Hört hier den Traumtor-Schützen von Berlin, Jan Kristiansen, im Interview mit Stephanie Graeber vom Club-Medienpartner Radio Gong 97,1 beim Empfang der Mannschaft am Sonntag in Nürnberg.

Heldenempfang

Die Club-Fans bereiteten ihren Stars einen tollen Empfang

Nürnberg - Der Anblick war überwältigend. 100.000 (!) Fans des 1. FC Nürnberg hatten sich am Sonntagnachmittag (27.05.07) auf dem Hauptmarkt der Frankenmetropole versammelt, um ihre Pokalhelden in Empfang zu nehmen. Aber nicht nur dort, sondern bereits am Flughafen warteten mehrere tausend Club-Anhänger, die schon am Vorabend in der Innenstadt die Nacht zum Tage gemacht hatten, auf die Meyer-Schützlinge und Vereinsfunktionäre. Kein Wunder, dass der Autokorso in Richtung Innenstadt nur mit reichlich Mühe voran kam - so groß war die allgegenwärtige Begeisterung.

Das Trikot hatten die Meisterbezwinger gegen legere Freizeitkleidung in Club-Farben getauscht. Darüber hinaus saßen bei nicht wenigen Spielern dunkle Sonnenbrillen auf der Nase - wohl nicht nur, um sich vor den spärlichen Sonnenstrahlen zu schützen. Die Berliner Party-Nacht war schließlich lang. Der zusammen mit Vereinspräsident Michael A. Roth und der wertvollen Pokalfracht im Audi-Cabrio sitzende Kapitän Raphael Schäfer hatte aber noch genug Energie und versprach: "Wir werden den Pokal stolz zeigen und weiter feiern!"

"Das ist einfach nur ein Traum"

Nach reichlicher Verspätung schafften es die Profis dann schließlich doch noch ins Zentrum. Dort lag es dann nach 20 erklommenen Stufen im Rathaus schon bereit: das Goldene Buch der Stadt. Nach einer kurzen Glückwunschrede von Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly trugen sich die Pokalsieger in das Gästebuch der Stadt ein und ließen sich im Saal feiern. Dann, um kurz vor 16.00 Uhr, folgte der Höhepunkt: vor einem wahren Fahnen-Meer betraten die Cluberer die Bühne vor dem Rathaus und feierten gemeinsam mit den Fans. "Das ist einfach nur ein Traum", sprach der im Finale mit einer Knieverletzung vorzeitig ausgeschiedene Torschütze Marek Mintal der gesamten Club-Familie aus dem Herzen.

"Und wir haben den Pokal, Halleluja", stimmte die Mannschaft an und genoss sichtlich den Ruhm des Triumphs. Die bereits am Vormittag aus der ganzen Region angereisten Club-Anhänger ließen sich auch vom strömenden Regen ihre Freude nicht nehmen, der just in dem Moment niederging, als ihre Lieblinge die Feierbühne betraten. Immer wieder hallte die Vereinshymne "Die Legende lebt" über den Platz, und friedlich wurde Arm in Arm das Wunder von Berlin gefeiert. Keine Frage: Von den Emotionen übertraf das Pokalfest sogar die WM-Party im Sommer letzten Jahres.

Meyer und der Schneeluchs

Als Trainer Hans Meyer zum Mikrofon griff, kam er fast nicht zu Wort. So laut skandierten die Fans seinen Namen. "Das war so fantastisch, was die Mannschaft in Berlin geleistet hat. Sie hat es verdient, so gefeiert zu werden", lobte der sichtlich bewegte Erfolgscoach sein Team und dankte den Anhängern für die tolle Unterstützung: "Ihr habt uns mit einer unglaublichen Euphorie dorthin getragen, wo wir jetzt stehen." Für die Zuschauer vor den TV-Bildschirmen zu Hause sollten das die letzten Worte von der großen Pokalsause bleiben. Der Bayerische Rundfunk, der mit seiner Live-Übertragung vom Hauptmarkt ohnehin zeitlich schon mächtig überzogen hatte, brach abrupt ab und kehrte zu seiner planmäßigen Programmschiene zurück, wo eine Tiersendung an der Reihe war. Thema: der Schneeluchs. Eben noch Meyer, dann unvermittelt der Luchs auf der Mattscheibe - das passte doch.

Indes lief die Party in der Innenstadt weiter. Überhaupt war ein Ende der Feierlichkeiten nicht abzusehen. Vieldeutig wies Sportdirektor Martin Bader darauf hin, dass man nicht nur gestern beim Spiel gezeigt habe, "dass wir über 120 Minuten gehen können." Präsident Michael A. Roth brachte es auf den Punkt: "Das ist für den Verein und die ganze Region ganz wichtig, dass wir endlich wieder auferstanden sind aus den schweren und schlechten Zeiten." Die Legende lebt - und das für alle Zeiten!

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