"Das nächste Spiel ist das wichtigste"

Nürnberg - Am Samstag (30.09.06, 15.30 Uhr) empfängt der 1. FC Nürnberg den 1. FSV Mainz 05 im easyCredit-Stadion. Nach zuletzt drei Unentschieden in Folge wollen die Cluberer am 6. Spieltag unbedingt wieder einen "Dreier" einfahren. "Wir haben uns diese Woche sehr konzentriert auf das Spiel vorbereitet", sagte Trainer Hans Meyer am Donnerstag (28.09.06) auf der Pressekonferenz.

Ob die Mannschaft nach dem unglücklichen 1:1 in Cottbus vom vergangenen Sonntag im Training nicht niedergeschlagen gewesen sei, wollten die Journalisten wissen. Meyer fand das nicht: "Ich habe keine besondere Enttäuschung gespürt. Die Stimmung war ganz normal."

"Eine über mehrere Monate andauernde positive Entwicklung"

Bislang trafen der FCN und Mainz viermal in der Bundesliga aufeinander. Bei je einem Heim- und Auswärtssieg beider Teams und einem Torverhältnis von 6:6 ist die Bilanz exakt ausgeglichen. Das letzte Duell im eigenen Stadion am 1. April dieses Jahres entschieden Meyers Schützlinge allerdings deutlich zu ihren Gunsten (3:0).

Kein Wunder, dass die Gäste sich nicht gerne an diese Partie erinnern und hoffen, "dass wir uns viel besser präsentieren als bei unserem letzten Auftritt in Nürnberg", so FSV-Keeper Dimo Wache im Interview mit fcn.de. Dass der Club in der Tabelle zurzeit den vierten Platz belegt, ist für den Mainzer Torhüter kein Zufall: "Es ist beim Club kein kurzfristiges Hoch über drei, vier Spieltage, sondern eine schon über mehrere Monate andauernde positive Entwicklung", stellte der 33-Jährige fest.

"Bin froh, dass ich nach so langer Zeit wieder mit dabei bin"

Am Valznerweiher ist man jedoch weiterhin bescheiden. Die Saisonziele haben sich nicht geändert: "Das nächste Spiel ist immer das wichtigste. Das wollen wir gewinnen und weiter schauen wir noch nicht", erklärte Robert Vittek auf der Pressekonferenz.

Sturmpartner Marek Mintal war am Donnerstag ebenfalls vor Ort. Die Pressevertreter fragten den Slowaken, ob nach seiner Verletzungspause ein besonderer Druck auf ihm laste. "Ich bin froh, dass ich nach so langer Zeit wieder mit dabei bin. Natürlich erwarten alle auch ein Tor von mir. Aber da brauchen wir Geduld", so der Slowake lächelnd. Wichtig sei vor allem ein Sieg in der nächsten Partie. "Natürlich würde ich mich freuen, wenn wir gewinnen und ich ein Tor schieße, aber wenn ich nicht treffe und wir gewinnen, ist es genauso gut."

"Wenn wir mit zwölf Spielern antreten könnten..."

Gegenüber dem Cottbus-Spiel gibt es nur eine Veränderung im Kader. Gerald Sibon fällt mit Oberschenkelproblemen aus, dafür hat Marek Nikl keine Rückenprobleme mehr und ist wieder einsatzbereit.  Auf die Anfangself wird das jedoch keine Auswirkungen haben. Die Positionen sind fest besetzt, lediglich links in der Offensive herrscht ein Überangebot. Dort war zuletzt Robert Vittek gesetzt, aber auch Ivan Saenko drängt mit konstant guten Trainingsleistungen in die Startformation. "Wenn wir mit zwölf Spielern antreten könnten, wäre Saenko sicher dabei", beschrieb Meyer sein Luxusproblem, für das er bis Samstag die passende Lösung finden muss.

Derweil freut sich FSV-Trainer Jürgen Klopp darüber, dass sein Abwehrchef Manuel Friedrich am Mittwoch wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen ist. Ob der Nationalspieler, der vor drei Wochen am Meniskus operiert worden war, im easyCredit-Stadion schon wieder spielen kann, ist allerdings noch nicht sicher. Notfalls würde Ralph Gunesch erneut dessen Stelle in der Innenverteidigung übernehmen. Auf jeden Fall wieder fit bei den Mainzern ist dagegen Imre Szabics.

