2:1 - Mintal und Vittek<br>drehen Pokalpartie!

Paderborn - Der 1. FC Nürnberg hat das Achtelfinale im DFB-Pokal erreicht. Am Mittwochabend (25.10.06) gewann die Mannschaft von Trainer Hans Meyer in der 2. Runde beim Zweitligisten SC Paderborn mit 2:1 n.V. (1:1/0:0). Vor 7.028 Zuschauern im Hermann-Löns-Stadion drehten Marek Mintal und Robert Vittek mit ihren Treffern (81., 92.) die Partie, nachdem Thomas Bröker in der 61. Minute zunächst das 1:0 für Paderborn gelungen war.

Trainer Hans Meyer nahm im Vergleich zur Bundesliga-Partie bei Eintracht Frankfurt (2:2) drei Veränderungen vor: Daniel Klewer ersetzte im Tor Raphael Schäfer, Marek Mintal und Ivica Banovic kamen für Ivan Saenko und Markus Schroth. Auch Paderborns Chef-Trainer Roland Seitz wechselte dreimal: Jerome Colinet sprang für den im Pokal gesperrten Andrew Sinkala ein, Markus Krösche und Mehmet Dragusha verdrängten David Fall und Erwin Koen.

Club überlegen, aber immer wieder Starke

In der ersten Halbzeit zeigte der Club die reifere Spielanlage und hatte auch deutlich mehr Torchancen. Die erste verzeichnete Banovic, der in eine Ecke von Jan Polak den Kopf hineingehalten hatte. Paderborn-Keeper Tom Starke klärte jedoch mit einer Hand (18.). Zwei Minuten später versuchte es Vittek nach Zuspiel von Jaouhar Mnari aus spitzem Winkel, schoss aber rechts am Tor vorbei. Auf der anderen Seite Colinet mit einem Fernschuss (30.).

Dann lenkte Starke eine Direktabnahme von Mintal um die andere Ecke (32.). Auch Vitteks verdeckter Drehschuss aus 15 Metern konnte Starke nicht überwinden (41.). Die Hausherren hatten ihre erste gute Möglichkeit mit dem Halbzeitpfiff. Drei Meter vor dem FCN-Tor tauchte plötzlich Timo Röttger auf. Doch Klewer entschärfte die Gefahr und hielt bravourös (45.). Ohne Tore verabschiedeten sich beide Mannschaften in die Halbzeit.

Erst der Rückstand durch Bröker, dann Mintals Ausgleich

Auch nach dem Seitenwechsel blieb der FCN optisch überlegen, allerdings kehrten die Gastgeber mit mehr Feuer aus den Kabinen. Tomas Galasek probierte es mit einem 30-Meter-Schuss, der noch abgefälscht wurde, doch wieder war Starke zur Stelle (54.). Heim-Trainer Seitz wechselte erstmals aus und brachte Koen für Dragusha (60.). Mit dieser Entscheidung bewies er ein glückliches Händchen, denn nur eine Minute später bereitete Koen die Führung für Paderborn vor: Auf links passte der Angreifer zu seinem Offensivpartner Bröker, der am langen Pfosten zum 0:1 aus Club-Sicht einschob (61.).

Hans Meyer reagierte umgehend und brachte mit Saenko und Schroth zwei Stürmer. Die Nürnberger drückten nun mächtig aufs Gas, Paderborn konterte. Einen Versuch von Javier Pinola klärte Röttger erst auf der Linie (73.). Fünf Minuten später wurde Vittek im Strafraum von einem Paderborner umgestoßen, doch die Pfeife von Schiedsrichter Dr. Jochen Drees blieb stumm. Kurz danach war Drees dann aber doch gezwungen zu pfeifen - der Club erzielte den überfälligen Ausgleich! Pinola hatte eine Ecke von der linken Seite hineingebracht, Vittek verlängerte an den langen Pfosten und Mintal stand dort, wo ein Torjäger stehen muss. Das "Phantom" schob zu seinem ersten Pflichtspieltreffer seit dem 21. August 2005 in der 1. Runde des DFB-Pokals in Eschborn ein - 1:1 (81.).

Siegtreffer von Vittek in Gerd Müller-Manier

Die letzte Aktion in der regulären Spielzeit hatte dann Klewer, der einen 16-Meter-Fernschuss von Linksfuß Colinet mit einem tollen Hechtsprung fing (83.). Das 1:1 bedeutete Verlängerung, in die die Cluberer perfekt starteten: Ganze zwei Minuten waren gespielt, als Saenko sich auf links durchsetzte, am Sechzehner zu Mnari passte. Der Tunesier leitete halbhoch in die Mitte zu Vittek weiter, der den Ball in bester Gerd Müller-Manier annahm, sich drehte und dann zum 2:1 einschoss (92.)! Das slowakische FCN-Duo agierte so, wie es sich alle Club-Fans erträumen.

Doch allzu lange blieb die Freude in den Gesichtern der etwa 600 mitgereisten FCN-Anhänger (inklusive Schalker Unterstützung) nicht, denn Paderborn wollte den Ausgleich. Gefahr drohte Anfang der zweiten Hälfte der Verlängerung, als Klewer herauseilte und Andreas Wolf und Glauber mit vereinten Kräften für den Schlussmann klären mussten (106.). Fünf Minuten später musste auch noch Vittek ausgewechselt werden. Der Torschütze zum 2:1 fasste sich an seinen rechten Knöchel und wurde durch Jan Kristiansen ersetzt (111.). Auch Pinola musste verletzt an die Seitenlinie, wurde dort von Dr. Jochen Gruber während der Schlusssequenzen behandelt. Weil Klewer auch gegen den allein auf ihn zulaufenden Bröker toll parierte (113.), blieb es am Ende beim keinesfalls unverdienten 2:1-Sieg des Favoriten, der in einem typischen Pokalfight die coolere Mannschaft war und nun in die nächste Runde einzieht.


Alle Ergebnisse der 2. Pokalrunde!


Das Spiel im Stenogramm:

SC Paderborn: Starke - Schüßler, Döring, Brouwers - Gouiffe à Goufan, Colinet - Röttger (92. Dogan), Krösche (77. Fall), de Graef - Bröker - Dragusha (60. Koen)

1. FC Nürnberg: Klewer - Reinhardt, Wolf, Glauber, Pinola - Galasek, Mnari - Polak (64. Schroth), Mintal, Banovic (64. Saenko) - Vittek (111. Kristiansen)

Tore: 1:0 Bröker (61.), 1:1 Mintal (81.), 1:2 Vittek (92.)

Zuschauer: 7.028

Schiedsrichter: Dr. Drees 

Gelbe Karten: Gouiffe à Goufan/Pinola, Saenko, Glauber

Gelb-Rote Karten: -/-

Rote Karten: -/-

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