Mintals Comeback: Ein<br>bewegender Moment

Zwei, die sich freuen wie zu Weihnachten: Mintal (li.) und Meyer / Foto: Hertlein, AZ

Nürnberg - Es war 19.41 Uhr als FCN-Coach Hans Meyer das Debüt von Gerald Sibon für beendet erklärt hatte und den niederländischen Neuzugang vom Feld holte. Für den langen Angreifer betrat am Dienstagabend (01.08.06) dann ein Spieler die Bildfläche, auf dessen Comeback Meyer und vor allem die FCN-Fans so lange gewartet hatten: Marek Mintal, Bundesliga-Torschützenkönig der Saison 2004/05. Die Einwechslung des slowakischen Nationalspielers in der 60. Minute bedachten die 1.200 Zuschauer im Unterhachinger Generali Sportpark mit donnerndem Applaus.

Für eine halbe Stunde durfte Mintal erstmals nach 185 Tagen wieder unter Wettkampfbedingungen dem Ball hinterherjagen - ein bewegender Moment! Zuletzt war der 28-jährige Angreifer am 28. Januar dieses Jahres im Heimspiel gegen den Hamburger SV (2:1) in Erscheinung getreten. In der dritten Spielminute dieser Partie dann der Schock: Mintal brach sich den Mittelfußknochen im linken Fuß. Bereits das zweite Mal. Zwei Operationen, eine Titanplatte zur Stabilisierung und monatelange Reha-Qualen sind die unangenehmen Erinnerungen an seine lange Leidenszeit.

Meyer: "Für Marek, den Club und mich wie Weihnachten"

Es verwundert nicht, dass Hans Meyer die 0:2-Niederlage seiner Schützlinge beim Zweitligisten SpVgg Unterhaching daher relativ gelassen nahm: "Trotzdem bin ich ganz zufrieden. Vor allem auch darüber, dass Marek Mintal endlich mal wieder auf dem Platz stand." Das sei "für Marek, den Club und mich wie Weihnachten", ließ der FCN-Coach seiner Freude freien Lauf. Als erfahrener Vertreter seiner Zunft zeigte auch Meyer Emotionen und nahm seinen Schützling geradezu väterlich in die Arme, ehe er ihn für Sibon aufs Feld schickte. "Marek ist so unheimlich wichtig für die Mannschaft", freute sich auch Sportdirektor Martin Bader.

Der Protagonist selbst blieb gewohnt bescheiden. Die Erleichterung und Freude war Mintal dennoch anzumerken: "Es ist wunderschön, dass es für eine halbe Stunde geklappt hat und ich der Mannschaft demnächst wieder helfen kann." Leistungsmäßig sei bei ihm natürlich nach einer so langen Pause noch einige Luft nach oben. "Es war ein erster Versuch. Wann ich wieder bei hundert Prozent bin, muss man abwarten", so Mintal. Auch der Fußbruch geistere ihm natürlich noch ein wenig durch den Kopf, "aber in den nächsten Tagen ist das vorbei. Verletzungen gehören im Fußball nun einmal dazu." Professionell und typisch Mintal. Doch alle Fans werden ganz fest die Daumen drücken, damit diese Fußball-Weisheit die nächsten Jahre erst einmal einen großen Bogen um den gebeutelten Nürnberger Goalgetter macht.


Impressionen vom Mintal-Comeback

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