Der Club im DFB-Pokal, Teil IV

Glücklich nach dem Schlusspfiff (v.l.): Frau Albrecht, Frau Wenauer, Nandl Wenauer, Steff Reisch, Frau Flachenecker, Gustl Flachenecker

Im dritten Teil unserer kleinen Pokalserie dreht sich alles um den 29. August 1962 in Hannover.

Der Club will seinen dritten Titel im DFB-Pokal. Fortuna Düsseldorf heißt der Gegner, beide Teams kennen sich nicht wirklich. Die Bundesliga kommt erst ein Jahr später, noch spielen die Düsseldorfer in der Oberliga West, die Cluberer in der Oberliga Süd; in fünf regionale Ligen ist damals der deutsche Spitzenfußball aufgeteilt.

Auch der Weg ins Endspiel war vor 45 Jahren noch abenteuerlich. Der Club hat in der ersten Runde TuSpo Nürnberg (!) mit 10:1 aus dem Weg geräumt, und auch Kickers Würzburg (11:0) und die SpVgg Weiden (3:0) sind regionale Gegner, ehe die Fahrt zum SSV Ulm (3:1) etwas weiter wird. In Ulm sollte der Club im übrigen noch einmal echte Pokalgeschichte schreiben: 2001 schieden die Franken als erster Bundesligist beim damaligen Fünftligisten aus!

Club bezwingt Hildesheim und Frankfurt

Gegen den VfV Hildesheim wartete ein ganz komplizierterer Brocken auf die Franken - dachten alle. Schließlich kam in der Runde der letzten Acht der Dritte der Oberliga Nord in den alten Zabo - und wurde gleich mit einem damals unglaublichen 11:0 wieder nach Niedersachsen geschossen.

Ebenfalls heute nicht mehr vorstellbar: erst fünf Tage vor dem Endspiel stieg das Halbfinale. Der Gegner hieß damals Eintracht Frankfurt - und meldete sich kurz vor dem Pokalspiel mit einem satten 5:0 über Bayern München im Punktspiel der Oberliga Süd zurück. Die Eintracht kam als Favorit - und ging doch vor 26.000 Zuschauern im alten Zabo mit 2:4 unter; Wild, zweimal Flachenecker und Hasender holten die "Adler" vom Fußball-Himmel herunter.

2:1 nach Verlängerung - der dritte Pokalsieg

Nun also Hannover, der 29. August, der Club gegen Fortuna Düsseldorf. Dort, in Hannover, hat der Club ein gutes Jahr zuvor seine achte Deutsche Meisterschaft gewonnen. Auf dieses Omen setzen die Nürnberger, denen diesmal Max Morlock, Joe Zenger und Heiner Müller fehlen. Prompt übernimmt die Fortuna das Kommando, und 1.FCN-Torhüter Roland Wabra muss wie ein Panther durch sein Gehäuse hechten, um die Düsseldorfer Schüsse zu entschärfen. Machtlos ist Wabra erst nach einer guten Stunde, als Wolfframm einen Meyer-Pass zur Düsseldorfer Führung nutzt. Revanchiert sich die Fortuna für die Niederlage im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft von 1936, oder kann Nürnberg den damaligen 2:1-Sieg in der Verlängerung wiederholen?

Der Club kann, denn der Club dreht jetzt auf. Gustl Flachenecker bedient den frei stehenden Kurt Haseneder, und dessen Schuss kann Düsseldorfs Torsteher Görtz nur noch ins eigene Tor lenken - 1:1 nach 71 und dann auch nach 90 Minuten, Verlängerung. Da hat plötzlich Fortunen-Stopper Krafft keine Kraft mehr: seinen kapitalen Bock nutzt Tasso Wild, der direkt vor dem Düsseldorfer Tor seinem Gegenüber den Ball wegspitzelt und ins Tor schießt. Die Entscheidung in der 93. Minute, die junge Club-Mannschaft bringt das Spiel jetzt souverän über die Runden und feiert ihren dritten Pokalsieg.

Einen ausführlichen Spielbericht vom damaligen Finale sowie die Aufstellungen beider Mannschaften findet ihr HIER.

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