Bielefeld - Am Samstag beim 2:3 (1:1) in Bielefeld haben nicht nur die drei liegen gelassenen Punkte geschmerzt. Die Cluberer zogen sich auch die ein oder andere physische Blessur zu. Raphael Schäfer hatte sich bei einem üblen Einsteigen Jörg Böhmes am Kopf verletzt. Erste Diagnose nach dem Spiel: Die rechte Gesichtshälfte ist aufgrund einer Fleischwunde geschwollen, gebrochen ist aber wahrscheinlich nichts. Außerdem war Ivica Banovic bei einer Abwehraktion mit Keeper Schäfer zusammengerasselt. Der Kroate hat sich eine Gehirnerschütterung zugezogen.
Natürlich waren die Spieler und Verantwortlichen des 1.FCN enttäuscht über die Niederlage. Vor allem, weil die Cluberer die abstiegsbedrohte Arminia zunächst beherrscht hatten, den Gegner dann jedoch durch eigene Fehler wieder aufbauten: "Wir haben vier von fünf Bielefelder Großchancen selbst vorbereitet", stellte Trainer Hans Meyer fest. Bielefelds Coach Frank Geideck warnte unterdessen "angesichts des bevorstehenden Programms" seiner Mannschaft davor, nach dem ersten Sieg in der Rückrunde überheblich zu werden.
Jan Kristiansen (1. FC Nürnberg): "Schade, dass wir am Anfang unsere Möglichkeiten nicht genutzt haben. Wir hätten nach dem 1:0 nachlegen können, haben dann aber am Ende gegen kämpferische Bielefelder leider kein Glück gehabt."
Jan Polak (1. FC Nürnberg): "Wir haben eigentlich gut angefangen und Bielefeld am Anfang beherrscht. Aber die Arminia ist mit dem Tor kurz vor der Pause wieder ins Spiel gekommen und hat es dann geschafft, uns zu Fehlern zu zwingen."
Jörg Böhme (Arminia Bielefeld über sein Foul an Schäfer): Ich habe mich sofort entschuldigt. Sowas kommt in England jedes Wochenende vor.
Trainer Hans Meyer (1. FC Nürnberg): "Ich bin beruhigt, dass wir noch Fünfter sind. Ich habe zuletzt gesagt, dass es uns von anderen Teams unterscheidet, dass wir eindeutig weniger Fehler machen. Das war heute definitiv nicht der Fall, wir haben vier von fünf Bielefelder Großchancen selbst vorbereitet. Böhmes rücksichtsloses Foul an Schäfer hätte auch mit Rot bestraft werden können. Insofern ist es Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet er am Ende zum entscheidenden Spieler wurde."
Trainer Frank Geideck (Arminia Bielefeld): "Wir haben hier in letzter Zeit viel auf die Mütze bekommen. Heute sind wir durch eine individuelle Leistung des Gegners in Rückstand geraten und hatten danach auch etwas Glück. Unser Blick geht nach vorne. Überheblichkeit ist angesichts des bevorstehenden Programms fehl am Platze."