Schon 33.000 Karten verkauft

Die Club-Fans sind heiß auf das fünfte Bundesliga-Duell zwischen Nürnberg und Mainz. Bis Donnerstag waren bereits 33.000 Tickets verkauft. Wer jetzt noch eine Eintrittskarte haben möchte, bekommt sie

  • im 1. FCN-Fan-Shop am Sportpark Valznerweiher am Clubgelände, Valznerweiherstraße 200,
  • im 1. FCN-Fan-Shop Nürnberg-Innenstadt, Ludwigstraße 46
  • in allen FCN-Ticket-Agenturen,
  • über die FCN-Ticket-Hotline 0180 - 50 50 326 (12 ct pro Minute)
  • sowie im Online-Ticketing auf fcn.de.

"Ich bin in Mainz heimisch geworden"

FSV-Torhüter Dimo Wache in Aktion

Nürnberg - Am Samstag (30.09.06, 15.30 Uhr) empfängt der 1. FC Nürnberg den 1. FSV Mainz 05. Im Tor des Tabellen-Zwölften wird dann Dimo Wache stehen. Der 33-Jährige hütet seit 1995 den Kasten der Rheinhessen und bestritt seither 53 Bundesligaspiele. Im Interview mit fcn.de spricht Wache über die große personelle Fluktuation bei den Mainzern, seine persönlichen Highlights und Pläne sowie selbstredend auch über die Partie im easyCredit-Stadion.

fcn.de: Dimo Wache, gegen Hertha BSC spielte Mainz am Samstag zum dritten Mal in dieser Saison unentschieden. Außerdem stehen ein Sieg zum Auftakt und eine Niederlage - die erste für Mainz in der Bundesliga seit April dieses Jahres - in Cottbus zu Buche. Wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Saisonverlauf?

Dimo Wache: Nur bedingt, weil in den Spielen für uns mehr drin war. Aber wir können mit diesen sechs Punkten als Basis auch leben. Das Versäumte ist für uns der Ansporn, es in den kommenden Spielen besser zu machen.

Im Sommer hat es für Mainzer Verhältnisse eine ungewöhnlich große personelle Fluktuation gegeben. Mit Antonio da Silva, Mohamed Zidan und Michael Thurk haben einige Schlüsselspieler den FSV verlassen. Hat ihre Mannschaft die Veränderungen im Kader bereits kompensiert?

Dimo Wache: Beim vergangenen Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin waren unter 14 eingesetzten Spielern acht Neue. Es ist nur allzu normal, dass da auf dem Platz ein neues Mannschaftsgefüge erst wachsen muss und dies auch ein wenig Zeit benötigt. Andererseits ist dies auch ein spannender Prozess und wir spüren mit jeder weiteren Trainingseinheit und jedem weiteren Spiel, dass wir besser zusammen wachsen.

Auch die Liste der Neuzugänge ist lang: Imre Szabics, Mimoun Azaouagh, Du-Ri Cha, Markus Feulner, Ralph Gunesch, Bakary Diakite, Edu, usw. Wer von den Neuen hat Sie persönlich denn bislang am meisten überzeugt?

Dimo Wache: Das lässt sich so pauschal nicht beurteilen. Jeder einzelne Spieler hat seine eigene Geschichte, musste mit Verletzungen umgehen, wagt einen neuen Anlauf in der Bundesliga oder spielt das erste Mal überhaupt in der Bundesliga. Alle Neuen sind sehr gute Fußballer, die sich bei uns weiter entwickeln werden. Bei allen überzeugt mich aber vor allem, dass es gute Typen sind, die perfekt in unser Team passen.

Ihre Mannschaft ist im DFB-Pokal bereits in der 1. Runde an Saarbrücken gescheitert und kann sich nun voll auf die Bundesliga konzentrieren. Was ist diese Saison für Mainz drin?

Dimo Wache: Wir bemessen unsere Saisonziele nicht in Tabellenplätzen. Wenn wir es schaffen diese Mannschaft an ihr Leistungslimit zu bringen, dann sollten wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben.

Sie gehören mit Ihren 32 Jahren schon zum "alten Eisen" bei Mainz 05. Nur fünf Spieler sind älter als 30, zehn Akteure dagegen 23 oder jünger. Gibt es da einen Generationenunterschied für Sie? Wenn ja, macht dieser sich auch auf dem Platz bemerkbar?

