verein und die ganze Region ganz wichtig, dass wir endlich wieder auferstanden sind aus den schweren und schlechten Zeiten." Die Legende lebt - und das für alle Zeiten!

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Pressespiegel
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