1:1 bei den Wölfen

Hoch das Bein: Torschütze Saenko (re.) zaubert, Möhrle staunt

Wolfsburg - Der 1. FC Nürnberg hat sich am Samstag (25.11.06) im Gastspiel beim VfL Wolfsburg mit einem 1:1 (1:0) einen Punkt erkämpft. Das Team von Trainer Hans Meyer war vor 16.397 Zuschauern in der Volkswagen Arena bereits nach sieben Minuten durch den vierten Saisontreffer von Ivan Saenko, der von einem Patzer Uwe Möhrles profitierte, mit 1:0 in Führung gegangen. Den Ausgleich für die Hausherren markierte Juan Menseguez eine knappe Viertelstunde vor Abpfiff (74.).

Mit ihrem bereits neunten Unentschieden - dem siebten 1:1 in dieser Spielzeit - bleiben die Cluberer die Remiskönige der Liga und verpassten es, am VfL in der Tabelle vorbeizuziehen. Der 1.FCN rangiert mit nun 18 Punkten weiterhin auf Rang neun, kann aber noch von Leverkusen oder Aufsteiger Cottbus verdrängt werden, die am Sonntag im direkten Duell aufeinandertreffen. Die Wölfe warten zwar auch nach dem elften Bundesliga-Vergleich mit den Franken auf ihren zweiten Sieg, verteidigten aber sowohl ihre stolze Serie von nun sieben Spielen ohne Niederlage, als auch den achten Platz mit einem Punkt Vorsprung vor Nürnberg.

Meyer mit der selben Startformation wie gegen Leverkusen

Die Wolfsburger mussten auf den angeschlagenen Jacek Krzynowek verzichten. Der ehemalige Cluberer hätte gerne gespielt, Probleme in der Kniekehle zwangen ihn jedoch zum Verzicht. Pablo Thiam kam dafür zu seinem ersten Saisoneinsatz von Beginn an. Trainer Klaus Augenthaler wollte seinen ehemaligen Verein nicht nur mit dieser Maßnahme überraschen und bot mit Juan Carlos Menseguez, Mike Hanke und Cedric Makiadi drei Stürmer auf. Der Club trat, wie nicht anders zu erwarten, mit seiner Erfolgself vom vergangenen Wochenende an.

Die taktische Neuausrichtung bei den Wölfen kam jedoch zunächst den Nürnbergern zu Gute. Vom Anpfiff weg bestimmte die Club-Elf das Geschehen und zwang den Gegner mit druckvollem Spiel zu Fehlern. Ivan Saenko hatte bereits nach zwei Minuten die erste Torchance, verzog jedoch einen Schuss von der linken Strafraumecke. Fünf  Minuten später konnten die etwa 2.000 mitgereisten Club-Fans dann jubeln. Nach einem lang nach vorne geschlagenen Ball von Andreas Wolf hatte Wolfsburgs Verteidiger Uwe Möhrle den Ball mit der Brust versucht zurück zu Keeper Simon Jentzsch zu spielen. Der in den ersten Minuten groß aufspielende Saenko war hellwach, kam vor dem Wölfe-Torwart an den Ball, umkurvte diesen und schob die Kugel ins VfL-Netz (7.). 1:0 - die Führung für den 1. FCN!

Souveräne Abwehrleistung

Danach versuchten die Hausherren, besser ins Spiel zu kommen und ihrerseits Druck zu erzeugen, aber die Nürnberger Defensive stand sicher und ließ kaum Chancen zu. Lediglich Mike Hanke hatte zwei Gelegenheiten: Zuerst konnte er eine Flanke des Argentiniers Menseguez nicht kontrollieren (28.), dann hinderte Andreas Wolf den Nationalstürmer entscheidend am Torschuss (36.). Außer bei einigen, jedoch ungefährlichen Standardsituationen, geriet der Kasten von Torwart Raphael Schäfer bis zum Pausenpfiff nicht mehr in Gefahr.

In der zweiten Halbzeit dominierte der Club das Geschehen zunächst nach Belieben. Die Wolfsburger Angriffsbemühungen wurden immer wieder früh unterbunden. Beim FCN war die Laufbereitschaft enorm hoch  und einer half dem anderen. Die Schützlinge von Trainer Hans Meyer verlagerten das Spielgeschehen geschickt vom eigenen Strafraum weg ins Mittelfeld und ließen somit eine halbe Stunde lang nichts anbrennen.

Ein Gegentor wie aus dem Nichts

Dann die 74. Minute: Menseguez hatte sich mit Javier Pinola immer wieder packende Duelle auf der linken Außenbahn geliefert, die der Nürnberger zumeist für sich entscheiden konnte. Doch dieses Mal setzte sich der Wolfsburger gegen seinen argentinischen Landsmann durch und konnte den Ball am Nürnberger Verteidiger vorbeilegen. Glauber kam zu Hilfe, fälschte den nachfolgenden Schuss des Wolfsburgers jedoch unhaltbar für Schäfer ins eigene Tor ab. Es war die erste dicke Chance für das Team des ehemaligen 1.FCN-Trainers Augenthaler in der zweiten Halbzeit.

Die letzten Minuten gehörten dann dem Club. Mit den Einwechslungen von Jan Polak und Ivica Banovic für Tomas Galasek und Markus Schroth (79.) kam nochmals neuer Schwung ins Offensivspiel und damit die Nürnberger wieder zu Möglichkeiten. Jan Kristiansens Schuss aus 18 Metern konnte von den Wolfsburgern jedoch abgeblockt werden (82.). Kurz vor Schluss setzte sich dann Robert Vittek in einem Gewühl gegen drei Grün-Weiße durch und war frei vor Jentzsch. Der VfL-Keeper warf sich jedoch vor den slowakischen Nationalspieler und konnte diese letzte Möglichkeit vereiteln.

Starke Leistung lässt hoffen

Dank einer geschlossenen und kämpferisch starken Mannschaftsleistung sahen die Franken lange Zeit wie der sichere Sieger aus. Die Cluberer spielten souverän und die Abwehr wirkte äußerst sicher. Das Match schien die bisherigen Saisonspiele auf den Kopf zu stellen: Der 1.FCN zeichnete sich im Duell der besten Abwehrreihen der Liga durch eine optimale Chancenauswertung aus. Dann musste der Club aufgrund einer schönen Einzelaktion der Gastgeber jedoch noch den Ausgleich hinnehmen.

Am Sonntag, 3. Dezember 2006, kommt der Tabellenführer Schalke 04 ins easyCredit-Stadion. Spiele gegen die Königsblauen sind für alle Club-Anhänger immer etwas Besonderes. In diesem Jahr dürfte das Treffen zweier zufriedener Fangruppen noch schöner als sonst werden. Und sportlich gesehen ist das Spiel der beiden Traditionsvereine sowieso reizvoll.


Das Spiel im Stenogramm:

VfL Wolfsburg: Jentzsch - Möhrle, Quiroga, Hofland, Sarpei - van der Leegte, Thiam (59. Hristov) - Menseguez, Santana, Makiadi - Hanke (46. Boakye)

1. FC Nürnberg: Schäfer - Reinhardt, Wolf, Glauber, Pinola - Galasek (79. Banovic), Mnari - Kristiansen - Vittek, Schroth (79. Polak), Saenko

Tore: 0:1 Saenko (7.), 1:1 Menseguez (74.)

Zuschauer: 16.397

Schiedsrichter: Wagner

Gelbe Karten: Hofland, Menseguez, van der Leegte/Reinhardt, Galasek

Gelb-Rote Karten: -/-

Rote Karten: -/- 

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