Dimo Wache: Natürlich gibt es einen Generationenunterschied. Mario Vrancic beispielsweise, der nun zum Profikader gehört, ist gerade erst 17 Jahre alt geworden. Er könnte ja mein Sohn sein. Aber auf dem Platz spielt das keine Rolle, da gibt es nur gute oder schlechte Fußballer und Jungs, die sich besser oder schlechter integrieren. Und da gibt es keine Kluft zwischen Alt und Jung bei uns.

Sie spielen bereits die zwölfte Saison für Mainz - eine Treue die im schnelllebigen Fußball selten ist. Hatten Sie niemals Lust, etwas Neues auszuprobieren und den Verein zu wechseln?

Dimo Wache: Doch, ich hatte Angebote. Meine Entscheidung für Mainz 05 war letztlich immer eine Bauchentscheidung. Wir sind dabei, hier in Mainz etwas Dauerhaftes aufzubauen und es ist sehr spannend, dabei mit zu helfen. Außerdem lebe ich gerne in Mainz, bin dort heimisch geworden.

Sie haben in Mainz so ziemlich alles erlebt, was man erleben kann. Zu den Highlights gehörten sicherlich Aufstieg, Klassenerhalt und die Teilnahme am UEFA Cup. An welches sportliche Ereignis erinnern Sie sich denn am liebsten?

Dimo Wache: Das intensivste Erlebnis war sicher der Aufstieg. Ich bin drei Mal mit Mainz 05 am Aufstieg gescheitert. Beim zweiten und dritten Versuch war es so extrem knapp und unglücklich, dass es dann 2004 beim Aufstieg kein Halten mehr gegeben hat. Die Feiern waren so intensiv, dass sie die anderen Erlebnisse, die ich auch nicht missen möchte, doch in den Schatten stellen.

Haben Sie sich für Ihre sportliche Zukunft Ziele gesteckt? Wie sehen die aus?

Dimo Wache: Gesund bleiben, Fußball spielen, mit Mainz 05 in der Liga bleiben, so könnte man die mittelfristigen Ziele zusammenfassen.

Am Samstag tritt Mainz beim 1. FC Nürnberg an. Die Cluberer haben am Sonntag in Cottbus knapp den Sieg und damit den erneuten Sprung an die Tabellenspitze verpasst. Steht der FCN Ihrer Meinung nach zu Recht so weit oben in der Tabelle?

Dimo Wache: Die Tabelle lügt nicht. Beim Club ist es ja auch kein kurzfristiges Hoch über drei, vier Spieltage, sondern eine schon über mehrere Monate andauernde positive Entwicklung.

In der vergangenen Saison gewann Mainz zuhause mit 4:1, in der Rückrunde setzte es beim Club eine 0:3-Niederlage. Was erwarten Sie diesmal vom Spiel in Nürnberg?

Dimo Wache: Dass wir uns viel besser präsentieren als bei unserem letzten Auftritt in Nürnberg und bei unserem vergangenen Auswärtsspiel in Cottbus. Dass wir demonstrieren, welch positive Entwicklung unsere Mannschaft nimmt, dass wir mutig spielen und endlich mal wieder gewinnen.

Vielen Dank für das Gespräch, Dimo Wache!

Bundesliga-Neuling an der Pfeife

Gutes Gelingen, Marc Seemann!

Nürnberg - Wenn am Samstag (30.09.06, 15.30 Uhr) der 1. FC Nürnberg im easyCredit-Stadion auf Mainz 05 trifft, feiert einer der Akteure auf dem Platz seine Bundesliga-Premiere: Schiedsrichter Marc Seemann aus Essen.

Der 33-jährige Jura-Student im Staatsexamen ist seit 1999 DFB-Unparteiischer und leitete seit 2003 genau 26 Zweitliga-Spiele. Eins davon sogar mit FCN-Beteiligung: Am 7. Dezember 2003 gewannen die Cluberer unter seiner Regie gegen den VfL Osnabrück mit 2:0.

Zu Seemanns Hobbies zählen neben Fitness-Training auch Saunabesuche, Lesen und Musik. Hoffen wir, dass der Mann von der DJK Adler Frintrop am Samstag die richtige Mischung aus Konzentration und Entspannung auf dem Rasen findet. Zur Unterstützung bringt er seine Assistenten Guido Winkmann und Mark Borsch sowie als vierten Offiziellen Markus Schmidt mit.

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