Leistung stimmt, nur Ergebnisse fehlen

Sieht keine Negativentwicklung: FCN-Verteidiger Andreas Wolf

Nürnberg - Beim unglücklichen 1:2 am Dienstagabend (07.11.06) im Heimspiel gegen Werder Bremen war der FCN wieder einmal das dominierende Team und wusste wieder mit schönem, flüssigen Kombinationsfußball zu überzeugen. Aber erneut vermochten es die Cluberer nicht, ihre Überlegenheit in ein entsprechendes Ergebnis umzumünzen. "Wir spielen ganz ordentlich, nur das Resultat stimmt zurzeit einfach nicht", musste auch Hans Meyer erkennen.

Doch davon ließ sich der Nürnberger Coach nicht entmutigen, verteilte stattdessen viel Lob an seine Spieler. "Bremen hat bislang eine unglaubliche Saison gespielt, deshalb haben es meine Jungs ganz gut gemacht", denen Meyer zugleich "das beste Heimspiel seit langem" attestierte. "Nürnberg war uns heute spielerisch überlegen", gestand auch Bremens Per Mertesacker, um dann jedoch auf den entscheidenden Unterschied hinzuweisen: "Aber wir haben die Tore gemacht."

Vittek selbstkritisch

Diese Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Kasten geht den Franken derzeit leider völlig ab. Dem Angriffsspiel fehlt es an Gradlinigkeit, Durchschlagskraft und insbesondere Entschlossenheit. So musste gegen eine Mannschaft vom Kaliber Bremens nach den vergebenen Chancen von Dominik Reinhardt (17.) und Marek Mintal (32.) die spielerische Überlegenheit in den 0:1-Rückstand münden. Auch wenn Torsten Frings Führungstreffer für Werder (32.) quasi aus dem Nichts fiel - er war dennoch ein Spiegelbild der vergangenen Partien.

Zwar zeigten sich die Franken in punkto Aggressivität im Vergleich zur Niederlage in Berlin (1:2) stark verbessert. Doch bei allem Elan musste auch Stürmer Robert Vittek selbstkritisch eingestehen: "Wir haben wieder keine Tore gemacht und so auch keinen Punkt geholt." Jetzt gelte es "wieder mehr Selbstbewusstsein zu bekommen, dann kommen auch die Siege wieder." Verteidiger Andreas Wolf: "Wir können mit unserem Spiel zufrieden sein, nicht aber mit dem Ergebnis. Wir haben kaum gegnerische Chancen zugelassen, aber Bremen ist nun einmal die beste Mannschaft der Liga."

Die vielen Unentschieden trüben den guten Gesamteindruck

Während Werder seit acht Partien ohne Niederlage ist und im easyCredit-Stadion bereits seinen vierten Auswärtsdreier in dieser Saison feierte, müssen die Nürnberger nach ihrem tollen Start in die Spielzeit vorerst etwas kleinere Brötchen backen. Konnte der Club noch vor kurzem zurecht stolz darauf verweisen, das einzige ungeschlagene Team der Liga zu sein, haben sich die Vorzeichen auf Grund der zweiten Niederlage binnen vier Tagen schlagartig umgekehrt. Mit einem Male steht die Negativserie von neun Spielen ohne Sieg im Vordergrund. Und auch in der Tabelle findet sich der Club nach der ersten Heimniederlage seit über neun Monaten (0:1 gegen Frankfurt) plötzlich nur noch in der unteren Tabellenhälfte wieder.

"Unseren wunderbaren Vorsprung aus den ersten Spielen haben wir in den letzten Wochen aufgezehrt. Die vier Unentschieden zu Hause fallen uns jetzt auf die Füße", weiß Hans Meyer genau, warum seine Jungs tabellarisch in Schieflage geraten sind. Dennoch: Die vielen liegen gelassenen Punkte ändern nichts an der Tatsache, dass am Valznerweiher erfolgreich gearbeitet wird und die Mannschaft in spielerischer Hinsicht nach der tollen Rückrunde der vergangenen Saison einen weiteren Schritt nach vorne gemacht hat. Auch Andreas Wolf betont: "Eine negative Entwicklung sehe ich nicht. Wir müssen künftig einfach konzentrierter sein." Das gilt bereits für den kommenden Sonntag (Anpfiff 17.00 Uhr), wenn der Club beim punktgleichen Tabellen-Nachbarn Alemannia Aachen ran muss.

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