Saisonrückblick, Teil II

Der Knackpunkt: Jaouhar Mnari bekommt Rot, Mainz gleicht aus

Vor dem Doppelspieltag in der EM-Qualifikation und dem damit verbundenden bundesligafreien Wochenende musste der Club noch gegen den 1. FSV Mainz ran. 38.004 Zuschauer im easyCredit-Stadion sahen beim 1:1 (1:0) eine seitens der Nürnberger einseitig geführte erste Halbzeit. Folgerichtig gingen die Cluberer durch Jan Polaks Distanzschuss mit 1:0 in Führung (24.).

Es folgten zwei Nackenschläge, die die Partie maßgeblich beeinflussten: Erst scheiterte Robert Vittek mit einem unberechtigten Foulelfmeter an Dimo Wache (27.), dann sah Joe Mnari kurz vor der Halbzeit wegen einer Notbremse Rot (43.). "Der Platzverweis von Mnari hat uns zurückgeworfen", analysierte Raphael Schäfer, der nun druckvoller agierende Mainzer auf sich zukommen sah. Kurz vor Schluss egalisierte der eingewechselte Christof Babatz mit einem Flatterball (85.). Das Unentschieden ging in Ordnung. "Wenn man die zweite Halbzeit nimmt, ist das Resultat korrekt", fand auch FCN-Coach Hans Meyer.

Robert Vittek findet nach 76 Minuten seinen Meister in Marc Ziegler

Viertes 1:1 in Folge

Ohne den gesperrten Mnari mussten die Cluberer also in der folgenden Partie gegen Arminia Bielefeld auskommen. Vor 39.788 Zuschauern in Nürnberg setzte es ein 1:1 (1:1) - das vierte in Folge. Immerhin blieb der Club damit neben Frankfurt das einzig ungeschlagene Team der Liga. Club-Torschütze war Polak (39.). Zuvor hatte das Schiedsrichter-Gespann jedoch eine gravierende Fehlentscheidung getroffen und Bielefeld einen Elfmeter zugesprochen. Jörg Böhme verwandelte zum 1:0 für die Gäste. Großer Ärger bei Meyer, der aber auch gesehen hatte, dass seine Schützlinge in der zweiten Halbzeit viele hochkarätige Torchancen vergaben. "Das Remis gegen Bielefeld ist wie eine Niederlage. Wir haben wieder zwei Punkte liegen gelassen, das ist enttäuschend." Freuen durfte sich Vratislav Gresko. Der Slowake, der einige Wochen zuvor verpflichtet worden war, feierte in der 77. Minute nach fünf Jahren und 15 Einsätzen für Bayer Leverkusen sein Bundesliga-Comeback.

Da freut sich aber einer: Torschütze Ivan Saenko im Kreise der Kollegen

Beim Gipfeltreffen der ungeschlagenen Remiskönige in Frankfurt war die entscheidende Frage: Welche Serie reißt? Die Antwort: Keine. Denn vor 50.300 Zuschauern in der Commerzbank-Arena endete das unterhaltsame Spiel mit vielen Torchancen leistungsgerecht 2:2 (1:1). Ioannis Amanatidis per Handelfmeter (4.) und Albert Streit (56.) trafen für die Hessen, die Tore für den Club erzielten Javier Pinola (50.) und Ivan Saenko (5.), der einige Tage zuvor sein erstes Länderspiel für Russland bestritten hatte. Herausragend: Raphael Schäfer. Der Keeper glänzte in vielen Situationen und kassierte erst am 8. Spieltag mehr als ein Gegentor. Auch ein Verdienst der sicheren Defensive um Mnari, Tomas Galasek und Andi Wolf. Ebenfalls erfreulich: Der Club schrieb schwarze Zahlen, bei der Mitgliederversammlung wurde unter großem Beifall die Vertragsverlängerung von Vittek bekannt gegeben. Mnari unterzeichnete wenige Wochen später ebenfalls einen neuen Kontrakt.

Elf Meter bis zum Ziel: Joe Mnari am obligatorischen Punkt

Erst Mannheims Rekord schreckt ab

Die Remis-Serie hielt an - auch nach dem Heimspiel gegen Borussia Dortmund. 46.229 Anhänger im easyCredit-Stadion erlebten eine tempo- und abwechslungsreiche Partie, die wieder einmal in einem 1:1 (0:0) mündete. In der Hauptrolle: Joe Mnari. Der Tunesier verwandelte einen Foulelfmeter (59.), schoss in der Schlussphase aber Wolf unglücklich im eigenen Strafraum an. Die Kugel prallte zu Tinga, der ausglich (87.). Wieder ein später Gegentreffer, doch Hans Meyer wollte nich meckern: "Wenn wir beide Halbzeiten zusammennehmen, hat sich Dortmund das Remis verdient. " Der 1.FCN mittlerweile das einzige Team im Fußball-Oberhaus ohne Niederlage.

Das achte Remis in Folge bei Hertha BSC hätte bedeutet, dass die Franken den Bundesliga-Rekord von Waldhof Mannheim eingestellt hätten. Doch dazu kam es nicht. Stattdessen erwischte es auch das Meyer-Team, das vor 41.162 Zuschauern im Olympiastadion mit 1:2 (0:1) die erste Saison-Niederlage kassierte. "Jetzt ist der Spuk endlich vorbei", kommentierte Meyer die Tatsache, dass seine Schützlinge erstmals nach über einem halben Jahr wieder ein Spiel verloren hatten. Matchwinner auf Berliner Seite: Marko Pantelic, der beide Treffer für die Gastgeber markierte (30., 66.). Mit etwas mehr Konzentration im Abschluss wäre vor allem im zweiten Durchgang, in dem Ivica Banovic das 1:1 gelungen war (47.), mehr drin gewesen.

Dritter Elfer für den Club, zweiter Treffer in Folge für Ivica Banovic

Leistung stimmt, Ergebnisse fehlen

Im letzten Teil der Englischen Woche, Dienstagabend, 37.174 Zuschauer im easyCredit-Stadion, folgte gleich die zweite Niederlage hintereinander. 1:2 (0:1) gegen Werder Bremen. Der Tabellenführer, mit einigen grippegeschwächten Spielern angereist, betrieb wenig Aufwand, erntete aber maximalen Ertrag. Torsten Frings (32.) und Diego (79.) brachten die Gäste in Front, Ivica Banovic konnte erst in der Nachspielzeit verkürzen (90.). Der Club beherrschte die Partie, dem Angriffsspiel fehlte aber die Kaltschnäuzigkeit. Festzuhalten war, dass die Leistung stimmte, die Ergebnisse aber ausblieben. Meyer sah sogar das "beste Heimspiel seit langem". Dennoch war der tabellarische Abwärtstrend unverkennbar. Platz neun - "den Vorsprung aus den ersten Spielen haben wir in den letzten Wochen aufgezehrt", konstatierte Meyer.

Saisonrückblick, Teil III
Saisonrückblick, Teil I

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Zahlen & Fakten zur Hinrunde
Cluberer der Hinrunde: Raphael Schäfer

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