Club verliert 2:3 bei den Löwen

Traf als erster "Gästespieler" in der Allianz-Arena: StefanKießling

 

Das neue Stadion – die zukünftige Heimat der Bayern und 60er - wurde heute mit einem Freundschaftsspiel zwischen den Münchner Löwen und dem 1. FC Nürnberg eingeweiht. Die 66.000 Zuschauer fassende Arena war bis auf den letzten Platz gefüllt. Ein buntes Rahmenprogramm bereitete Kurzweile vor Spielbeginn.

 

Die jungen Tenöre gaben Fan-Songs zum besten. Fußballhymnen einmal anders im klassischen Stil - toll gemacht! Right Said Fred heizte danach ein und “Otti” Fischer moderierte gemeinsam mit Monica Lierhaus den feierlichen Akt. Schon vorher wurde das Stadion bischöflich geweiht. Ab 20.15 Uhr standen sich dann die Teams gegenüber und die Frage lautete nur, wer schießt das erste Tor in der offiziell eingeweihten Arena. Zwar gab es zur Generalprobe schon einmal einen Kick zwischen den Traditionsteams von Bayern und den Sechzigern, aber das war vor der offiziellen Eröffnung.

 

Als erstes durften die Löwen den 68 m x 105 m großen Rasen betreten. Eine 20m x 50m große Blockfahne aus dem Löwenblock feierte auch seine Premiere. Dann machte Ottfried Fischer Platz auf dem Rasen und auch die Cluberer konnten einlaufen. Rund 68.000 Leuchtkörper in und um das Stadion herum sorgen dafür, dass jeder alles sehen kann, was auf dem Rasen passiert.


31 Monate und neun Tage hat es gedauert von der Grundsteinlegung bis hin zum ersten Ballkontakt. Den hatte Stefan Kießling, denn der Club hatte Anstoss. Der erste Pass landete bei Markus Daun, der hatte auch nach sieben Minuten die erste Chance, aber sein Schuss aus zwölf Metern ging über das Tor. Fast im Gegenzug war es dann soweit. Patrick Milchraum trifft für die Sechziger zum 1:0 und das erste Tor in der Arena ist gefallen. Kurz darauf wieder eine Premiere für den Club, denn noch nie zuvor hatte eine Mannschaft einen Eckball in diesem Stadion. Banovic war der Schütze, leider brachte sie nichts ein. Szukala von den Löwen wollte in nichts nachstehen an Premieren und handelte sich die erste gelbe Karte ein. Es herrschte gute Stimmung unter den meist Blau-Weisen Löwenanhängern.


In der 21. Minute die nächste Premiere. Das erste Auswärtstor konnte bejubelt werden. "Kies" war es vorbehalten, den Treffer zu markieren. Nach einem schönen Doppelpass zwischen Daun und Wagefeld schloss Kießling freistehend zum Ausgleich ab. Nun jubelten die Clubfans auf einem Teil des mit 120.000 m3 Beton und 22.000 Tonnen Stahl bebauten Ovalem.


In der 32. Minute hatte Kolomaznik das 2:1 auf dem Fuß, sein Heber ging aber über Klewer hinweg am langen Pfosten vorbei. Danach stürmte nur noch der Club. In der 36. Minute war es wieder einmal Banovic, der für Akzente sorgte. Einen Zuckerpass von ihm konnte Wagefeld nicht verwerten. Im Anschluss daran landete ein Kopfball nach einem Ketelaer-Freistoss nur knapp neben dem Tor. Wieder eine Minute später hatte der Club erneut Freistoss, diesmal schoss Ketelaer direkt. Ein Löwenspieler fälschte den Ball unglücklich ab und zum ersten mal in diesem Stadion führte eine Auswärtsmannschaft.

 

Damit war Halbzeit und die Spieler verabschiedeten sich in die 65,5 m² großen Kabinen. Die Fans hatten nun Zeit sich an einem der 28 Kioske oder auf insgesamt 7000 m² Gastronomiefläche zu stärken. In der Pause wurden noch einmal die Highlights dieses wirklich sehr ansprechenden Freundschaftsspiels auf den beiden Videoleinwänden gezeigt. Sie hängen in der Nord- und Südkurve mit 7 grad Neigung auf einer Fläche von 7,20m x 12,80 m = 92,16 m² (Gesamtfläche: 100 m²) und bringen die Bilder mit 288 x 512 Pixel im 16:9 Format zu den Zuschauern. Insgesamt unterstützen 154 Lautsprechersysteme die bewegten Bilder mit dem entsprechenden Ton.

