Koller: "Wir haben eine Idee"

Zuversichtlich, dass die Punkte in Bochum bleiben: Marcel Koller

Nürnberg - Am Sonntag (11.02.07, 17.00 Uhr) tritt der 1. FC Nürnberg zum Auswärtsspiel beim VfL Bochum an. Die Nürnberger haben in der Rückrunde bislang erst ein Gegentor kassiert, der nächste Gegner noch kein eigenes erzielt. Eine große Herausforderung für die Bochumer also, Raphael Schäfer im Club-Tor zu überwinden. Wie sie das anstellen wollen? "Sie können sich sicher sein: Wir haben eine Idee!", verriet Marcel Koller im Interview mit fcn.de.

Darin spricht der VfL-Trainer außerdem über die Wintereinkäufe seines Vereins, die Arbeitsbedingungen in Bochum und seine Erwartungen an das Spiel gegen Nürnberg.


fcn.de: Herr Koller, zum Rückrundenauftakt patzte der VfL zuhause gegen Mainz und verlor mit 0:1. Danach gab's auswärts zweimal ein 0:0 - in München und bei Energie Cottbus. Wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Verlauf?

Marcel Koller: In beiden Spielen war mehr drin, wenn wir unsere Torchancen konsequent genutzt hätten. Das wollen wir ändern.

Bochum kassierte in drei Begegnungen nur ein Gegentor. Wie groß ist der Anteil der beiden Wintereinkäufe, Torwart Jaroslav Drobny und Verteidiger Anthar Yahia, an der guten Defensiv-Leistung Ihrer Mannschaft?

Koller: Die Defensivarbeit ist Aufgabe der gesamten Mannschaft. Sie beginnt tatsächlich schon bei den Stürmern. Unsere defensive Kompaktheit stimmt. Aber Jaro und Anthar haben beide in ihren bisherigen Spielen einen guten Job gemacht und die Trainingseindrücke bestätigt. Sie erfüllen das, was wir uns mit ihrer Verpflichtung erhofft haben.

Als dritter Neuer ist Joel Epalle von Iraklis Saloniki fürs rechte Mittelfeld verpflichtet worden. Zeigt der kamerunische Nationalspieler bereits die Leistung, die Sie von ihm erwarten?

Koller: Joel hat schon aufblitzen lassen, was von ihm noch zu erwarten ist. Er integriert sich von Mal zu Mal besser in unser Spiel - und ich bin sicher, dass er uns noch helfen wird.

Ein Problem des VfL - das haben Sie zu Beginn unseres Gesprächs bereits angedeutet - ist die Chancenverwertung. Nach der Hinrunde bezeichneten Sie Neuzugang Theofanis Gekas, der in 15 Spielen sieben Tore geschossen hatte, als Bochums "Lebensversicherung". In der Rückrunde hat der griechische Angreifer aber wie seine Mannschaftskollegen noch nicht getroffen. Machen Sie sich Sorgen um Ihren Sturm?

Koller: Man darf bei 'Fanis' nie vergessen, dass er sich seine Chancen auch hart erarbeitet. Nicht nur die Stürmer sind für den Torerfolg verantwortlich: So wie alle defensiv arbeiten müssen, sind auch Mittelfeldspieler oder Verteidiger beim Offensivspiel mit in der Verantwortung.

Wie die drei Trainerentlassungen in der vergangenen Woche zeigten, wird der Druck auf die Übungsleiter in der Bundesliga durch Umfeld und Medien offensichtlich höher. Fühlen Sie sich dadurch in Ihrer Arbeit beim VfL beeinträchtigt?

Koller: Für jeden Trainer ist es am besten, wenn er in Ruhe arbeiten kann. Hier in Bochum sind die Voraussetzungen ideal, denn die Wege sind kurz. Stefan Kuntz und ich sprechen täglich und tauschen unsere Eindrücke aus. Auch Werner Altegoer ist hautnah am Geschehen, so dass jeder die Arbeit des anderen einschätzen kann.

Bochum belegt zurzeit mit 20 Punkten den 14. Rang. Der Vorsprung auf die Abstiegsränge beträgt nur einen Zähler. Warum sind Sie trotzdem sicher, dass Ihr Team die Klasse am Ende der Saison halten wird?

Koller: Wir haben die Qualität und in der Hinrunde bewiesen, dass wir mithalten können.

Am Samstag kommt der Club ins rewirpowerSTADION. Wie wollen Sie die zurzeit stärkste Abwehr der Liga knacken?

Koller: Das werde ich Ihnen nicht verraten. Aber Sie können sicher sein: Wir haben eine Idee! Und wenn wir es schaffen, diese auf dem Platz umzusetzen, wird es uns auch gelingen, die Punkte in Bochum zu behalten.

Die Begegnung in der Hinrunde endete 1:1. Was für eine Partie erwarten Sie diesmal?

Koller: Im Hinspiel haben wir kaum etwas zugelassen. Nürnberg war nur durch Fernschüsse gefährlich und hat so auch getroffen. Ich erwarte ein Spiel zweier kompakt auftretender Mannschaften.

Vielen Dank, Herr Koller, für das Gespräch!

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