"Zur 29 ein besonderes Verhältnis"

Fühlt sich in Nürnberg wohl: Neuzugang Jaromir Blazek

Nürnberg - Jaromir Blazek ist zur neuen Saison von Sparta Prag zum 1. FC Nürnberg gewechselt, um den zum VfB Stuttgart abgewanderten Raphael Schäfer zwischen den Pfosten zu ersetzen. Noch hat sich Trainer Hans Meyer allerdings nicht festgelegt, wer die neue Nummer 1 beim Club wird: der tschechische Torhüter oder doch eher der bisherige Ersatzkeeper Daniel Klewer - für Blazek kein Problem, auch nicht im Hinblick auf die Beziehung zu seinem Kollegen: "Mein Verhältnis zu Daniel ist normal", so der 34-Jährige im Interview fcn.de.

Darin fragten wir den Schlussmann der tschechischen Nationalmannschaft unter anderem nach seinen Vorzügen auf dem Platz - "Ich denke, dass meine Erfahrung für mich spricht" - und wollten von Blazek wissen, was es mit der Zahl 29 auf sich hat, die er unbedingt als Trikotnummer haben wollte.


fcn.de: Jaromir, herzlich willkommen beim 1.FCN! Was möchtest du mit dem Club in der kommenden Saison erreichen?

Jaromir Blazek: Es wäre schön, wenn wir an die Ergebnisse der letzten Saison anknüpfen und sie möglicherweise im UEFA-Pokal sogar noch steigern könnten. Aber das Wichtigste ist erstmal, ohne große Sorgen durch die Bundesliga zu kommen.

Dein Vorgänger Raphael Schäfer war ein sehr gut mitspielender Torwart mit exzellenten Reflexen. Welchen Spielstil pflegst du?

Blazek: Ich finde es sehr schwer, über mich selbst zu sprechen. Da möchte ich kein Urteil abgeben. Ich denke, dass meine Erfahrung für mich spricht. Diese möchte ich natürlich "an den Mann bringen".

Du kämpfst mit Daniel Klewer um den Platz im Club-Kasten. Wie würdest du dein Verhältnis zu ihm beschreiben?

Blazek: Mein Verhältnis zu Daniel ist normal. Ich betrachte ihn nicht als Rivalen. Durch die Art, wie ich mich ihm gegenüber verhalte, gehe ich davon aus, dass Daniel Klewer dies auch spürt. Zum Sportlichen: Derjenige von uns beiden, der den Ball besser fängt, wird zwischen den Pfosten stehen.

Weil die DFL vorschrieb, dass auch der 1.FCN eine Nummer 1 im Kader haben muss, erhielt Alexander Stephan diese Zahl. Du hast die 29, wie schon in Prag. Was verbindest du mit ihr?

Blazek: Zur Zahl 29 habe ich in zweierlei Hinsicht ein besonderes Verhältnis. Auf der einen Seite feiere ich jedes Jahr am 29. Dezember meinen Geburtstag. Auf der anderen Seite hat mir diese Zahl in den vergangenen fünf Jahren bei Sparta Prag Glück gebracht. Als ich nach Nürnberg kam, habe ich versucht, diese Nummer wieder zu ergattern. Ich freue mich, dass es geklappt hat! Wenn möglich, soll das auch so bleiben.

Gibt es Mitspieler, mit denen du besonders gut auskommst?

Blazek: Ich bin nicht der Typ Mensch, der nur zwei oder drei Freunde hat. Wir betreiben einen Mannschaftssport, sind ein Team. Deshalb versuche ich auch, mit allen Mitspielern gut auszukommen. Aber natürlich habe ich vor allem zu den Tschechen und Slowaken beim Club guten Kontakt, was in erster Linie daran liegt, dass ich mich mit ihnen in meiner Muttersprache sehr gut verständigen kann.

Du hast in deiner Karriere immer in Tschechien gespielt, Nürnberg ist deine erste Auslandsstation. Hat deine Familie schon eine Bleibe im Frankenland gefunden?

Blazek: Heute wird meine Familie aus Tschechien eintreffen, deshalb bin ich auch ein wenig in Eile (lacht). Darauf freue ich mich sehr. Meine Familie kennt Nürnberg noch nicht, aber ich habe ihr erzählt, dass es sehr schön hier ist und sie sich wohlfühlen wird.

Wie sieht es denn mit deinen Deutschkenntnissen aus? Kannst du mittlerweile schon ein paar Wörter?

Blazek: Einige Wörter kann ich schon...(lacht). Ich nehme zweimal pro Woche Deutschunterricht, um die Sprache schnell besser zu lernen. Ich habe eher eine Tendenz zum Englischen - die Sprache habe ich gelernt und sie ist leichter für mich als Deutsch. Aber ich denke, es wird auch bald auf Deutsch klappen.

Wie gefällt dir die Stadt Nürnberg? Hattest du schon Gelegenheit, deine neue Heimat auszukundschaften?

Blazek: Nürnberg ist eine schöne Stadt. Sie gefällt mir sehr gut, vor allem die Altstadt. Sie erinnert mich an Prag. Ich finde es außergewöhnlich, dass man von der Innenstadt schnell im Grünen oder am See sein kann.

Jaromir, wir danken dir für das Gespräch und wünschen dir für die Saison 2007/08 viel Erfolg! Ein Dankeschön auch an Nick Maruschka für die Übersetzung des Interviews.

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