 

Sportlich ging es um 21.25 Uhr weiter. Schiedsrichter Wack pfiff zur zweiten Halbzeit. Auf Clubseite wechselte Langerbein für Klewer ins Tor, ansonsten ging es weiter mit den restlichen zehn. Ein Regenschauer hatte mittlerweile eingesetzt. Die 38.000 m² Dachkonstruktion verhindert aber, dass die Zuschauer nass werden. Sie würde sogar eine Schneelast von 1,60 Metern Höhe tragen. Dabei sorgen 12 Druckmessdosen für den nötigen Druckausgleich. Der Rasen, der durch diesen Regen auch seine „Weihung“ von oben erfuhr, besteht aus ca. 250 Rasenstücken von 2,20 m x 15 m, wovon jedes 1,2 t wiegt. 30 mm Dicksode der Marke „Powerrasen“ tragen die 22 Fußballer und drei Schiedsrichter. Die Sechziger kamen damit jetzt besser zu Recht, Milchraum tanzt sich über links durch und Davids köpft unbedrängt zum Ausgleich ein. 22 Minuten waren noch zu spielen und auf beiden Seiten wurde nun munter durchgewechselt.

 

Als nur noch 13 Minuten zu spielen waren, schlugen die Löwen erneut zu. Komljenovic trifft nach einer schönen Flanke von Baier zum 3:2. Lars Müller sorgte kurz darauf noch einmal für eine Premiere, denn er sah als erster Auswärtsspieler Gelb. Zum Schluss hin gefährdete der Club den Gastgeber nicht mehr sonderlich und erwies sich als freundlicher Gast.

 

Die Löwen sind damit der erste Sieger in der neuen Arena. Die Mannschaften haben sich nun ein Bad im 2,08 m x 5,16 m x 1 m großen Entmüdungsbecken verdient. Vielleicht ist ja der Club diejenige Mannschaft, die in der Bundesligasaison 2005/06 den ersten Sieg in dieser Arena erringt. Die Sechziger werden in dieser modernen Arena ein weiteres Derby gegen den Club anstreben. Hierzu wird dann aber in der nächsten Saison der Aufstieg in die Bundesliga nötig sein. Mit diesen Fans im Rücken und der tollen Atmosphäre in der Arena sollte das aber möglich sein.

 

Zum Abschluss der heutigen Veranstaltung leuchtet die 24.000 m² große Aussenfassade in blau. 25.344 Langfeld-Leuchtstofflampen mit einer Lebensdauer von 8.000 Stunden geben ihr bestes. Status Quo durfte im mittlerweile strömenden Regen noch ein Abschiedsständchen spielen und ein Abschlussfeuerwerk rundete die Eröffnung ab. Ein gelungener Saisonabschluss - leider aber für den Club nicht vom Ergebnis her.

 

 

Die Spielstatistik:

 

TSV 1860: Ochs (46. Hofmann) – Lanzaat (74. Bulut), Szukala, Komljenovic, Frühbeis – Meyer (53. Baier), Lehmann – Vucicevic (64. Davids), Milchraum (78. Gebhardt) – Kolomaznik (46. Cerny), Agostino (82. Pflipsen).


FCN: Klewer (46. Langerbein) - Reinhardt, Hajto (66. da Silva), Paulus, Wiblishauser - Banovic (79. Möller), Wagefeld, L. Müller (85. Streubert) - Daun (70. Klarer), Kießling (88. Deigendesch), Ketelaer (62. Aidoo).

 

Zuschauer: 66.000

 

Schiedsrichter: Franz-Xaver Wack


Tore: 1:0 Milchraum (9.), 1:1 Kießling (21.), 1:2 Ketelaer (38.), 2:2 Davids (67.), 3:2 Komljenovic (77.).


Gelbe Karte: Szukala

 

 

 

 

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